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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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lecken.«

6
    Gütiger Himmel! Was hatte sie getan? Miranda verfluchte sich noch selbst für ihre selbstherrliche Dummheit, als Archer abrupt das Ende der Mahlzeit verkündete und sie aus dem Raum führte. Sie hatte den Mann dazu verleitet, sie als Frau zu sehen. Und das ausgerechnet in ihrer Hochzeitsnacht. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Sie wusste, was in der Hochzeitsnacht passierte. Doch die Freude daran, mit Archer die Klingen zu kreuzen, hatte sie das vergessen lassen. Bis jetzt. Vorsichtig sah sie ihn von der Seite an und erhaschte einen Blick auf seine kräftige Schulter und die breite Brust. Ärgerlich wurde ihr klar, dass sie mit ihm geflirtet hatte. Es war sogar mehr als nur Flirten gewesen. Sie hatte ihm förmlich den Fehdehandschuh vor die Füße geworfen. Warum hatte sie das getan? Weil sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Sie strauchelte kurz, ehe sie sich wieder unter Kontrolle bekam.
    Daisy hatte sie einmal davor gewarnt, dass es für körperliche Anziehungskraft keinen erkennbaren Grund gab. So konnte es einem passieren, dass man unerklärlicherweise plötzlich von einem kleinen, glatzköpfigen Mann hingerissen war, der hundertzwanzig Kilo wog. Solche Dinge sprachen das Animalische in einem Menschen an, nicht seinen Verstand. Miranda hatte damals gelacht und Daisy gefragt, mit wem sie verkehrte.
    Verdammt noch mal! Jetzt lachte sie nicht mehr. Zwar hatte er einen attraktiven Körper und war auch ein guter Gesellschafter, aber da war immer noch diese Maske. Was verbarg sich dahinter? Spielte es überhaupt eine Rolle?
    Nein, das tat es nicht, denn jetzt standen sie vor ihrer Tür, und sie hatte keine andere Wahl, als ihrem Schicksal ins Auge zu sehen.
    Archer sah sie einen Moment lang schweigend an, als wäre er genauso verunsichert wie sie.
    »Ich habe ganz vergessen, danach zu fragen«, sagte er und brach damit das drückende Schweigen. »Gefallen Ihnen Ihre Räumlichkeiten?«
    Die Anspannung in ihren Schultern ließ ein wenig nach. »Sie sind ganz zauberhaft.« Zu ihren Räumlichkeiten gehörten ein Wohnbereich mit Sitzgelegenheiten vor dem Kamin, ein Ankleidezimmer und ein modern ausgestattetes Badezimmer. Eine traumhafte Suite, elegant, luxuriös und doch gemütlich. »Danke, Archer.«
    Er nickte langsam. »Und die Farben?«
    Sie lächelte und musste an die mit goldenem Damast bespannten Wände, die mit elfenbeinfarbener Seide bezogenen Möbel und die elfenbeinfarbenen Verhänge aus Kaschmir denken, mit denen sich die Zugluft aussperren ließ. »Elfenbein und Gold.« Sie schaute zu ihm auf und registrierte seinen unergründlichen Blick. »Ich habe mich immer nach einem Raum gesehnt, der so eingerichtet ist. Woher haben Sie das gewusst?«
    »Glückssache wahrscheinlich.« Er senkte die Stimme. »Oder vielleicht hatte ich ja auch eine Vision, in der ich Sie in einem cremefarbenen und goldenen Bett sah …« Wie eine zärtliche Liebkosung glitt Archers Blick über sie. »Zu gern würde ich Sie so sehen.«
    Ihr Mund wurde ganz trocken, und er trat einen Schritt näher. Miranda umklammerte den Türgriff so fest, dass sie spürte, wie sich die Haut über ihren Knöcheln spannte. Schwer legte sich seine Hand auf ihre, und trotz des Handschuhs spürte sie seine Wärme. Sein Blick blieb unverwandt auf sie gerichtet, als er langsam die Klinke herunterdrückte und die Tür aufging.
    Archer rückte noch näher, und ihre Knie wurden weich. Einen Moment lang standen sie einfach nur da, und die summende, erhitzte Anspannung, die in der Luft lag, war fast greifbar. Sie starrte auf die Falten seines schwarzen Halstuchs, während sie das Rauschen ihres Blutes in den Ohren hörte. Sein Körper berührte sie nicht, aber sie spürte ihn, als wären alle Nervenenden ihrer Haut mit kleinen Haken direkt mit seiner verbunden und zögen mit süßem Schmerz an ihr.
    Seine breite Brust hob sich beim Einatmen, ihr stockte fast der Atem. Himmel, er war groß und stark und roch so gut. Sein unbeschreiblich sauberer Duft vereinnahmte sie völlig, sodass sich in ihrem Kopf alles drehte. Wieder holte sie stockend Atem, und flammende Hitze breitete sich auf ihrer Haut aus und strömte zwischen ihre Beine. Ihre Finger legten sich noch fester um den Türgriff. Ihr gesunder Menschenverstand bröckelte wie Ruinen aus grauer Vorzeit. Gütiger Himmel, sie wurde noch verrückt.
    Er gab einen schmerzerfüllten Laut von sich, als er noch einen Hauch näher rückte. Die Innenseiten ihrer Schenkel verkrampften sich. Nur Zentimeter

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