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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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Archers Arm.
    »Rossberry«, stieß Archer mit gepresster Stimme hervor, während der Angesprochene mit einem jüngeren Mann im Schlepptau angestapft kam. »Wie schön, dich wiederzusehen.«
    Der kleine Mund, der unter dem zerzausten braunen Bart kaum zu sehen war, verzerrte sich knurrend. »Hätte ich gewusst, dass du heute hier bist, hätte ich meine Scham auch hinter einer Narrenmaske verborgen.«
    »Ach, aber mit welcher Maske könntest du deine wohlklingende Stimme verbergen?«, erwiderte Archer lässig. »Die müsste schon mit einem Maulkorb ausgestattet sein.«
    »Maske, Maulkorb … dass mein schönes Antlitz mehr Entsetzen hervorruft als das, was du verbirgst, ist wirklich sehr schade.«
    Mirandas Finger bohrten sich in Archers Jacke, aber der reagierte nicht.
    »Also wirklich, Vater«, sagte der junge Mann, der neben ihm stand. »Du bettelst ja förmlich um ein Duell mit Lord Archer.«
    Sein kultivierter Tonfall hatte nichts mit dem breiten schottischen Akzent seines Vaters gemein, trotzdem war ihnen eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzusprechen, die sich im Glanz des dunkelbraunen Haars und den tiefblauen Augen erkennen ließ. »Da ich mit eigenen Augen gesehen habe, mit welch grausamer Effizienz Lord Archer dabei zu Werke geht, glaube ich nicht, dass du bei solch einer Auseinandersetzung gut abschneiden würdest.« Er reichte Archer die Hand. »Hallo, Archer.« Seine Lippen verzogen sich zu einem anzüglichen Lächeln, während sein Blick über Archers Maske glitt. »Du siehst keinen Tag älter aus.«
    Archer schüttelte dem anderen kurz die Hand. »Nett von dir, das zu bemerken, McKinnon.«
    McKinnon lachte entspannt. Der Mann bewegte sich mit einer anmutigen Gewandtheit, die Kraft und Selbstsicherheit verriet. Er richtete den Blick auf Miranda, und Archer stellte ihr Alasdair Ranulf, Earl von Rossberry, und Ian Ranulf, seinen ältesten Sohn und Erben, vor, der den Ehrentitel Viscount McKinnon trug.
    »Ich bin entzückt, Madam«, sagte Lord McKinnon und beugte sich über ihre Hand. Sein in einem Handschuh steckender Daumen strich über ihre Haut, als er seine Hand wieder wegzog, und sie reagierte gereizt. Er lächelte wissend. McKinnon strahlte etwas Animalisches aus, das sie auf der Hut sein ließ. Sein Blick sagte ihr, dass er zumindest ansatzweise verstand, in welche Richtung ihre Gedanken gingen, und die Wirkung genoss.
    Kaum hatte Lord Rossberry sie losgelassen, als er sich auch schon wieder voller Wut zu Archer umdrehte. »Du hast vielleicht Nerven, nach dem, was du Marvel angetan hast, hier aufzutauchen. Komm mir ja nicht in die Quere und halte dich von meinem Sohn fern, sonst verspeise ich dein am Spieß gebratenes Herz zum Mittagessen.«

10
    Mirandas Füße pochten, als sie auf der Tanzfläche wieder eine Drehung mit wieder einem neuen Tanzpartner machte. Die Schlange der jungen Männer, die sich anstellten, um mit ihr zu tanzen, schien unendlich, nur ihr Ehemann hatte sich nicht eingereiht. Sie brach den Tanz ab, als ihr der letzte junge Mann auf die Zehen trat. Er errötete und entschuldigte sich immer wieder.
    Auf der Suche nach Archer humpelte sie aus dem Ballsaal in das eindrucksvolle Foyer, sah dann aber nur noch seinen breiten Rücken an Lord Leland vorbei in Cheltenhams Arbeitszimmer treten. Leland fing ihren Blick kurz auf. Ein matter, besorgter Ausdruck lag in seinen Augen, ehe er die Tür schloss und Archer damit ein- und Miranda ausschloss. Wütend funkelte sie die Tür an.
Verdammte Männer.
    »Männer können schon ganz schön lästig sein, nicht wahr?«
    Miranda drehte sich um und sah sich einer dunkelhaarigen Frau gegenüber. Sie lächelte und enthüllte dabei strahlend weiße Zähne hinter angemalten Lippen. »Ich bin nicht umhingekommen, Ihren verärgerten Blick zu bemerken. Nur ein Mann ist dazu in der Lage, diesen Gesichtsausdruck bei einer Frau hervorzurufen.«
    Miranda musste unwillkürlich lachen. Ihr gefiel sowohl die wunderbar direkte Art der Frau als auch die Richtigkeit der Bemerkung. »Ganz recht«, erwiderte Miranda und lachte noch einmal.
    In den Wangen der Frau erschienen Grübchen. »Sie sind Lady Archer, nicht wahr?«
    »Ja. Miranda Archer, Lord Archers Ehefrau.«
    Miranda musterte die Frau nun eingehender. Dass diese schön war, daran bestand kein Zweifel. Sie besaß ein herzförmiges Gesicht und große graue Augen. Doch ihr genaues Alter zu benennen war eine ganz andere Sache. Vielleicht hatte sie eine Hautkrankheit, denn Miranda konnte nicht verstehen, warum

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