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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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sagen, wann du ihn das letzte Mal bei dir hattest?«
    »Als ich gestern Abend das Haus der Blackwoods betrat. Ich gab ihn einem Lakai, aber ich erinnere mich nicht, ihn mitgenommen zu haben, als wir gingen.«
    Zwischen Lanes Augenbrauen bildete sich eine winzige Falte. »Du hast nicht daran gedacht, den Mantel mitzunehmen, als du gegangen bist?«
    Miranda wurde rot. »Mir war nicht gut. Ich wollte möglichst schnell nach Hause.«
    Als Lane sie nachdenklich musterte, verzogen sich ihre grünen Augen zu schmalen Schlitzen. »Du glaubst doch nicht etwa …« Sie konnte den Satz nicht zu Ende führen.
    Archer aber schon. »Sie glauben, Lady Archer hätte ein amouröses Stelldichein mit unserem Kutscher gehabt und ich die beiden ertappt?«
    »Archer!«, zischte sie und drehte sich mit wütender Miene zu ihm um. Ungerührt erwiderte er ihren Blick.
    »Schließlich«, fuhr er fort, »besteht zwischen allen Opfern und mir eine enge Verbindung.«
    »Archer, hör auf! Das ist doch lächerlich. Wir wussten doch noch nicht einmal, dass John tot war, als wir die Feier verließen.«
    »Ich glaube, Lord Archer würde sich eher selber als Verdächtigen hinstellen, als zuzulassen, dass wir uns näher mit dir befassen. Wirklich bewundernswert. Aber wir sind alle Szenarien, die dich betreffen, bereits durchgegangen und halten sie für ungerechtfertigt.« Er sah von ihr zu Archer, und sein Schnurrbart hob sich. »Vielmehr sieht es so aus, als wollte der Mörder uns glauben machen, sie hätte etwas damit zu tun. Er nahm Mirandas Mantel und tötete vielleicht sogar den Kutscher, um den Verdacht auf sie zu lenken. Aber warum?«
    Dass Miranda jetzt auch noch in die Sache hineingezogen wurde … die Sofalehne, an die Archer sich klammerte, knarrte protestierend. »Ich weiß es nicht«, erwiderte er steif.
    »Hmmm …« Lane breitete den Mantel über dem Stuhl aus. »Ich frage mich, ob der Mörder sich vielleicht als Lady Archer verkleidet der Kutsche genähert hat.«
    Mirandas Kopf fuhr hoch. »Das wäre doch ziemlich seltsam, wenn ein Mann so etwas täte.«
    »Das wäre es in der Tat. Und vielleicht habe ich ja auch unrecht. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass du es warst, die den Kutscher umgebracht hat.«
    »Nun, das ist wirklich gnädig von dir, Winston.«
    Lane bedachte Miranda mit einem entschuldigenden Lächeln. »Jeder Stein muss umgedreht werden. Auch wenn das bedeutet, das Alibi der eigenen Schwägerin zu überprüfen.«
    Lane klappte sein Notizbuch zu und erhob sich. »Das Ganze ist für uns alle sehr aufreibend. Ich werde jetzt gehen, damit du dich ausruhen kannst.« Er blickte Miranda noch einmal freundlich an, ehe er sich an Archer wandte. »Noch eine Sache, Mylord.« Er griff in seine Jackentasche und holte eine Münze des
West Moon Clubs
hervor. »Es wurde wieder eine Münze bei der Leiche gefunden.« Ein der Welt überdrüssiger Blick hielt ihn fest. »Wollen Sie eine Vermutung anstellen, was das zu bedeuten hat?«
    Archer sah Lane direkt ins Gesicht. »Nein.« Es brauchten keine Vermutungen angestellt zu werden. Es handelte sich um eine weitere Einladung nach Cavern Hall, damit sein Schicksal besiegelt wurde.
    Sobald Winston gegangen war, trat Archer ans Fenster, um nach draußen zu schauen. Sonnenlicht fiel auf seine breiten Schultern und die Rundung seiner Maske, die dadurch schimmerte. Miranda stand auf und trat neben ihn. »Du wusstest, dass wir bei diesem Verbrechen nicht zum Kreis der Verdächtigen gehören.«
    Er sah weiter aus dem Fenster, vibrierte förmlich vor Anspannung. »Ja.«
    »Dann hast du also mit Absicht die Schuld auf dich genommen, um Winston zu entlocken, was die Polizei über den Fall denkt.«
    Er drehte den Kopf, um sie anzusehen. »Gibt es einen Grund für dieses Verhör?«
    »Nicht wirklich. Nur dass ich deine Vorgehensweise für gewissenlos halte und … bewundernswert finde. Das war ein geschickter Zug.«
    Er zuckte überrascht zusammen. »Ich bin schockiert, Lady Archer«, neckte er sie mit leiser Stimme. »Winston Lane ist schließlich dein Schwager.«
    »Er gehört aber auch der Polizei an. Und in dieser Sache sehe ich sie nicht als unseren Freund. Zumindest noch nicht. So viel zumindest erkenne ich, wenn Winston herkommt, um uns zu befragen.«
    Archer seufzte und riss sich die äußere Maske vom Gesicht, als würde ihr Tragen immer unerträglicher für ihn. Sie musterte ihn.
    »Sir Percivals Kammerdiener sagte, Percival würde die Münze einen Wegweiser nennen. Warum?«
    Archer

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