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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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Lächeln.
    Andreas war einer Mutter behilflich, die den Kinderbuggy nicht aufbekam. Währenddessen kamen Katja und Rosa auf mich zu.
    „Hast du das gesehen? Adam war im Flugzeug“, begann Rosa sofort, als sie bei uns stand. Ich nickte. Alexas Gesichtsfarbe wechselte zu rot und Sam biss sich auf die Zähne.
    „Ihr wisst doch irgendwas, oder? Wo ist Jo?“ Meine Rosa. Ihr entging wirklich nichts. Mein Blick fiel auf Katja, die ihre Laptoptasche umlegte und die Haare unter dem Gurt herauszog. Aus der Jackentasche fischte sie ihr Smartphone und schaltete es ein. Über ihren Kopf hinweg sah ich, wie Andreas mit der jungen Mutter sprach und dann zu uns kam. Katja wollte gerade eine Nummer eintippen, als ich sie stoppte: „Warte bitte kurz, bis Andreas da ist. Wir haben euch etwas zu sagen.“ Die beiden Frauen sahen mich fragend an. Katja ließ das Handy sinken.
     
    „Guter Flug. Alles okay bei euch?“ Andreas hatte seine gesunde Gesichtsfarbe wieder. Die Lippen hoben sich noch blass ab, aber das würde in den nächsten Tagen nicht mehr zu sehen sein.
    „Naja, eigentlich nicht, Andreas. Man kann es so oder so sehen.“ Fragend sah er von einem zum anderen. „Was?“
    „Wir wissen, wo der Ring ist“, platzte ich mit der Neuigkeit heraus. Andreas‘ Gesicht erhellte sich für einen Moment. Dann runzelte er fragend die Stirn. „Aber?“
    „Adam hat dich überfallen lassen und ihn an Marcus übergeben, um Alexa frei zu bekommen.“

Kapitel 11
    England - Essex, Herbst 2012  
    «
Hallo, du verblödetes Tier. Ich bins, dein Albtraum
»
     
     
    Marcus stand auf, sah auf das sich kräuselnde Wasser des Sees und die Eisplatten, die langsam wegschmolzen. Es hatte aufgehört zu schneien.
    „Nun, Imagina? Jetzt habt ihr ein Problem, eh?“, schrie er lachend in die Dunkelheit. Seine Rachepläne gegen Anna waren erst einmal in den Hintergrund geraten. Dieser Ring würde ihm eine Macht verleihen, die er seit Jahrhunderten angestrebt hatte. Sobald er herausgefunden hatte, wie er funktionierte.
    Marcus konzentrierte sich, dachte an leblose, weiße Fischkörper, die an die Oberfläche des Sees aufstiegen. Der Geruch würde seine Nase umwehen. Ihre Augen würden ins Nirgendwo starren, das Wasser wäre nicht mehr zu sehen. All das stellte er sich vor, als er den Ring mit dem Zeigefinger berührte. Wie gebannt starrte er auf den See. Aber nichts passierte. Leise vor sich hin murmelnd, ließ er alle seine Gedanken und Gefühle in diesen Moment fließen. Dachte nur an Fischbäuche. Doch alles was aufstieg, war eine kleine Eisplatte, die sich unter die anderen geschoben hatte und nun knarzend alleine umherschwamm.
    Er würde das Rätsel schon lösen. Nun musste er nach seinen Gefährten sehen und London schnellstmöglich verlassen. Mit einem höllischen Grinsen auf den Lippen drehte er sich um, als er das Geräusch vernahm. Es plätscherte, als würden kleine Kieselsteine über das Wasser gleiten. Sein Herz hüpfte. Er drehte sich um. Mehrere hundert Fische tauchten zwischen den dünnen Eisplatten auf. Siegessicher riss er die Arme in die Luft.
    „Ja. Ja. Ich hab gewonnen! Ja.“
    Marcus hechtete durch den Wald, ließ die letzten Bäume hinter sich und rannte den Feldweg entlang zu dem Haus. Er suchte den Boden ab, denn er konnte sich denken, dass Adam Utz und Roderick außer Gefecht gesetzt hatte. Schade, dass er ihn nun nicht mehr in sein Rudel aufnehmen konnte. Er hatte sich wohl tatsächlich auf die andere Seite geschlagen. Nachdem Marcus damals Raffaelus und Marina getötet hatte, hatte er versucht, Adam zu finden, aber seine Spur hatte sich in einem kleinen Dorf verloren. Damals hatte er noch geglaubt, Adam wäre den Jägern zum Opfer gefallen. Umso überraschter war er gewesen, als er ihn in Frankfurt getroffen hatte. Und noch dazu auf der Seite der anderen.
    Weit entfernt vom Haus sah er zwei Gestalten, die reglos im Gras lagen. Adam hatte sie tatsächlich verschont. Aber warum? Es wäre ein Leichtes gewesen, sie zu töten, und Skrupel hatte er sicher nicht. Schließlich war er bereits verdammt.
    „Jungs. Schlafen könnt ihr ein anderes Mal. Ich gehe davon aus, ihr habt mächtig eins auf die Nase bekommen?“ Mit der Fußspitze schubste er Utz in die Seite, der gequält aufstöhnte. Sein Gesicht war Brei, aber er würde sich schnell wieder erholen. Nur ein bisschen Menschenblut und Fleisch, und dann wären die beiden wie neu.
    „Lasst uns auf die Jagd gehen. In dem Haus gibt es genug Nahrung für uns drei.“ Utz Augen

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