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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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schon bald gerächt werden würde.
    »Wie gehen wir jetzt weiter vor, um den Mörder zu fassen?«, fragte Miranda, als sie sich in der Bibliothek hinsetzten.
    Archer, der ihr gerade ein Glas mit Bourbon hatte reichen wollen, hielt mitten in der Bewegung inne. »Wir?«
    Der Himmel stehe ihm bei, aber so gern er sich auch Miranda anvertraut hätte, wäre er doch eher gestorben, als das zu tun; denn die ungestüme Frau würde es sich nicht zweimal überlegen, ehe sie loszog, um Vergeltung zu üben.
    »Ja, ›wir‹.« Sie nahm das Glas aus seiner steifen Hand. Der Karamellduft ihres Parfums hing in der Luft. »
Wir
haben bereits festgestellt, dass der Mörder hinter mir her ist. Und deshalb müssen
wir
ihn zuerst finden.«
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »
Du
wirst hier in Archer House bleiben«, erklärte er kurz angebunden. »Und
ich
bleibe an deiner Seite, um dich zu beschützen.«
    »Was für ein lächerlicher Plan.« Sie nahm einen Schluck von ihrem Bourbon, als müsste sie sich stärken. »Da können wir uns ja gleich in irgendeiner Ecke verkriechen!«
    Archer leerte sein Glas und stapfte davon. »Dein Vertrauen in mich ist herzerwärmend, Miranda«, erklärte er von der anderen Seite des Raumes.
    »Ach ja, wie sieht denn dein Plan aus?«, fragte sie. »Abgesehen davon, sich wie ein Gefangener zu verhalten.«
    Ein Klopfen an der Bibliothekstür enthob Archer einer Antwort.
    Gilroy teilte mit, Inspector Lane sei da. Normalerweise hasste Archer es, wenn er gestört wurde, vor allem, wenn er gerade mit Miranda zusammen war. Doch in diesem Moment kam ihm Winston Lanes Besuch mehr als recht. Archer bat Gilroy sofort, Lane hereinzubitten.
    Miranda stieß einen unterdrückten Fluch aus, als er sie angrinste und die komplette Gesichtsmaske anlegte. Kurz darauf betrat Lane den Raum. Seine hagere Gestalt ertrank fast in seinem sackartigen Anzug und dem wallenden blauen Umhang. Den Hut hatte er sich unter den Arm geklemmt.
    »Miranda.« Er trat näher und verbreitete den durchdringenden Geruch des Londoner Nebels, dem ein enervierender Hauch von Blut anhaftete. »Geht es dir gut, liebe Schwester?«
    Miranda bedachte ihn mit einem etwas gequälten Lächeln. »Hallo, Winston. Danke der Nachfrage.«
    »Mylord.« Er deutete eine Verbeugung vor Archer an. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie gestern Abend einen Unfall mit Ihrer Kutsche hatten. Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm.«
    »Die Pferde haben gescheut«, erwiderte Archer. »Eine unangenehme Sache, aber uns ist nichts passiert.«
    Lanes Schnurrbart zuckte leicht angesichts der lächerlichen Untertreibung. »Da bin ich aber froh.« Er räusperte sich. »Angesichts der heiklen Situation halten es meine Vorgesetzten für das Beste, wenn ich den Fall untersuche.«
    »Ich bin froh, dass man sich für dich entschieden hat«, erwiderte Miranda ganz ernst.
    »Ich muss euch beiden ein paar Fragen stellen. Das heißt, wenn Sie erlauben, Mylord.«
    Archer nickte zustimmend. »Sie gehören zu Mirandas Familie. Sie werden sie ja wohl nicht beunruhigen.« Wenn doch, würde er den guten Inspector an den Ohren nehmen und rausschmeißen.
    »Das würde mich aufs Höchste bekümmern.« Lane nahm in einem Sessel neben Miranda Platz und zog ein kleines Notizbuch sowie einen Bleistiftstummel aus seiner Jackentasche. »Nun denn«, sagte er, »wie ich sehe, war das letzte Opfer Ihr Kutscher, nicht wahr?«
    »Leider«, erwiderte Archer. John war ein guter Junge gewesen, der dieses Schicksal nicht verdient hatte.
    »Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass die anderen Opfer, alle älter, von Adel und offensichtlich Mitglied in einem Club waren, über den wir nichts finden können, obwohl wir wissen, dass es ihn gibt.«
    Eine Maske hatte doch einige Vorteile, denn Lane konnte es mit Archers stummem Blick nicht aufnehmen. Der Inspector wandte den Blick ab und ging zur Tür, um nach Gilroy zu rufen. Lane kehrte mit einem Gegenstand in der Hand zurück, der einen großen Fleck aufwies. Archer wurde fast schlecht, als er erkannte, dass es sich um Mirandas Mantel handelte. Lane legte ihn auf einen Stuhl, und der Duft ihres Parfums stieg so durchdringend auf, als wäre der Stoff komplett damit getränkt.
    Ein Muskel an Archers Wange zuckte. Das Parfum einer Frau war so gut wie ein Fingerabdruck. Miranda dachte offensichtlich das Gleiche, denn sie wurde aschfahl.
    »Den hier haben wird neben der Leiche Ihres Kutschers gefunden.« Lane richtete seinen Blick auf Miranda. »Kannst du mir

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