Kuss der Nacht - Band 02
sagte, Vampire würden so etwas ziemlich unwiderstehlich finden, und einige tun das auch. Ich zum Beispiel, wenn ich mit dir zusammen bin. Und kannst du dich noch erinnern, wie du damals drauf warst? So steif und verklemmt, da konnte ich nicht widerstehen; ich musste dich einfach ein bisschen aufziehen. Ich hatte ganz ehrlich nie vor, das so lange aufrechtzuerhalten. .«
Ich war so in Rage, dass meine Stimme zitterte. »Du perverser, verdorbener Bastard, wie konntest du nur!«
»Was für ein mieser Trick«, pflichtete Tate mir gleich bei.
Bones streckte lachend den Arm nach mir aus, aber ich schlug seine Hand weg.
»Fass mich nicht an. Du bist ein toter Mann.«
»War ich schon, bevor ich dich kennengelernt habe«, bemerkte er immer noch grinsend. »Ich liebe dich, Kätzchen.«
»Versuch dich nicht rauszuwinden. Wenn ich es dir heimgezahlt habe, werden wir ja sehen, ob du mich noch liebst.«
»Ganz bestimmt werde ich dich noch lieben«, rief Bones, als ich davonmarschierte.
»Ganz bestimmt.«
Mitleidig sah ich zu, wie Tates Körper von Zuckungen geschüttelt wurde. Der weiße Becher, der einen Viertelliter von Bones' Blut enthalten hatte, fiel ihm aus der zitternden Hand. Bones hielt ihn an den Schultern fest, bis Tates Blick wieder klarer wurde, das Zittern aufhörte und sein Atem nicht mehr wie ein Röcheln klang.
»Lass mich los«, knurrte Tate, sobald er wieder sprechen konnte. Bones tat es. Tate atmete mehrmals tief ein und sah mich aus großen Augen an.
»Mensch, Cat. Das ist ganz anders als damals in der Höhle. Was hat dieses Arschloch im Blut?«
Ich ignorierte die Beschimpfung, nicht aber die Frage. »Macht. Das Blut, das du damals getrunken hast, war von einem schwächeren, verwesenden Vampir und daher nicht vergleichbar. Geht es dir wieder gut?«
»Alles ist so laut und deutlich.« Er schüttelte sich wie ein nasser Hund. »Und der Geruch! Verdammt, Juan, du stinkst! Hast du heute nicht geduscht?«
»Leck mich«, knurrte Juan verlegen. »Ich habe geduscht, aber mir ist die Seife ausgegangen. Ich wusste ja nicht, dass wir einer Geruchskontrolle unterzogen werden.«
Mit einem Mal die feine Nase eines Vampirs zu haben war eine unglaubliche Erfahrung, das wusste ich nur zu gut. Es war, als wäre man blind zur Welt gekommen und hätte plötzlich das Augenlicht erlangt. Man konnte gar nicht fassen, was man alles verpasst hatte.
»Okay, Juan, du bist der Nächste.«
Nachdem alle drei Männer ihr Blut erhalten hatten, gingen wir in den Trainingsraum. Alles lief bestens, obwohl die Jungs bestimmt anderer Meinung waren, nachdem Bones mit ihnen fertig war. Don war nervös, entspannte sich aber deutlich, als Tate nach dem Kampf von Bones wiederbelebt und mit konstruktiver Kritik und sogar lobenden Worten entlassen wurde. Tate nahm seinen Platz an meiner Seite ein und hatte zu dieser Erfahrung nur eins zu sagen: »Wenn der Bastard zuschlägt, fühlt man sich, als hätte einen ein Güterzug überrollt.«
Ich lächelte nur. »Ich weiß.«
»Du hast ihnen eine exzellente Ausbildung angedeihen lassen, Kätzchen.«
Cooper war gerade mit einem Schuss Blut wieder auf die Beine gebracht worden, und Bones kam leichtfüßig auf mich zu.
»Das sind ohne Zweifel die zähesten Sterblichen, die mir je untergekommen sind«, wandte er sich schließlich an Don. »Mit der zusätzlichen Kraft, die das Blut ihnen verleiht, können sie es durchaus mit einem jungen Vampir aufnehmen.«
Bones küsste mich auf die Stirn, als er sprach. Diese leichte Berührung in Kombination mit dem kriegerischen Ballett, das er mir, nackt bis zu den Hüften, in den vergangenen Stunden geboten hatte, provozierte eine instinktive Reaktion in mir. In meinem Unterleib machte sich ein lustvolles Ziehen bemerkbar.
Oh-oh. Ich musste hier raus. Und zwar schnell. Bevor die Jungs meine Lust witterten.
»Ich geh mich schnell frisch machen; ich bin ganz verschwitzt. Bis, äh, später«, sagte ich und stürzte buchstäblich davon, um mein Gesicht zu wahren.
»Wo willst du denn hin, Bones?«, hörte ich Tate mit schneidendem Unterton fragen.
»Falsche Richtung. Die Herrenduschen sind da drüben.«
»Ich vermerk's unter P wie Papierkorb«, antwortete Bones spöttisch. Ich ignorierte die beiden und lief weiter, bis ich in meiner Umkleide war, wo ich die Tür schloss und mir in Windeseile die Kleider vom Leib riss. Eine kalte Dusche, genau das brauchte ich jetzt.
Noch durch die geschlossene Tür konnte ich Tates Stimme hören. »Schämst du dich
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