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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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schnapp sie mir«, versprach ich. »Keine Sorge. Das ist mein Job.«
    Wieder lächelte er. . dann begannen seine Umrisse zu verschwimmen, immer mehr, bis er schließlich ganz verschwunden war.
    Stumm starrte ich ins Leere. »Ist er fort?«, fragte ich dann.
    Bones wusste, was ich meinte. »Ich denke schon. Er hat sein Ziel erreicht, und jetzt ist er ins Jenseits übergetreten. Ein paar Sturköpfe verharren eben manchmal im Diesseits, bis sie eine bestimmte Aufgabe erfüllt haben.«
    Und ich war mit dieser Aufgabe betraut worden. Viele Tugenden hatte ich zwar nicht, aber Ermordete zu rächen war eindeutig mein Spezialgebiet. Ich wollte zur Tür gehen.
    »Was soll das denn werden?«, fragte Bones.
    »Ich hole Miss Nagellack und packe sie zu den anderen Toten«, rief ich ihm üher die Schulter zu. »Dann warte ich, bis ihre Freunde kommen, und mache sie platt.«
    Bones kam mir hinterher. »Hört sich gut an.«
    Wir befanden uns auf der Tanzfläche ganz in der Nähe der Toiletten. Jeder, der in dieses grausige Hinterzimmer wollte, würde an uns vorbeimüssen. Obwohl es die beste Tarnung gewesen wäre, hatte ich mich geweigert, mit Bones zu tanzen. Doch ganz ähnlich wie an unserem ersten gemeinsamen Abend hatte er mich einfach aufs Parkett gezerrt.
    »Du bist doch Profikillerin, oder?«, fragte er. »Du kannst doch nicht einfach blutbeschmiert in der Gegend herumstehen und glauben, keinem fällt etwas auf.«
    Mein lavendelfarbenes Kleid war tatsächlich voller roter Spritzer. Auf der Toilette hatte ich mir zwar die Hände gewaschen, aber das Kleid war nicht mehr zu retten. Bones hatte recht - trieb ich mich im Flur herum, würde ich auffallen wie ein bunter Hund, und an der Bar sowieso. Wenn ich mich auf der Tanzfläche eng an ihn schmiegte, würde allerdings niemand etwas merken.
    Der direkte Körperkontakt mit Bones forderte meiner Selbstkontrolle allerdings einiges ab. An dem Morgen, an dem ich ihn verlassen hatte, war ich ihm das letzte Mal so nahe gekommen. Ich erinnerte mich daran, als wäre es gestern gewesen; wie ich mit den Tränen gekämpft und mich ermahnt hatte, ihn zu verlassen sei die einzige Möglichkeit.
    Ja, manches hatte sich nicht geändert.
    Ich wollte mich ablenken. Irgendwie, damit ich nicht mehr daran denken musste, wie sehr mir seine Umarmungen gefehlt hatten.
    »Warum bist du überhaupt hier? Ich dachte, du hättest genug mit Felicity zu tun; den Eindruck habt ihr beiden jedenfalls gemacht.«
    Er zog die Brauen hoch. »Hat es dir etwas ausgemacht zu sehen, wie ich sie geküsst habe? Kann mir gar nicht vorstellen, warum. In deinem Brief hieß es doch, ich solle dich vergessen.«
    Ein Schlag unter die Gürtellinie. Ich wollte mich losmachen, aber er hielt mich nur noch fester. Also hieß es bleiben oder eine Szene machen, und dann würden uns vielleicht die Killer durch die Lappen gehen.
    Verbissen tanzte ich weiter. Wie entsetzlich, dass Bones mir noch immer so viel bedeutete, während er anscheinend nur noch Zorn für mich empfand.
    »Sie wussten, was ich war, Bones. Die Männer, die damals ins Krankenhaus gekommen sind, sie wussten alles aus meinen Krankenakten. Und sie wussten über Vampire Bescheid. Der Chef. .«
    »Don?«, ergänzte er.
    Oh, also hatte er seine Hausaufgaben gemacht. »Ja, Don. Er hat gesagt, er wäre schon sein ganzes Leben lang auf der Suche nach jemandem, der stark genug sei, gegen die Vampire vorzugehen, ohne gleichzeitig einer von ihnen zu werden. Er hat mir ein Geschäft vorgeschlagen. Er wollte dafür sorgen, dass wir woanders neu anfangen können, und ich sollte sein Team leiten. Dafür wollte er dich in Ruhe lassen. Nur so konnten wir alle am Leben bleiben. Sie hätten uns gehetzt wie Tiere, und du weißt, dass meine Mutter eher den Tod gewählt hätte, als Hilfe von dir anzunehmen. Auch meinen Tod hätte sie in Kauf genommen, wenn sich nur so hätte verhindern lassen, dass ich zum Vampir werde. Und machen wir uns nichts vor: eines Tages hättest du genau das von mir verlangt!«
    Bones ließ ein bitteres Schnauben hören und wirbelte mich etwas zu heftig über die Tanzfläche.
    »Deshalb also der ganze Zinnober? Du glaubst, ich würde dich zum Vampir machen? Verfluchte Scheiße, Kätzchen, ist dir jemals die Idee gekommen, mich erst einmal einzuweihen, statt gleich abzuhauen?«
    »Das hätte auch nichts geändert. Am Ende hättest du doch darauf bestanden«, beharrte ich stur.
    »Du hättest mir vertrauen sollen«, murmelte er. »Wann habe ich dich je

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