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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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begann, die Waffe wie einen Baseballschläger zu schwingen, traf einen der Affen, ein ekelerregendes Knacken ertönte, und das Tier flitzte wimmernd zurück zur Stadt. Das Problem bestand darin, dass ich nur mit etwa jedem dritten Schlag einen Affen traf. Einer sprang derweil auf meinen Rücken und zog mich an den Haaren. Ein weiterer umklammerte mein Bein. Ich holte mit der Gada aus, und es gelang mir schließlich, die meisten von ihnen abzuschütteln.
    Ren rannte mit ungefähr fünfzehn Affen, die an seinem Fell klebten, die Zugbrücke herab. Er machte einen gewaltigen Satz, sprang in die Bäume und schlug seinen Körper gegen die Baumstämme, erst von der einen, dann von der anderen Seite. Er sprang hoch, um seinen Rücken an einem Ast zu reiben und die übrigen Affen abzukratzen.
    Die Nadelbäume erwachten zum Leben und peitschten ihre grünen Ranken herab, um die boshaften Affen an Beinen und Schwänzen zu packen und dann die kreischenden Körper in ihre Äste zu ziehen. Sie waren zu leicht, um sich zu wehren, und verschwanden schon bald in den Baumkronen.
    Währenddessen schwang ich die Gada gegen den grauen Pavian, doch er war zu schnell für mich. Er holte mit seinen langen Armen aus und hämmerte wieder und wieder auf mich ein. Jeder Treffer seiner Affenarme ließ meine bereits müden Muskeln aufschreien. Ich hatte das Gefühl, als würde ich wie ein Schnitzel weichgeklopft werden. Ein winziger Affe saß indessen auf meiner Schulter und zog so fest an meinen Zöpfen, dass mir die Tränen in die Augen schossen.
    Nachdem sich Ren aller Affen entledigt hatte, kam er zu mir, löste die Finger des Äffchens von meinen Zöpfen, riss das winzige Tier von meiner Schulter und schleuderte es durchs Stadttor. Der winzige Affe hüpfte mehrmals auf, rollte über den Boden, sprang dann hoch, fauchte uns noch einmal an und verschwand. Ren nahm mir die Gada aus der Hand und richtete sie bedrohlich gegen den Pavian. Der Pavian musste gespürt haben, dass Ren ein gefährlicherer Gegner war als ich, denn er kreischte nur laut und eilte dann ebenfalls zurück in die Stadt.
    Keuchend ließ ich mich auf den Boden sinken. Die Stadt war gespenstisch still. Kein einziges Fauchen oder Brüllen eines Affen war zu hören.
    Ren drehte sich um und blickte mich an. »Geht’s dir gut?«
    Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. Er ging neben mir in die Hocke, berührte meine Wange, betrachtete mich von oben bis unten und grinste dann.
    »Apropos, das war ein Zwergseidenäffchen. Nur für den Fall, dass du dich gefragt haben solltest.«
    Ich rang nach Atem. »Vielen Dank, du wandelndes Affenlexikon.«
    Lachend holte er zwei Wasserflaschen für uns heraus und reichte mir dann einen Müsliriegel.
    »Willst du keinen essen?«
    Er legte sich eine Hand auf die Brust und spottete: »Was, ich? Ich soll einen Müsliriegel essen, wenn es im Dschungel nur so von köstlichen Affen wimmelt? Nein, danke. Ich bin nicht hungrig.«
    Schweigend knabberte ich meinen Müsliriegel und sah nach der Goldenen Frucht, um sicherzugehen, dass sie keine Schramme abbekommen hatte. Aber sie lag immer noch wohlbehalten in meine Steppdecke gewickelt.
    Zwischen zwei Bissen sagte ich: »Im Großen und Ganzen sind wir fast ohne einen Kratzer aus der Stadt gekommen.«
    Seine Kinnlade klappte herunter. »Ohne einen Kratzer? Kelsey, ich habe überall am Rücken Affenbisse, und sogar an Stellen, über die ich gar nicht nachdenken möchte!«
    »Ich sagte fast ohne .«
    Er schnaubte.
    Nach einem raschen Essen und einer kurzen Pause gingen wir auf dem Pfad zwischen den Bäumen und dem Fluss zurück. Ren schlug extra fest gegen die Bäume, als wir an ihnen vorbeikamen. Ich betrachtete seine steifen Schultern, während er wütend vor mir herlief.
    Vielleicht war ich doch zu hart. Ich vermisse seine Freundschaft. Ganz zu schweigen von all den anderen Dingen …
    Ich stand kurz davor, mich bei Ren für meine Grobheit zu entschuldigen, als ich bemerkte, dass die Kappa die Köpfe aus dem Wasser streckten und uns beobachteten.
    »Äh, Ren? Wir haben Gesellschaft.«
    Unsere Blicke schienen sie nur noch anzustacheln. Neugierig oder eher gierig hoben sie die Köpfe höher aus dem Wasser und folgten mit ihren pechschwarzen Augen unseren Schritten. Ich konnte einfach nicht aufhören, sie anzustarren. Sie waren schrecklich! Ein übel riechender Gestank ging von ihnen aus, und wenn sie blinzelten, bewegten sich ihre Lider zur Seite, wie bei Krokodilen.
    Ihr Fleisch war blass, beinahe

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