Kuss der Nacht - Band 02
hier und jetzt über dich her. Und wer zusieht, ist mir dann völlig schnuppe.«
Sein hartes Geschlecht machte mehr als deutlich, dass das keine leere Drohung gewesen war. Es machte mir Angst. . und erregte mich auf eine Art und Weise, über die ich gar nicht genauer nachdenken wollte. Bones atmete tief ein. Ich schauderte und war mir bewusst, dass er den verräterischen Geruch meiner Begierde in sich aufnahm, denn Vampire atmeten gewöhnlich nicht.
»Oh, Kätzchen. .«, seine Stimme wurde tiefer. »Du willst mich doch nur wieder herausfordern, nicht wahr?«
Mir blieb die Antwort - oder Schlimmeres - erspart, als eine neue Energie den Raum erfüllte. Auch Bones hatte es gespürt, viel stärker als ich. Er erstarrte und öffnete jäh die Augen. Sie waren jetzt nicht mehr grün, sondern kalt und braun.
»Sie sind da.«
14
Zwei männliche und ein weiblicher Vampir waren eingetreten. Sie bewegten sich mit jener todbringenden und betörenden Anmut, die kein Sterblicher je erreichen würde. Schade nur, dass die Lebenden nicht die Gefahr spüren konnten, die von ihnen ausging. Ganz im Gegenteil. Sie übertrafen sich gegenseitig darin, die Aufmerksamkeit der schönen Raubtiere auf sich zu lenken.
Dann taten die Vampire etwas, das mich laut aufstöhnen ließ. Sie trennten sich. Verdammt. Ich hatte gehofft, sie würden gemeinsam in ihren geheimen Pausenraum gehen, sodass Bones und ich ihnen den Rückweg versperren und sie ohne Probleme abmurksen konnten. Das wäre aber natürlich zu einfach gewesen.
»Ich werde mein Team anfordern«, sagte ich leise zu Bones. »Der Club muss umstellt werden.«
Er stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Alles klar. Deine Spielzeugsoldaten brauchen mindestens eine Stunde, bis sie hier sind, und ich kann praktisch spüren, wie diesem Drecksgesindel die Blutgier aus jeder Pore dringt. Sie werden bald Nahrung aufnehmen. Wenn wir warten, stirbt jemand.«
Er hatte recht. Allem Anschein nach suchten sich die drei schon die Vorspeisen aus. Kehrte einer von ihnen in das nun ziemlich übel zugerichtete Hinterzimmer zurück und schlug Alarm, würden die anderen beiden vielleicht entkommen. Außerdem konnte ich mich diesmal nicht wie sonst als Probierhäppchen zur Verfügung stellen. Mit meinem blutbesudelten Kleid wirkte ich ganz und gar nicht wie ein harmloser Snack.
»Fällt dir was Besseres ein?«, fragte ich.
Bones lächelte. »Ja.«
Überrascht sah ich zu, wie er sich das erstbeste Mädchen schnappte und es an sich riss. Mit den Händen umfasste er den Kopf der jungen Frau, sodass sie ihm aus nächster Nähe in die Augen sah. Ich wollte ihn schon fragen, was das eigentlich sollte, da begannen seine Augen zu leuchten, teilweise abgeschirmt durch seine Hände. Es dauerte nur einen Augenblick. Bones' Augen nahmen wieder ihren normalen Braunton an, und die junge Frau starrte ergeben geradeaus.
»Geh zur Damentoilette«, wies Bones sie an, »und tausche mit dieser Frau das Kleid.«
Bewundernd schüttelte ich den Kopf, doch dann stutzte ich.
»Das hättest du auch früher machen können; dann hätten wir nicht miteinander tanzen müssen!«
Bones lächelte nur. »Ja, hätte ich.«
Ich warf ihm einen erbosten Blick zu und führte das Mädchen zu den Toiletten. Irritierte Blicke folgten uns, als wir gemeinsam in einer Kabine verschwanden, aber ich hatte jetzt keine Zeit, mir über die Meinung anderer Gedanken zu machen. Schnell zog ich mich aus, und auch die junge Frau tat, was Bones ihr aufgetragen hatte. Ihr Kleid war ziemlich eng und um einiges nuttiger als meine Brautjungfernrobe. Noch dazu war es rückenfrei, sodass ich meinen BH ausziehen musste. Als wir aus der Kabine traten, sah ich mich kurz im Spiegel. Meine Möpse drohten aus dem tiefen Ausschnitt zu quellen, sodass mein BH-loser Zustand für jedermann offensichtlich war. Ganz wie zu alten Zeiten, dachte ich spöttisch. Ich bin als Schlampe verkleidet, und Bones hält mir den Rücken frei, solange ich auf der Jagd nach untoten Sexgangstern bin. Jetzt müsste ich nur noch das Höschen ausziehen.
Ein Lächeln trat auf mein Gesicht. Und ich ging noch einmal in die Kabine. Als ich bei dem Vampir angekommen war, der am ehesten so wirkte, als wollte er seine Begleiterin gleich um die Ecke bringen, gab ich mich gar nicht erst mit Smalltalk ab. Ich stieß die hübsche Blonde, mit der er sich gerade unterhielt, einfach mit dem Ellenbogen zur Seite und knallte ihm mein Höschen vor die Brust.
»Ein Blick auf dich«, säuselte ich,
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