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Kuss des Apollo

Titel: Kuss des Apollo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U Danella
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Frau.«
    »Das ist hübsch gesagt.«
    »Eine stolze Frau, eine schöne Frau. Alexander hat gesagt, so sind die Nordfriesinnen meist. Jana ist doch auch eine Nordfriesin, nicht wahr?«
    Sie sprach von Jana und Alexander mit großer Selbstverständlichkeit.
    »Ja«, sagte er.
    Sie lächelte. »Aber du musst ihr ja nicht erzählen, was letzte Nacht passiert ist.«
    »Ich denke nicht daran.«
    Sie biss von ihrem Brötchen ab, kaute langsam. Trank einen Schluck Kaffee.
    »Du kannst nichts dafür. Es war meine Schuld. Aber ich war so einsam. Seit Burckhardt hat mich niemand geliebt. Und der will offenbar nichts mehr von mir wissen.«
    »Du willst doch nicht behaupten, dass du in den letzten Wochen einsam gewesen bist.«
    »Eben doch. Alles junge Leute, mit denen ich nichts anfangen kann …«
    »Möchtest du nicht wieder nach Sylt fahren?«
    »Doch. Ich freue mich auf Nelson. Und ich soll ja alles lesen, was du mitgebracht hast.«
    »Ich hoffe, es wird ein Stoff dabei sein, der dir gefällt.« Für ihn war es ein mühsames Gespräch.
    Doch dann sagte sie lässig: »Muss ich heute schon fahren?«
    »Du könntest noch bis morgen bleiben, wenn du gern willst.«
    Nun lächelte sie wieder.
    »Ich möchte gern noch bleiben. Und da wir so schöne Zimmer haben, direkt nebeneinander …«
    Sie dachte also an eine Fortsetzung. Es blieb nicht bei dieser einen, dieser verzauberten Nacht.
    Frobenius stand auf. Er hatte lange nicht geraucht, doch jetzt verlangte es ihn nach einer Zigarette.
    Sie begriff seinen suchenden Blick sofort.
    »Warte, ich hab Zigaretten. Ich hole sie gleich.«
    Sie sprang auf, lief in ihr Appartement.
    Frobenius sah ihr nach. Und er spürte den Wunsch, ihr zu folgen und sofort wieder mit ihr ins Bett zu gehen.
    Stattdessen fuhren sie eine Weile später an die Landungsbrücken, und Geraldine bekam die Elbe zu sehen.
    Sie war ganz fassungslos, wie breit und groß dieser Fluss war.
    »Das ist ja schon fast ein Meer.«
    »Nun ja, sie ist ja auch auf dem Weg zum Meer. Aber sie ist bereits in Dresden ein prachtvoller Strom.«
    »Und sie fließt in dasselbe Meer, wo ich jetzt war.«
    »Sie mündet in die Nordsee.«
    »Und das ist ja schon fast der Atlantik. Ich möchte noch viele Flüsse kennen lernen. Der Rhein ist auch so breit?«
    »Kommt darauf an, wo du ihn siehst. Er ist schon in der Schweiz recht ansehnlich, und je weiter er kommt, umso breiter und mächtiger wird er.«
    Es kam ihm vor, als ginge er mit einem Kind spazieren, dem er die Welt, oder wenigstens ein wenig Geografie, erklären musste.
    »Sicher habe ich den Rhein mal gesehen. Als ich bei Will in Düsseldorf war. Und als wir im Ruhrgebiet waren. Aber Sebastian hat mir nie etwas richtig gezeigt und erklärt. Er war immer nur mit sich beschäftigt.«
    Sie schwieg eine Weile und fügte dann hinzu: »Ich ja auch. Ich meine, ich war auch nur mit ihm beschäftigt.« Noch eine Pause, dann: »Es ist schrecklich, wenn man jung ist.«
    Frobenius musste lachen.
    »Es ist ein Zustand, der vorübergeht …«
    Jetzt kam ein großer breiter Frachter, der langsam und würdevoll an ihnen vorbeiglitt.
    »Wo fährt der hin?«
    »Der Flagge und dem Namen nach fährt er nach Russland. Und das blaue Fähnchen am Heck ist der Abschiedsgruß für uns.«
    Die Lokale an den Landungsbrücken waren dicht besetzt, es war Ferienzeit, viele Touristen waren unterwegs, und alle wollten sie an der Elbe spazieren gehen.
    »Ich dachte, wir könnten hier irgendwo essen. Aber du siehst ja, alles dicht bevölkert.«
    »Schon wieder essen? Wir haben doch eben erst gefrühstückt.«
    »Es ist halb eins. Die meisten Menschen essen um diese Zeit. Ich bin leider um zwei Uhr verabredet. Ich könnte dich ins Hotel zurückbringen, und du bekommst dort zu essen. Unter den Arkaden kenne ich auch ein hübsches Lokal und …«
    »Herr Dr. Frobenius, machen Sie sich bitte keine Sorgen, dass ich verhungern könnte. Ich werde einen Spaziergang um die Alster machen. Oder vielleicht in der Stadt? Aber da kenne ich mich nicht aus.«
    »Du findest jederzeit ein Taxi, das dich ins Hotel bringt.«
    »So ist es. Langsam werde ich erwachsen. Das hat Alexander auch öfter gesagt.«
    »Tut mir Leid, dass ich dich verlassen muss.«
    »Aber du kommst doch wieder?«
    »So gegen sechs Uhr, denke ich. Wir essen dann zu Abend, vielleicht gehen wir mal woanders hin.«
    »Nein. Wir bleiben im Hotel. Ich möchte wieder auf die Alster schauen.«
    Sie hatten das Ende der Landungsbrücken erreicht, hier lag ein großes

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