Kuss der Sünde (German Edition)
stöhnte er. „Mach schon, Irene.“
Sie folgte seiner Aufforderung und schluckte ihn bis zum Anschlag. Viviane drückte ihr Auge fester gegen das Löchlein. Die Wangen seiner jungen G e spielin arbeiteten. Im Rhythmus ihres Saugens spannte und löste sich sein Gesäß. Die Kontraktionen nahmen zu. Ein Zittern durchlief seinen zum vol l endeten Bogen gewölbten Oberkörper. Sein Stöhnen klang keineswegs nach einem Trüffelschwein, sondern dezent, beinahe sympathisch und löste in Viviane s Magengrube ein Flattern aus. Sie schrak zusammen, als sein Obe r körper schlagartig nach vorn schnellte und sich über der Rothaarigen krüm m te. Sein Becken zuckte ein paarmal nach vorn . Du lieber Himmel! Laute der E r leichterung kamen über seine Lippen. Dann lachte er auf und drückte der Rothaarigen einen Kuss auf den Scheitel.
„Danke, Irene, das war gut.“
Sein Auflachen und die bekundete Dankbarkeit machten Viviane die U n möglichkeit ihres Lauschpostens bewusst. Jäh erschien es ihr schäbig, einen intimen Moment zu bespitzeln. Sie machte nicht den Fehler, es mit Liebe zu verwechseln. Dennoch lag darin ein ganz eigener Reiz, ein Fest der Jugend und Lebenslust. Sie drückte die Hände an ihre glühenden Wangen. Weshalb nur wühlte es sie so sehr auf? Ein kaum merkliches Ziehen verblieb in ihrem Unterleib gepaart mit dem Bedauern, dass ihr Intermezzo mit André völlig anders verlaufen war. Genug davon, ermahnte sie sich, und ertappte sich gleichzeitig dabei, wie ihr Auge sich erneut dem Löchlein annähern wollte.
„Hallo, Püppchen.“
Die Stimme in ihrem Rücken brach so unerwartet über sie herein, dass sie mit einem Hopser herumwirbelte. Ihr Herz schien schlagartig ein Stück tiefer zu sacken. An der geschlossenen Tür lehnte ein etwas derangierter Fremder. Das Hemd hing aus der Hose und klaffte weit an seinem Kragen. Mahagon i braune Haarsträhnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst und streiften seine Wangenknochen. Er nippte an einem Cognacschwenker. Über den Glasrand hinweg musterte er sie aus auffallend hellen Augen. Er setzte das Glas ab und wies damit in ihre Richtung.
„Ich sehe dich hier zum ersten Mal. Bist du neu im Ensemble?“
Sowohl seine freundliche Frage als auch das klare Quellwasser seiner Augen erweckten den Eindruck völliger Harmlosigkeit. Sein Lächeln überzeugte sie vollends . Es verlieh seinen kantigen Zügen einen jungenhaften Anstrich. O b wohl er sie um einen halben Kopf überragte, fühlte sie sich ihm gewachsen. Ein Mann von seinem Äußeren besaß gewiss Anstand. Sie hob das Kinn und erwiderte sein Lächeln.
„So neu, dass ich mich zugleich empfehlen muss. Monsieur. Seien Sie bitte so freundlich und geben mir die Tür frei.“
Mit einer gefälligen Verneigung trat er beiseite. Nun, Regeln ergaben manchmal doch einen Sinn und galten überall. Vor allem einer Dame in einer Robe aus Elfenbein von der Modistin Bertin gegenüber. Mit einem Nicken ging Viviane auf die Tür zu und legte die Hand um die Klinke. Sie hatte die Tür bereits einen Spaltbreit geöffnet, als eine von weichem Leder umhüllte Hand sie zuschlug und ihr beinahe die Finger klemmte. Unvermittelt drückte sich ein großer Körper der Länge nach in ihre n Rücken. Heißer Co g nacatem traf ihren Nacken. Das konnte doch nicht wahr sein!
„Ein teures Kleid, ein kostbares Parfum. Sag mal, wen hast du hier oben e r wartet?“
Ihn ganz sicher nicht. Jetzt lernte sie die lästige Sperrigkeit des breiten Drahtpaniers unter dem Rock zu schätzen. Es hielt den Fremden halbwegs auf Abstand, obgleich sein Gewicht sie an die Tür presste. Hände glitten über ihre Taille, schoben sich nach oben und nährten sich ihrem Dekolleté und dem, was darunter lag.
„Monsieur“, begehrte sie auf und stemmte sich gegen das Holz.
„Nenn mich Olivier“, raunte er an ihrem Ohr.
Sie schnappte nach Luft. Dieser Kerl knabberte an ihrem Hals! Ein Scha u der raste über ihr Rückgrat. Das Ziehen in ihrem Unterleib setzte abermals ein. Hilfe! Sie presste die Augen fest zu, hob den Fuß und rammte mit aller Wucht den geschwungenen Absatz ihres Schuhs in seinen Rist. Mit einem unterdrückten Schmerzenslaut wich er zurück. Weit genug, da ss sie sich u m drehen und ihn von sich stoßen konnte. Er taumelte nach hinten, kippte den Inhalt des Cognacschwenkers über sein Hemd und landete quer auf dem Bett. Ohne ihn weiter zu beachten, drückte sie die Klinke und zog daran. Nichts geschah! Auf dem Bett lachte er vergnügt
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