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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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ich sie nicht eines einzigen Blickes gewürdigt hatte.
    Mr. Kadam war derart in die Geschichte vertieft, dass er geradewegs zum Hotel fuhr und vergaß, Ren im Dschungel abzusetzen. Wir kehrten um, und ich begleitete Ren hinaus, während Mr. Kadam offensichtlich froh war, im Jeep bleiben und die Gada eingehender betrachten zu können.
    Ich spazierte mit Ren durchs hohe Gras bis zu den Bäumen, beugte mich hinunter, umarmte ihn und flüsterte: »Du kannst wieder in meinem Hotelzimmer übernachten, wenn du möchtest. Ich hebe dir etwas vom Abendessen auf.« Ich gab ihm einen Kuss auf den Kopf und ging zurück, während er mir nachstarrte.
    Zum Abendessen bereitete Mr. Kadam uns in der Hotelküche ein vegetarisches Omelett mit in der Pfanne geröstetem Toast und Papayasaft zu. Ich war am Verhungern, und als ich die anderen Gerichte sah, die aus der Küche getragen wurden, war ich sehr dankbar, dass Mr. Kadam ein leidenschaftlicher Koch war. Ein anderer Gast kochte etwas in einem großen Topf und der Geruch erinnerte an gekochte Wäsche und ließ definitiv zu wünschen übrig.
    Ich aß eine Portion und bat dann, einen Teller mit in mein Zimmer nehmen zu dürfen, für den Fall, dass ich in der Nacht hungrig wurde. Mr. Kadam tat mir diesen Gefallen gern und stellte glücklicherweise keine Fragen.
    Ich ließ die Gada in Mr. Kadams Obhut, stellte jedoch fest, dass sich das Schlangenamulett nicht von meinem Arm abstreifen ließ, egal wie sehr ich es drehte, daran zog und zerrte. Mr. Kadam war besorgt, dass jemand versuchen könnte, es zu stehlen.
    »Glauben Sie mir«, sagte ich, »ich würde Fanindra liebend gerne ablegen. Aber wenn Sie gesehen hätten, wie sie an meinen Arm gekommen ist, wäre es Ihnen auch lieber, dass sie leblos bleibt.«
    Ich schob den Gedanken rasch beiseite, tadelte mich, weil ich vergessen hatte, dass Fanindra ein Geschenk und eine göttliche Gabe war, und flüsterte ihr eine hastige Entschuldigung zu.
    Auf meinem Zimmer zog ich meinen Pyjama an, was gar nicht so einfach war. Zum Glück war das Oberteil kurzärmlig. Ich stopfte den Saum des Ärmels unter Fanindras Kopf, damit er nicht zugedeckt war, und nahm meine Zahnbürste. Im Spiegel beobachtete ich Fanindra, während ich mir die Zähne putzte.
    Ich klopfte der Schlange leicht auf den Kopf und murmelte mit der Zahnbürste im Mund: »Nun, Fanindra, ich hoffe, du magst Wasser, denn morgen früh werde ich duschen, und wenn du dann immer noch an meinem Arm klebst, wirst du mitkommen müssen.«
    Die Schlange rührte sich nicht, doch ihre harten Augen funkelten mich aus dem Spiegel an.
    Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte, schaltete ich den Deckenventilator ein, stellte Rens Abendessen auf die Kommode und kletterte ins Bett.
    Ich erwachte mitten in der Nacht, als ich Rens Kratzen an der Tür hörte. Erpicht darauf, mir nahe zu sein, aß er hastig, schlang dann die Arme um mich und zog mich auf seinen Schoß. Er presste die Wange an meine Stirn und redete über Durga und die Gada, von deren Kraft er begeistert war. Ich nickte schlaftrunken und rutschte hin und her, lehnte den Kopf gegen seine Brust. Ich fühlte mich sicher in seinen Armen und genoss es, dem warmen Klang seiner Stimme zu lauschen. Später begann Ren sanft zu summen, und ich spürte seinen starken, regelmäßigen Herzschlag an meiner Wange.
    Nach einer Weile hörte er auf und bewegte sich, woraufhin ich schläfrig Protest erhob. Er nahm mich in die Arme, hob meinen schlaffen Körper hoch und drückte mich eng an sich. Halb im Schlaf murmelte ich, dass ich alleine gehen könnte, doch er überging meinen Einwand, legte mich aufs Bett und strich mir zärtlich über die Arme. Dann hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn und deckte mich mit der Steppdecke zu.
    Irgendwann später riss ich unvermittelt die Augen auf. Die goldene Schlange war verschwunden! Hastig schaltete ich das Licht an und sah, dass sie sich auf dem Nachttisch befand. Sie war immer noch starr, doch jetzt war sie zusammengerollt, und ihr Kopf ruhte auf ihrem Körper. Argwöhnisch beäugte ich sie einen Moment, doch sie bewegte sich nicht.
    Schaudernd dachte ich daran, wie mir im Schlaf eine lebendige Schlange über den Körper geglitten sein musste. Ren hob seinen Tigerkopf und sah mich besorgt an. Ich tätschelte ihn und erklärte, dass alles in Ordnung sei. Beinahe hätte ich Ren gebeten, zwischen der Schlange und mir zu schlafen, doch ich entschied, dass ich Mut beweisen musste. Und so drehte ich mich auf die Seite und

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