Kuss der Sünde (German Edition)
dadurch die lang ersehnte Audienz und die Vergebung der Königin zu erhalten. Boehmer und Bassange werden jedes Wort des Kardinals glauben, allein schon, weil sie endlich ihren Gewinn einstreichen wollen. Und wir erhalten ein Schmuckstück von sagenhaftem Wert.“
Seine Stiefelabsätze kratzten unruhig über den Boden. Sie zog das Taschentuch aus seinem Mund und ergötzte sich an seinem angestrengten Luftschnappen. „Eine regelmäßige Absprache ist von nun an unabdingbar, Olivier. Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen. Rohan wird für uns den Kaufvertrag aushandeln und mir diesen in gutem Glauben aushändigen. Du wirst diesen Vertrag unterzeichnen. Ein bindendes Papier. Traust du dir diese Fälschung zu?“
„Ja“, schoss es ihm über die Lippen. „Gott, ja.“
Sie richtete sich auf und musterte ihn. Mit auf den Rücken gezwungenen Armen war er immer tiefer gerutscht. Auffordernd blickte er zu Nicolette. Es war zu Ende. Jetzt durfte er … Doch ausgerechnet jetzt rückte sie am Boden nach hinten, von ihm fort. Hart und pochend schlug sein Schwanz auf seinen Unterleib. Nun legte die de La Motte sacht die Hand darum. Zu sacht.
„Große Geldsummen und Erfüllung, beides muss hart erarbeitet werden, Olivier. Warte, bis ich sie dir gestatte. Dann sind wir im Geschäft.“
Ungnädig hart bearbeitete sie ihn, vergalt ihm das kleine Hinauszögern in ihrem Schlafzimmer doppelt und dreifach und degradierte ihn zu einem schweißüberströmten, um Atem ringenden, hilflosen Wurm. Von den beiden Frauen beobachtet, wand er sich in den Polstern. Lust vermengte sich mit einsetzendem Schmerz. Wie lange noch? Endlos schien sie es ausdehnen zu wollen. Er vergaß die Gegenwart der beiden. Es gab nur noch die reibende Hand, den Druck in seinen Hoden, das Bedürfnis nach Erlösung.
„Jetzt“, flüsterte sie endlich.
Auf ihren Wunsch und mit einem rauen Aufschrei der Erleichterung kam er.
„Ich sage es ja, wie eine Haubitze.“
Die Comtesse fiel in das Lachen von Nicolette ein und gab ihn frei. Sie klatschten und machten Scherze über das anhaltende Pumpen seiner Lenden und die Ströme von Samen, die über seinen Bauch liefen. Er drehte sich, presste die Wange und seine langsam abflauende Erregung in den Samt der Polster.
Die Schlinge der Hemdsärmel wurde gelöst, er kam wieder zu Atem und setzte sich auf. Mit verhärteten Kiefern sah er von einer zu anderen, bis sie ihre Heiterkeit einstellten.
„Nun, das war einigermaßen interessant“, stellte er fest. „Um aber noch einmal zur Sache zu kommen, Rohan wird jede Schuld von sich weisen, wenn der Betrug ans Licht kommt. Der Mann gehört zu den besten Familien Frankreichs. Jeder wird ihm glauben, sobald er die Rede auf Sie bringt, Madame.“
Seine Stimme war ruhig, bar jeglicher Schwäche, die die beiden aus ihm herausgekitzelt hatten. Wenn die Comtesse glaubte, sie habe ihn damit befriedigt, kannte sie ihn schlecht. Keine Frau ließ von einem Mann während seines Höhepunktes ab, es sei denn, sie war perfide genug, um ihn demütigen zu wollen. Doch selbst das war ihr misslungen. Ihm ging es ausschließlich um den in Aussicht gestellten Gewinn.
„Ein Mann aus bester Familie und von Ehre. Bevor er einen Skandal herausfordert, der die Königin in Misskredit bringt, wird er stillschweigend den Kaufpreis für das Kollier aus eigener Schatulle entrichten“, sagte die Comtesse und winkte ab.
„Wie wollen Sie es verkaufen?“ Er beugte sich vor und zog die Hose über die Hüften.
„Wir werden es auseinandernehmen und die Steine im Ausland veräußern. Das übernimmt mein Gemahl.“
Mit sicheren Fingern schloss er die Schnüre. „Ich will die gesamte mir zustehende Summe bei Unterzeichnung des Vertrags.“
„Du wirst unverschämt, Olivier. Misstraust du mir etwa?“
Diese beiden mochten ihn kurzzeitig um den Verstand gebracht und ordentlich fertiggemacht haben, aber er vergaß darüber nicht, worum es hier ging. „Zusätzlich wird mein Anteil auf fünfzig Prozent erhöht. Durch meine falsche Unterschrift trage ich das höchste Risiko.“
„Ich sagte dir von Anfang an zu, dass dein Name niemals fallen wird. Du hast einmal von Berufsehre gesprochen, und wenn ich dir eines versichern kann, dann, dass selbst ich so etwas wie Ehre kenne.“
„Ihr Gaunerehrenwort ändert nichts, Madame. Fünfzig Prozent.“
„Zweiundvierzig.“
„Fünfundvierzig und die Garantie, dass ich dreimal in der Woche zu Ihnen komme, damit Sie ein klein wenig … Unterhaltung
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