Kuss der Sünde (German Edition)
Entwicklung hatte. Ohne sie zu berühren setzte er sich auf die Bettkante, nahm das Laken auf und bedeckte sie. „Zu meinem Bedauern muss ich able h nen.“
Unvermittelt schnellte sie auf, packte seinen Nacken und drückte ihm einen heißen Kuss auf den Mund. Alain war ein guter Lehrmeister. Sie hatte imme n se Fortschritte gemacht. Wenn sie sich nur halb so gut auf die neusten Tänze verstand, sah sie einer strahlenden Zukunft entgegen. Ihre Mutter konnte wahrlich stolz auf sie sein. Ganz zu schweigen von ihrem zukünftigen G e mahl, der in der Hochzeitsnacht eine Überraschung erleben durfte.
„Alain muss es nicht erfahren“, flüsterte sie an seinen Lippen.
Mit einer Hand wühlte sie durch sein Haar, die andere fand einen Weg unter sein Hemd und über seine Haut. Ehe sie in den Hosenbund schlüpften kon n te, umfasste er ihr Handgelenk.
„Juliette, das ist …“
Nicht bereit, seine Einwände gelten zu lassen , warf sie sich mit ihrem ga n zen Gewicht auf ihn. Ihr Schwung schickte ihn auf de n Rücken. Er konnte nicht anders und musste lachen.
„Um Himmels willen , wollen Sie mich verschlingen?“
„Oh nein. Ich will Sie heiraten, Olivier Brionne. Sie und keinen anderen.“ Ihr Tonfall ernüchterte ihn. Sie meinte es ernst, und das nach allem, was zw i schen ihnen vorgefallen war. Mit der Fingerspitze tippte sie an seine Unterli p pe. „Wir beide passen zueinander. Sie, ich und selbstverständlich Alain, denn auf ihn werde ich auf keinen Fall verzichten.“
„Ein guter Scherz“, bemerkte er, umfasste ihre Hüften und wollte sie von sich heben.
Kichernd drückte sie die Lippen an seinen Hals. „Kein Scherz. Es wäre die perfekte …“
In diesem Moment trat Alain ein.
Juliette wirbelte herum und presste das Laken an die Brüste. Olivier setzte sich auf. Eine Holzplatte flog auf seinen Kopf zu. Geistesgegenwärtig duckte er sich zur Seite weg und wäre beinahe aus dem Bett gefallen. Kross geback e ne Hühnerschenkel verteilten sich um ihn. Einer fiel in seinen Schoß, versen g te seine Haut und entriss ihm einen Fluch. Als er hastig aufsprang, stürmte Alain mit geballten Fäusten auf ihn zu.
„Du! Ich bring dich um!“
Wieder duckte er sich, diesmal vor einer Faust, packte Alain am Kragen und stieß ihn von sich. Juliette schrie auf.
„Wie kannst du es wagen, dich an meinem Mädchen zu vergreifen? Juliette gehört zu mir!“, rief Alain.
„Es ist nichts passiert.“
Alain wirbelte herum, stürzte auf Juliette zu. „Weshalb hast du ihn hereing e lassen? Was soll das? Verdammt noch mal , was fällt euch beiden ein?“
Olivier packte seine Schulter. „Alain, beruhig dich endlich. Es ist nichts …“
„Juliette ist keine deiner Schlampen, Mann. Sie ist eine Dame!“
„Alain, das ist ein Missverständnis“, sagte sie und machte ein betretenes G e sicht. „Du verstehst es falsch.“
„Du wälzt dich mit ihm im Bett, und ich verstehe das falsch , ja? Wir haben uns Treue geschworen, Juliette. Ewige Treue.“
„Wie rührend“, bemerkte Olivier.
Weshalb musste er immerzu in diese unsäglich ermüdenden Szenen geraten? Es war bereits die zweite, die er zwischen diesen beiden erlebte.
„ Halt du besser den Mund. Was hast du hier überhaupt zu suchen?“, herrschte Alain ihn an.
„Ich habe nach dir gesucht.“
„Nach mir gesucht, genau! Ein paar Minuten verlasse ich dieses Zimmer und werde zum Hahnrei. Es ist dir unmöglich, nur ein M al die Finger von einer Frau zu lassen, obwohl du weißt, was sie mir bedeutet.“
„Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, Alain. Es tut mir leid.“
„Dir tut nie etwas leid“, fauchte sein Freund. „Verschwinde!“
„Es scheint, du bist knapp bei Kasse, wenn du Brathühnchen besorgst, a n statt Adriennes Küche zu genießen. Ich habe eine Aufgabe für dich. Heute Nacht. Das übliche.“
Alain warf einen gereizten Blick zu Juliette. In mädchenhafter Unschuld b e gegnete sie ihrem Liebhaber. Umgehend richtete sich dessen Zorn gegen Ol i vier. Er trat dicht vor ihn und stemmte die Hände in die Hüften.
„Dein Geld kann mir gestohlen bleiben, genauso wie deine Aufträge. Ich arbeite nicht mehr für dich. Wir sind fertig miteinander, und wenn du nicht sofort verschwindest oder Juliette noch einmal anfasst, dann kannst du dich auf was gefasst machen. Oder denkst du, ich lese keine Gazetten und kann keine Schlussfolgerungen ziehen? Ich werde alles ausplaudern. Den ganzen, großen Coup, den du mit der de …“
„Sprich es nicht aus, Alain
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