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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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ließ den Kopf gegen die Fensterscheibe sinken und seufzte. »Weil sie das ist. Wir haben jeder eine bekommen. Die Anordnung der Erhebungen auf dem Mond bildet ein Muster, das für jeweils eine Zahl steht, an der man erkennt, wo der Treffpunkt ist.« Sein Blick glitt zu Miranda. »Es bedeutet nichts. Es ist nur eine weitere Brotkrume, die deinen Schwager zu meiner Tür führt.«
    »Aber warum du?« Als er schwieg, ballte sie die Hand zur Faust. »Der Polizei auszuweichen ist eine Sache, sich vor mir zu verbergen aber etwas ganz anderes, Archer.«
    Er gab einen ärgerlichen Laut von sich. »Verbergen … wie theatralisch sich das anhört.«
    Miranda hieb mit der Faust auf die Fensterbank. »Die Mitglieder des
Moon-Clubs
werden systematisch ermordet.« Die Wahrheit lauerte in seinem Blick, doch er unternahm eine bewundernswerte Anstrengung, das zu verbergen. »Aber du bleibst unbehelligt. Warum?«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Das Wort ›unbehelligt‹ würde ich in dem Zusammenhang nicht benutzen.«
    Miranda wedelte ärgerlich mit der Hand. »Ich erinnere mich noch sehr genau an den Tag im Museum.«
    »Genau wie ich.« Archer stemmte die Hände in seine schmalen Hüften und sah sie wütend an. »Man neigt dazu, sich daran zu erinnern, wenn die Ehefrau beinahe ermordet wird.«
    Ehefrau. Das Wort ließ sie zögern. Manchmal vergaß sie fast, was sie füreinander waren – Partner bis ans Lebensende. Aber von solch rührseligen Gedanken durfte sie sich jetzt nicht ablenken lassen.
    »Der Punkt, auf den ich hinauswill …«, erklärte sie, »… du warst überhaupt nicht überrascht, als du den Mörder das erste Mal gesehen hast. Im Gegenteil, du schienst ihn sogar zu kennen.«
    »Was ich erkannte«, erwiderte er erbost, »war ich selber. Da wusste ich, dass der Mörder sich für mich ausgeben will.«
    »Er hätte dich im Museum umbringen können, aber er tat es nicht. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen.«
    »So einfach ist es nicht, mich beiseitezuräumen«, murmelte Archer und wandte sich ab. Mit ihren Überlegungen musste sie fast ins Schwarze getroffen haben, denn er verzichtete auf markige Erwiderungen.
    »Du bist wirklich außergewöhnlich stark und gewandt«, gestand sie und musterte seine beeindruckende Gestalt. Die Schnelligkeit, die er gestern Abend an den Tag gelegt hatte, war einfach großartig. »Aber nicht unzerstörbar.«
    »Nein, das bin ich nicht.« Er breitete die Arme aus. »Eine deiner kleinen, spitzen Bemerkungen wird mich eines Tages noch umbringen. Da bin ich mir sicher.« Er inspizierte seine Brust, als suchte er nach einer Wunde.
    »Mach so viele Scherze, wie du willst«, erklärte sie und ging um ihn herum, als wollte sie ihn in die Enge treiben. »Es wird dir nichts bringen.«
    Auch er setzte sich in Bewegung, bis sie einander wie zwei große Katzen umkreisten, die versuchten herauszubekommen, wie stark die andere war. »Ich zittere förmlich vor Angst«, meinte er mit einem Lächeln.
    »Ach ja«, murmelte sie und sah ihn finster an. »Was bereitet dir wirklich Kummer? Wie konntest du den Sturz von der Kutsche fast ohne einen Kratzer überstehen?«
    Seine Lippen wurden ganz schmal. »Dasselbe könnte ich dich fragen. Du bist viel schlimmer gestürzt, und trotzdem …« – sein Blick glitt über sie und erzeugte ein Flattern in ihrem Bauch – »… hast du dir nichts getan.«
    »Reines Glück.«
    »Glück«, wiederholte er. »Siehst du? Da ist nichts weiter Geheimnisvolles dran.« Seine Stimme war wie eine Liebkosung. Plötzlich hatte sie Schwierigkeiten zu schlucken.
    »Wie … wie ist er das zweite Mal entkommen?«
    »Weil ich ihn nicht weiter verfolgt habe.« Sein Blick ruhte jetzt auf ihren Lippen. Das gefiel ihr überhaupt nicht, denn sie wusste, dass er sie damit ablenken wollte. Dass ihm das wunderbar gelang, ließ ihre Verärgerung nur noch größer werden.
    »Warum?«
    »Die Kutsche, in der du gesessen hast, war außer Kontrolle geraten.« Unverwandt starrte er weiter auf ihre Lippen. »Ich hielt es für wichtiger, dich zu retten.«
    Sein dunkler Kopf schien noch näher zu kommen. »Habe ich dir schon gesagt, dass du einen ganz entzückenden Mund hast?« Seine Lider senkten sich leicht. »So entzückend volle Lippen.«
    Er versuchte eindeutig, sie abzulenken. Hitze strömte in ihre Glieder. »Vielleicht kannst du später mal ein Gedicht darüber schreiben. Aber es gibt eine einzige Frage, die alles erklären würde.« Sie sah ihm durchdringend in die Augen,

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