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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Fensterscheibe und eine schwarz verhüllte Gestalt zusammen mit mir im freien Fall, die schließlich davonsauste und weit unten den Van demolierte.
    An dieser Stelle hatte der Kameramann offenbar aufgehört zu filmen und war losgerannt, denn der nächste Ausschnitt war mit weit weniger Sorgfalt gedreht. Er zeigte den toten Ellis Pierson und in Nahaufnahme die Bisswunde an seinem Hals. Bones hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie zu schließen. Er wusste, dass mein Team das Beweismaterial verschwinden lassen würde.
    Don schaltete den Fernseher aus und betrachtete mich mit verhaltener Neugier.
    »Ich nehme an, das war der Auftragsmörder?«
    »Ja. Mein Freund war nicht gerade erfreut über die Störung beim Abendessen.«
    »Oh, dein Freund hat sein Abendessen ja noch bekommen«, murmelte Tate mit sarkastischem Unterton.
    »Weißt du, Tate, ich kann nicht behaupten, dass mir das zu diesem Zeitpunkt viel ausgemacht hatte. Kurz zuvor hatte ich mir nämlich im Detail anhören müssen, wie der Typ den Auftrag erhalten hatte, mir das Hirn wegzupusten.«
    »Cat.« Don legte die Hände auf den Schreibtisch und setzte sich. »Du musst uns von dem Vampir erzählen, mit dem du zusammen bist. Du fängst etwas mit einem Untoten an, und schon findet ein Anschlag auf dich statt? Und der Auftraggeber weiß genau, wo du dich aufhältst? So ein Zufall aber auch.«
    »Habt ihr gerade was übersehen?« Mein Tonfall war wütend. »Dieser Vampir hat sich für mich eine Kugel in den Kopf jagen lassen! Erkläre mir mal, was daran schädlich für mich sein soll?«
    »Ich habe mir dieses Band Bild für Bild angesehen, Cat«, antwortete Tate nüchtern.
    »Er war buchstäblich schneller als ein Pistolenschuss, und dann ist er aus einem Hochhaus gesprungen und geflogen ! Er ist also nicht nur irgendein Meistervampir, sondern der verflucht mächtigste Meistervampir, der uns je untergekommen ist.«
    Was für ein Glück, dass Tate Bones trotz eingehender Durchsicht des Videomaterials immer noch nicht als den Vampir erkannt hatte, der ihm damals in Ohio begegnet war. Vielleicht waren für ihn nachts einfach alle Vampire grau, aber mit diesem Problem würde ich mich ein anderes Mal auseinandersetzen müssen. Sollten sie doch denken, Bones wäre nur einer meiner vielen vampirischen Bekannten. Später würden sie die Wahrheit erfahren, aber vorerst hielt ich es für das Beste, sie nicht aufzuklären.
    »Ich bin keine Idiotin, Tate. Das ist mir auch aufgefallen, nachdem er mit dem Attentater fertig war, aber wie gesagt: Er trachtet mir offensichtlich nicht nach dem Leben. Er glaubt jedoch auch, es müsse jemand aus meinem näheren Umfeld sein, jemand aus dem Stützpunkt, und alles hinge irgendwie mit Don zusammen.«
    »Was? Häh? Que?«
    Alle redeten durcheinander, bis ich die Hand hob.
    »Er wollte mir nicht zu viel sagen, weil er, wie er meinte, noch etwas überprüfen muss. Ich habe sein Handy - er ruft an, wenn er so weit ist. Aber er hat einen Namen erwähnt und gesagt, der Betreffende wäre in den Fall verwickelt. Vielleicht kommt dir der Name bekannt vor, Don, mir sagt er nämlich nichts.«
    Für diese Situation hatte Bones mir sehr detaillierte Anweisungen gegeben. Ich sah meinen Boss mit unverwandtem Blick an. »Maximülian. Schon mal was von ihm gehört?«
    Auf Dons Gesicht spielte sich etwas noch nie Dagewesenes ab. Er erbleichte und schien beinahe ohnmächtig zu werden. Scheiße. Wenn Don so mitgenommen aussah, musste ihm der Name etwas sagen.
    »Meine Güte, Boss, du siehst ja aus, als hättest du ein Gespenst gesehen«, sagte ich leise.
    Tate und Juan warfen Don ebenfalls neugierige Blicke zu, aber ihre Gesichter drückten nur Verständnislosigkeit aus. Vielleicht wusste nur Don Bescheid. Er öffnete den Mund, um zu sprechen, wurde aber durch das Klingeln seines Handys davor bewahrt. Nachdem er einen Blick auf die Nummer geworfen hatte, meldete er sich. Mit einer Hand das Display bedeckend, warf er mir einen verstohlenen Blick zu.
    »Ich, äh, muss auf dem Flur weitertelefonieren. Da ist der Empfang besser.«
    »Ist irgendwas passiert?«, erkundigte ich mich sofort.
    »Nein, nein«, versicherte er mir im Weggehen. »Dauert nur einen Augenblick.«
    Den Geräuschen nach zu urteilen, verließ Don nicht nur das Büro, sondern auch gleich das gesamte Untergeschoss, denn ich konnte ihn nicht mehr hören. Tate nutzte die Unterbrechung, um beschwörend auf mich einzureden. »Cat, du musst uns sagen, wer der Vampir ist, mit dem du verkehrst, und

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