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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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sterben.‹ Hätte das die Sache leichter gemacht?«
    Diese Worte aus seinem Munde zu hören war wie ein Schlag für sie. Der Boden wankte unter Miranda. Sie konnte nicht einfach danebenstehen und zusehen, wie er vernichtet wurde. »Ich gehe«, erklärte sie mit tauben Lippen und drehte sich um.
    Im Nu stand er vor ihr und warf die Tür mit der Faust zu. »Nein.« Er packte ihre Schultern, drehte Miranda und drückte sie mit dem Rücken an die Wand. »Nein«, sagte er noch einmal, und seine Stimme brach. Seine Lippen pressten sich auf ihren Mund, die Finger bohrten sich in ihr Fleisch.
    Sie gab dem Druck nach. Seine Zunge glitt in ihren Mund. Miranda saugte fest an ihm, weil sie ihn schmecken wollte. Er stöhnte. Er drückte sie so fest an sich, dass sie kaum noch Luft bekam.
    »Du kannst mich nicht verlassen.« Er nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne. »Ich werde dich nicht gehen lassen.«
    Sie erwiderte seine zarten Bisse, und ihre Beine umklammerten seinen harten Schenkel. Mit zitternder Hand zerrte er an ihrem Hemdchen, und der zarte Stoff riss.
    »Nein.« Sie drehte den Kopf zur Seite, um sich seinem suchenden Mund zu entziehen. »Nein!«
    »Miri.« Er wimmerte vor Schmerz.
    Plötzlich fiel sie über ihn her und trommelte mit ihren Fäusten auf seine harte Brust ein. »Du hättest es mit sagen müssen!«
    Ohne auch nur zu zucken, ließ er ihren Angriff über sich ergehen, und ihre Hände sanken nach unten. Ihm wehzutun schmerzte nur noch mehr.
    Er sah sie traurig an, machte aber keine Anstalten, sie zu berühren. »Meine einzige Entschuldigung ist, dass ich Angst hatte«, flüsterte er mit belegter Stimme.
    »Eine armselige Entschuldigung«, schluchzte sie. Sie war außer Atem, weil sie sich in ihrer Wut so aufgeregt hatte. »Wann hast du je Angst verspürt? Der furchtlose Lord Archer. Wenn ich daran denke, wie du Cheltenhams Leiche angesehen hast … du bist noch nicht einmal zusammengezuckt. Man hatte den Eindruck, als würdest du gar nichts spüren.«
    »Nichts spüren?«, zischte er. Als er zurücktrat, zog er finster die Augenbrauen zusammen. »Nichts spüren!« Seine Bewegungen verschwammen, so schnell drehte er sich um. Dann schlug er auf den Kleiderschrank ein. Das dicke Holz riss wie Papier unter der Wucht seines Fausthiebs.
    Plötzlich wirbelte er wieder zu ihr herum, und die harten Muskeln an Schultern und Brust zogen sich zusammen, während ein milchiges Licht durch sein verwandeltes Fleisch zuckte. Ein Anblick, der Miranda in größere Unruhe versetzte als seine Wut.
    »Ich war gerade mal dazu in der Lage, nicht zu schreien, als wir Chelt fanden.« Er packte das kurze Haar auf seinem Kopf, als wollte er es ausreißen. Die Worte sprudelten förmlich aus ihm heraus. »Cheltenham und ich haben uns gegenseitig im Kinderzimmer besucht. Merryweather und ich hatten in Cambridge zusammen ein Zimmer. Und Leland … Leland war mein bester Kumpel. Er führte mich in den
West Club
ein und half später dabei, mich aus London zu vertreiben.«
    Er begann am ganzen Körper zu zittern, als würde er gleich auseinanderbrechen. Miranda trat auf ihn zu. Der Schmerz, ihn so leiden zu sehen, war stärker als ihre Wut. Archer sah sie mit wildem Blick an. »Hast du überhaupt eine Ahnung …« Ihm stockte der Atem. »Ich musste zusehen, wie sie alterten, grau wurden … ich konnte es nicht ertragen. Ich musste weg. Das ist der wahre Grund, weshalb ich gegangen bin … nicht weil sie es mir gesagt hätten. Und als ich zurückkam, waren sie faltig und alt. Es erinnerte mich daran, wie ich eigentlich aussehen sollte.«
    Er holte zitternd Luft, und seine Schultern sackten nach vorn. »Ich habe sogar zugesehen, wie du gealtert bist … und wie aus einem entzückenden jungen Geschöpf diese atemberaubend schöne Frau wurde … Allmächtiger!«
    Beschwörend breitete er die Arme aus, um sie gleich wieder fallen zu lassen. »Ich habe gelogen. Ich habe gelogen, als ich sagte, deine Schönheit hätte keine Wirkung auf mich. Aber wenn ich dich anschaue, raubt es mir den Atem, und ich werde ganz benommen. Ich möchte vor dir auf die Knie sinken und dir huldigen, während meine niederen Instinkte mir raten, deine Röcke hochzuschieben und so lange mit meinem Schwanz in dich hineinzustoßen, bis du dich nicht mehr an unsere Namen erinnerst.« Seine Nasenflügel flatterten, während er sie wütend, anklagend und mit schmerzerfülltem Blick ansah.
    »Aber all das spielt keine Rolle«, sagte er, »weil ich mit jedem Tag, den ich

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