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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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zählt Leistung, nicht die Vergangenheit. Ich habe mir das zu Herzen genommen.«
    Sie musterte ihn nachdenklich. »Sie sind ein Industrieller geworden.«
    »Öl und Stahl, ja«, sagte er.
    Sie dachte gar nicht mehr ans Essen, als sie sich nach vorn beugte und fast Angst hatte zu fragen, sich aber auch nicht zurückhalten konnte. »Wie viel haben Sie denn ›geschafft‹?«
    Er warf ihr einen schnellen Blick zu. »Laut der letzten Abrechnung bin ich zweiundfünfzig Millionen Dollar schwer.« Er lachte kurz auf. »Zehn Jahre in Amerika, und ich denke bei Geld nur noch in Dollar. Hmm … meine Einnahmen in England habe ich dabei gar nicht berücksichtigt. Deshalb sind es wohl eher siebzig Millionen …« Er sah sie beunruhigt an, als sie einen erstickten Laut von sich gab. »Geht es Ihnen gut?«
    »Gütiger Himmel«, brachte sie schließlich hervor. Kurz drehte sich alles in ihrem Kopf. Sie drückte eine Hand an ihre erhitzte Wange. »Ja, mir geht es gut.« Sie sah ihn an. »Siebzig Millionen? So viel Geld kann ich mir noch nicht einmal vorstellen.«
    »Ja, das ist eine ganz schön einschüchternde Summe.« Er schenkte ihr Weißwein ein und zog sich dann wieder zurück. »Aber ich kann Ihnen versichern, dass unser Reichtum dem einiger Geschäftspartner von mir noch nicht einmal nahe kommt. Mr Rockefeller und Mr Carnegie zum Beispiel sind bei ihrer Jagd nach Geld weitaus unersättlicher.«
    Dass er versuchte, seine Leistungen herunterzuspielen, brachte sie zum Lächeln.
    »Auf jeden Fall habe ich beschlossen, mich aus meinen amerikanischen Geschäften zurückzuziehen.« Er zögerte. »Äh, das würde unser Vermögen ein bisschen vermehren, wenn ich den Besitz in Amerika verkaufe«, meinte er trocken.
    Ihr Lachen klang ein wenig verstört. »Ein bisschen? Aha. Sie sind so reich wie Krösus!« Sie sah ihn plötzlich mit einem durchdringenden Blick an. »
Unser
Vermögen?«
    »Natürlich
unseres
. Sie sind schließlich meine Frau.« Er nickte kurz. »Was mir gehört, gehört auch Ihnen.« Seine bisher lässige Haltung wirkte auf einmal verkrampft. »Sie verziehen das Gesicht«, meinte er.
    Sie fasste sich wieder an die Wange. »Tu ich das?«
    »Die Vorstellung, dass wir so eng miteinander verbunden sind, gefällt Ihnen wohl nicht, oder?«
    Miranda schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. »Um die Wahrheit zu sagen, komme ich mir dabei sehr geldgierig vor. Es scheint mir nicht gerecht zu sein, dass ich Anspruch auf Ihr Vermögen habe, nur weil ich in einer Kirche ein Gelübde abgelegt habe.« Sie nahm einen Schluck Wein. »Ich glaube, Sie haben bei dieser Unternehmung den Kürzeren gezogen.«
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Sie sind bestimmt die erste Frau in der Geschichte, die so denkt.« Er lachte wieder. »Und Sie irren sich.«
    Ihre Blicke begegneten sich, und wieder durchzuckte sie dieser heiße Funke. Erhöhte Aufmerksamkeit. Sie brauchte einen Moment, um es als das zu erkennen, was es war. Sie spürte seine Nähe auf intensivste Weise. Die Breite seiner Schultern, die Tiefe und Gleichmäßigkeit seines Atems, sein machtvoller Blick. Gütiger Himmel! Sie wurde doch tatsächlich von dem Verlangen heimgesucht, ihn zu berühren und zu spüren, wie kräftig seine Schultern waren.
    »Wenn Sie weiterhin auch nur halb so unterhaltsam sind wie heute Abend«, erklärte er mit samtweicher Stimme, »werde ich das bessere Geschäft bei dieser Unternehmung machen, Miranda.«
    Unerklärlicherweise ließ sie das wieder erröten, und sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Fleischstück auf ihrem Teller zu. »Ich halte Sie für verrückt, Lord Archer, aber glauben Sie nur, was Sie wollen.«
    »Ich wünschte, Sie würden mich nicht so nennen.« Seine Stimme klang immer noch weich, hatte jetzt aber einen leicht rauen Unterton.
    Sie blickte auf und sah, dass er den Blick gesenkt hatte.
    »Wie? Lord Archer?«, fragte sie überrascht.
    »Ja.« Er hob die Hand, um seine Stirn zu berühren, ließ sie aber sofort wieder fallen, als er merkte, dass er die Maske trug. »Das klingt so förmlich. Sie sind meine Frau, nicht irgendeine Bekannte. Ehemann und Ehefrau sind doch Lebenspartner, oder nicht? Die einzige Person, die noch zu einem hält, wenn alles verloren scheint.« Er blinzelte, als hätte er das eigentlich nicht laut aussprechen wollen. Dann richtete er sich gerade auf. »So hört man zumindest.«
    Gefühle stürmten auf sie ein und schnürten ihr die Kehle zu.
Partner
. Sie war immer allein gewesen. Eine

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