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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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durchschimmernd, und ihre pulsierenden schwarzen Adern leuchteten unter ihrer klebrigen Haut. Ich lief schneller. Ren drückte sich zwischen den Fluss und mich und hob drohend die Gada .
    »Versuch, dich vor ihnen zu verbeugen«, schlug ich vor.
    Wir begannen beide, unsere Köpfe zu neigen und uns zu verbeugen, während wir an ihnen vorbeigingen, doch sie ignorierten uns und erhoben sich noch weiter aus dem Wasser. Jetzt standen sie schon aufrecht da und bewegten sich langsam, mechanisch, als wären sie gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht. Das Wasser reichte ihnen zwar noch bis zur Brust, aber sie kamen unaufhaltsam näher. Ich drehte mich um und machte einen tiefen Knicks, doch es schien immer noch nicht zu funktionieren.
    »Lauf weiter, Kelsey. Und zwar schnell!«
    Wir rannten los. Ich wusste, ich besaß nicht die Kondition, um dieses Tempo lange durchzuhalten, auch wenn Ren das Extragewicht des Rucksacks trug. Weitere Kappa tauchten einige Meter vor uns aus dem Wasser auf. Sie hatten lange Arme und mit Schwimmhäuten verbundene Finger. Einer der Kappa lächelte mich fies an und scharfe, schartige Zähne blitzten auf. Ein Schauder jagte mir die Wirbelsäule herab und ich sprintete noch ein bisschen schneller.
    Jetzt konnte ich ihre Beine sehen. Ich war überrascht, dass sie Beine wie wir Menschen hatten. Am Rücken stachen ihnen Wirbel heraus, die mich an Fischgräten erinnerten. Ihre kräftigen, muskulösen Beine waren mit Schleim und Schlick bedeckt und ihre langen Schwänze kringelten sich wie die von Affen, endeten jedoch in einer durchsichtigen Schwanzflosse. Die Kappa schwankten bedrohlich vor und zurück und zogen die Füße mit einem lauten, schmatzenden Geräusch aus dem Morast, während sie sich einen Weg zum Flussufer bahnten.
    Sie waren darauf bedacht, die Köpfe gerade zu halten, was aussah, als wären ihre Körper nicht mit ihren Köpfen verbunden. Der Kopf blieb völlig reglos, während der Rumpf wie bei einem Zombie baumelte und schwankte. Sie waren ein Stück kleiner als Ren und ich und bewegten sich rasch, legten sogar noch an Tempo zu, wobei sie auf ihren mit Schwimmhäuten versehenen Füßen sonderbar vorwärtsstürmten. Es war unheimlich mitanzusehen, wie sie immer schneller wurden, während ihre Köpfe nahezu starr waren.
    »Schneller, Kelsey. Lauf schneller!«
    »Ich kann nicht schneller laufen, Ren!«
    Eine Horde weißer Kappavampire brach über uns herein, hatte uns fast eingeholt.
    Ren rief: »Lauf weiter, Kelsey. Ich versuche, sie etwas aufzuhalten!«
    Ich rannte ein Stück voraus, drehte dann um und joggte zurück, um zu sehen, wie es Ren erging. Er war stehen geblieben und verbeugte sich wieder vor ihnen. Sie zögerten, musterten ihn eindringlich, doch entgegen der Geschichte von Rens Mutter verneigten sie sich nicht zurück. An der Seite ihres Halses öffneten und schlossen sich Kiemen, und sie rissen zähnefletschend die Mäuler auf, aus denen ein zähflüssiger schwarzer Schleim tropfte, während ein leises Gurgeln zu einem durchdringenden Kreischen anschwoll. Schließlich stürzten sie sich auf Ren und schlossen ihre Beute von allen Seiten ein.
    Ren schwang die Gada mit aller Kraft gegen den nächstbesten Kappa und versenkte sie tief in dessen Brust. Das Monster spie dreckigen dunklen Schaum aus und brach zusammen. Die anderen Geschöpfe schienen ihren gefallenen Kameraden nicht einmal zu bemerken. Sie schoben sich nur näher an Ren heran.
    Er brachte noch einige andere zur Strecke, drehte sich dann um, durchbrach ihre Reihen und rannte wieder in meine Richtung. Er winkte mir zu. »Lauf weiter, Kelsey! Nicht stehen bleiben!«
    Noch holten sie uns nicht ein, aber ich war erschöpft. Einen winzigen Augenblick blieben wir stehen, um Atem zu holen.
    Ich rang nach Luft. »Sie kriegen uns. Ich kann nicht mehr. Meine Beine geben den Geist auf.«
    Ren atmete ebenfalls schwer. »Ich weiß. Aber wir müssen es versuchen.« Nach einem großen Schluck Wasser reichte er mir den Rest der Flasche, die er aus meinem Rucksack geholt hatte, packte mich an der Hand und führte mich zu den Bäumen. »Nun komm schon. Folge mir. Ich habe eine Idee.«
    »Ren, die Nadelbäume sind schrecklich. Wenn wir dorthin zurückgehen, haben wir zwei Feinde, die uns töten wollen, anstatt einem.«
    »Vertrau mir einfach, Kells. Tu das, was ich tue.«
    Als wir den Wald betraten, streckten sich die Äste augenblicklich nach uns. Ren zog mich weiter, während wir zwischen den Bäumen hindurchhasteten. Ich glaubte,

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