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Kuss des Apollo

Titel: Kuss des Apollo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U Danella
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gesetzt, und weg war er. Evi, zum Trost musst du mir heute Abend etwas besonders Leckeres kochen. Ich erinnere mich da an eine wunderbare Gemüsesuppe, Evi. Alle möglichen Gemüse durcheinander. Kein Fleisch. Die war prima.«
    »Wir hatten ja oft kein Fleisch. Und das Gemüse …«, sie schwieg.
    »Davon hattet ihr genug?«
    »Nein. Erst recht nicht. Aber ich hatte eine Freundin in der Schule, der Vater war ein Laubenpieper, wie man hier sagt. Er hatte einen Schrebergarten. Und da wuchs viel Gemüse. Meine Freundin brachte es mir mit, weil sie wusste, dass ich so gern Gemüse aß. Bis ihr Vater es merkte, sie bekam eine Ohrfeige, weil sie das Gemüse selbst brauchten, wie er sagte.«
    »Wo war denn der Schrebergarten?«, fragte Alexander in nebensächlichem Ton.
    »In der Nähe von Cottbus.«
    »Du bist in Cottbus aufgewachsen?«
    »Da wohnten wir nicht lange. Mein Vater war bei der Volkspolizei und war dorthin versetzt worden. Später zogen wir wieder nach Berlin.«
    »Und die Freundin? Hast du sie später noch gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, nie wieder. Und es war auch das einzige Mal in meinem Leben, dass ich eine Freundin hatte.«
    Alexander legte vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter. »Wenn du mir heute Abend so eine Gemüsesuppe servieren könntest, das fände ich klasse.«
    »Ich werd’s versuchen. Heutzutage kann man ja eine Fleischbrühe dazugießen, da schmeckt es etwas kräftiger.«
    Alexander war hochzufrieden. Das war doch schon mal ganz gut gegangen. Cottbus, der Vater bei der Volkspolizei, eine Freundin, die Gemüse in die Schule mitbrachte. Wie alt mochte sie da gewesen sein? Und wie gut, dass sich Jana nicht hatte blicken lassen.
    Im Büro kam er sich ziemlich überflüssig vor. Sein Vater hatte ihn nicht instruiert, aber Tina, seine tüchtige Sekretärin, wusste genau Bescheid.
    »Die Treatments, die auch Frau Bansa hat, liegen auf Ihrem Schreibtisch, Herr Frobenius. Wichtig finde ich, dass Monsieur Challier wieder mit ihr filmen will. Es war ja wirklich ein prima Film mit den beiden.«
    »Burckhardt und Geraldine waren doch auch ein gutes Paar.«
    »Ja, sicher. Aber Herr Burckhardt will in Zukunft nur noch Theater machen. Er ist wohl etwas verärgert.«
    »Warum?«
    »Na ja«, erwiderte Tina, was man nicht gerade als aufschlussreiche Antwort bezeichnen konnte.
    »Sie meinen, es ärgert ihn, dass Geraldine nun ein Verhältnis mit Challier hat.«
    Eine Weile blieb es still.
    Dann sagte Tina: »Hat sie das? Oder besser gesagt, hatte sie das?«
    »Ich glaube nicht. Das hätte ich bemerkt – also, ich denke, sie hat Challier abgewiesen. Und darum will er einen neuen Film mit ihr. Und darum ist mein Vater jetzt nach Hollywood geflogen. Glauben Sie, dass etwas daraus wird?«
    Tina saß an ihrem Schreibtisch, Alexander stand daneben. Sie blickte zu ihm auf.
    »Möchten Sie es denn gern?«, fragte sie zurück.
    Er verstand genau, was sie meinte. Ob es zwischen ihm und Geraldine eine Bindung gab, nachdem sie zusammen einige Zeit auf Sylt verbracht hatten.
    »Meine Gefühle spielen keine Rolle«, entgegnete er vorsichtig. »Falls es einen guten Stoff für die beiden gibt, dann bitte. Gibt es den?«
    »Nach dem, was wir hier liegen haben, nein. Und es wird schwierig sein, etwas so Gutes noch einmal zu finden. Wir wollten ja gern einmal etwas aus unserer Zeit, von hier und heute.«
    »Nein, es sollte von heute und gestern sein.«
    »Ich weiß. Haben wir auch nichts gefunden.«
    »Da werde ich mir mal ansehen, was auf meinem Schreibtisch liegt. Ich nehme an, dass mein Vater mal aus London anrufen wird.«
    Dass sein Vater sich noch in Hamburg befand, konnte er nicht ahnen.
    Überraschenderweise tauchte Jana gegen Mittag im Büro auf.
    »Ist sie abgehauen?«, fragte Alexander.
    »Nein. Sie ist sogar mit mir in die Stadt gefahren. Sie will einkaufen und dann für dich kochen. Du hättest dir etwas gewünscht. Was denn?«
    Er lachte. »Eine simple Gemüsesuppe. Was anderes fiel mir nicht ein. Darum muss sie doch nicht in Stadt fahren.«
    »Du hast belebend auf sie gewirkt. Sie machte nicht mehr so einen vermickerten Eindruck wie in letzter Zeit.«
    »Na, dann gibt es ja noch Hoffnung.«
    Die Gemüsesuppe war ein Traum. Sie hatte Tafelspitz dazu gekocht, den aber nicht im Ganzen gelassen, sondern so in Streifen in die Gemüsesuppe geschnitten, dass man sie wirklich mit dem Löffel essen konnte.
    In der Suppe befanden sich wirklich alle Gemüse, die es zu kaufen gab.
    »Aber kein Spinat«,

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