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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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ansah.  
    „Wir müssen jemanden lokalisieren", erklärte ich. "Es hat vielleicht nichts mit unserem Fall zu tun, aber es ist … wichtig.“ Sascha schob sich die Brille nach oben.  
    „Leute. So geht das nicht. Der Ring ist wich …“ Adam schnellte nach vorne, knurrte ihn an, zeigte seine Zähne. Sascha zuckte zusammen. Ich packte Adam und zog ihn zurück. „Wenn wir mehr Zeit haben, bekommst du mal einen Benimmkurs“, zischte ich ihm zu.  
    „Ist das etwa ein … Werwolf? Hey Leute. Davon hat mir keiner was gesagt.“ Saschas Hände zitterten. Weichei. Kein Wunder, dass er nur bei den Recruitments war.  
    „Halt die Luft an, Sascha. Adam ist einer von uns. Bitte prüfe die Nummer, die Adam zuletzt gewählt hat.“ Sascha war immer noch nicht überzeugt, hielt das Handy von sich, als hätte es eine seltene Krankheit.  
    „Sascha, bitte. Wir brauchen die Person vielleicht.“ Andreas war zu uns getreten und beruhigte ihn allein durch seine Anwesenheit.  
    Sascha blickte von einem zum anderen, und als Rosa kurz seine Hand tätschelte, entriegelte er das Handy und tippte die Nummer vom Display ab.  
    „Okay. Dauert ´n Moment. Ich muss mich erst einhacken. Sagt mal, habt ihr Kaffee?“ Ich nickte.  
    „Ja, ich mach dir welchen. Noch jemand?“ Alle nickten. Mattis war hinter die Couch getreten und guckte Sascha zu, Katja tippte selbst etwas in ihren Laptop, Rosa sprang auf und wollte mir helfen. Adam setzte sich in den Sessel und wandte seinen Blick nicht mehr von Sascha ab. Andreas saß auf der Lehne und kritzelte in ein Notizbuch.  
    Während Rosa den Kaffee machte, kramte ich in meinen Schränken nach Tassen, die ich auf die Küchenplatte stellte. Im Hintergrund hörte ich ein Pfeifen und Piepsen. Ich hatte gedacht, dass Modems inzwischen durch modernere Geräte abgelöst worden waren, aber ich hatte mich wohl geirrt. Zumindest in der Überwachungstechnik schienen sie noch in Gebrauch zu sein.  
    „Ich hab‘s“, rief er, lehnte sich zurück und tippte noch einmal kurz auf die Tastatur. Adam kam zu ihm rüber und auch ich ließ alles stehen und stellte mich neben Mattis.  
    Auf dem Bildschirm war eine Karte zu sehen, ähnlich wie bei Google Maps, nur dass sie langsamer einzoomte und mehr Details erkennbar wurden. Zischend holte ich Luft. „Das gibt’s doch nicht. Ich dachte, so etwas gäbe es nur im Kino.“ Sascha drehte sich um und grinste. „Tja, wir haben alles, was die NSA vor Neid erblassen lassen würde.“ Er tippte wieder auf eine Taste, und das Bild baute sich auf. Wir konnten Menschen sehen, die sich in den Straßen bewegten, und da war mir klar, dass das New York sein musste. Ich konnte die Freiheitsstatue sehen, so gut war die Übertragung.
     
    „Was zum Henker macht Jo in New York?“ Adam sah mich finster an. „Checkt mal die Nummer von Marcus. Könnt ihr das parallel?“ Sascha nickte und tippte wieder auf eine Taste, so dass nun ganz klar der Kopf von Jo zu erkennen war. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Mir schwante etwas. Wortlos reichte ich Sascha mein Handy mit der geöffneten SMS. Er tippte die Nummer in ein Feld an dem anderen Rechner ein und drückte auf Enter. Der Bildschirm schien eingefroren. Wie gebannt starrte ich darauf.  
     „Sorry, Leute. Ich muss erst das passende Netz finden. Das passiert zwar im Hintergrund, kann aber dauern.“ Verflucht. Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange herum. Um mich abzulenken, holte ich die Tassen und stellte sie auf den Tisch. Rosa kam mit der Kanne hinter mir her und schenkte ein. Sascha griff nach einer Tasse und trank schlürfend. Es dauerte länger als beim ersten Mal, doch dann öffnete sich wieder die Karte und ein kleiner Punkt darin blinkte. Ich weitete die Augen. Obwohl nur ein heller Fleck erkennbar war, wusste ich, wo Marcus war: New York.

Kapitel 26
    Frankfurt, Herbst 2012
    «
Sam, ruf mich zurück. »

    Sam lag auf seinem Bett, starrte auf das Handy, das permanent klingelte und drückte auf den Ausschalter. Anna. Zum gefühlt hundertsten Mal. Eine Nachricht blinkte auf.
    Sam, ruf mich zurück.
    Nein. Er wollte sie nicht sprechen. Er wusste ohnehin, was sie ihm sagen wollte. Sie würde versuchen, ihm zu erklären, warum es ihr nicht möglich war, ihn zu wandeln. Das hatte er allerdings längst begriffen. Aber Adam konnte es übernehmen. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er so nicht mit ihr leben wollte. Der Gedanke an eine Existenz als lüsterner Greis an der Seite seiner zwanzigjährigen

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