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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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berichten. Ich verwendete viel Zeit darauf, den goldenen Baum zu beschreiben und die Affen, die zum Leben erwacht waren. Ich endete mit dem Kappa-Angriff und Fanindras Biss.
    Mit keiner Silbe erwähnte ich, dass Ren die ganze Zeit über in Menschengestalt gewesen war. Vielmehr spielte ich seine Rolle in Kishkindha gänzlich herunter. Wann immer mich Mr. Kadam fragte, wie das eine oder andere bewerkstelligt worden war, gab ich nur eine vage Antwort oder sagte, es wäre Fanindra oder der Gada zu verdanken.
    Als er weitere Einzelheiten über den Kappa-Angriff hören wollte, zuckte ich nur mit den Schultern und wiederholte mein Mantra: »Zum Glück hatte ich Fanindra.« Ich wollte keine seltsamen Fragen über Ren beantworten. Wahrscheinlich würde er seinen Teil der Geschichte erzählen, sobald er sich in einen Mann zurückverwandelt hatte, doch das kümmerte mich nicht. Meine Version der Reise blieb sachlich, emotionslos und, was noch wichtiger war, Ren-los .
    Mr. Kadam erklärte, dass wir bald das Hotel erreichen würden, er aber zuerst einen guten Platz für Ren finden wollte. »Natürlich«, sagte ich und warf dem aufmerksamen Tiger ein zuckersüßes Lächeln zu.
    »Ich hoffe nur, dass unser Hotel nicht zu weit weg ist für ihn«, sorgte sich Mr. Kadam.
    Ich tätschelte ihm den Arm und beschwichtigte: »Oh, machen Sie sich keine Gedanken um Ren. Er ist gut darin, das zu bekommen, was er will. Ich meine … seine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich bin sicher, er wird seine lange Nacht draußen im Dschungel äußerst aufschlussreich finden.« Mr. Kadam sah mich verwirrt an, nickte jedoch und bog in ein nahes Waldgebiet.
    Ren sprang aus dem Jeep, kam zu meiner Seite des Wagens und starrte mich mit eisblauen Augen an. Ich wandte mich ab. Als Mr. Kadam zurück im Auto war, spähte ich wieder aus dem Fenster, doch Ren war verschwunden. Ich rief mir ins Gedächtnis, dass er diese Behandlung verdiente, und lehnte mich mit verschränkten Armen und verkrampftem Gesichtsausdruck ins Polster zurück.
    »Kelsey, geht es Ihnen gut?«, fragte Mr. Kadam sanft. »Sie scheinen sehr … angespannt zu sein.«
    Ich murmelte leise: »Sie haben ja keine Ahnung.«
    »Wie bitte?«
    Mit einem Seufzer lächelte ich ihn matt an. »Nichts. Mir geht’s gut. Ich bin nur ein wenig erschöpft von der Reise.«
    »Da ist noch etwas anderes, das ich Sie fragen wollte. Hatten Sie irgendeinen sonderbaren Traum, während Sie in Kishkindha waren?«
    »Was für eine Art Traum?«
    Beunruhigt blickte er mich an. »Vielleicht einen Traum mit einem Amulett?«
    »Oh! Das habe ich ja ganz vergessen, Ihnen zu erzählen! Als ich die Frucht gepflückt habe, bin ich in Ohnmacht gefallen und hatte eine Vision. Da waren Sie, ich und ein bösartiger Kerl.«
    Mr. Kadam wirkte jetzt sichtlich besorgt. Er räusperte sich. »Dann war die Vision echt – für uns alle. Das fürchtete ich schon. Der Mann, den Sie sahen, war Lokesh. Er ist derselbe finstere Zauberer, der Ren und Kishan mit dem Fluch belegt hat.«
    Ich riss erschrocken den Mund auf. »Er lebt?«
    »Allem Anschein nach. Außerdem hat er wohl zumindest einen Teil des Amuletts. Ich vermute jedoch, dass er alle anderen Teile besitzt.«
    »Wie viele Teile gibt es?«
    »Den Gerüchten zufolge gibt es insgesamt fünf, aber niemand weiß das mit Sicherheit. Rens Vater hatte einen Teil, und seine Mutter brachte einen weiteren mit in die Familie, denn sie war die einzige Nachfahrin eines mächtigen Kriegsherrn, der ebenfalls einen besaß. Und so kamen Ren und Kishan schließlich in den Besitz ihrer Teile.«
    »Aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Sehr viel, Kelsey. Immerhin helfen Sie Ren, den Fluch zu bannen. Das Amulett verbindet uns drei, und ich mache mir Sorgen, dass Lokesh von uns weiß. Insbesondere von Ihnen. Ich hatte gehofft, dass ihm etwas zugestoßen wäre, dass er nach all den Jahren nicht mehr am Leben wäre. Ich suche schon seit Jahrhunderten nach ihm. Nun, da er uns gesehen hat, bin ich beunruhigt, dass er es auf Sie und Ihren Teil des Amuletts abgesehen haben könnte.«
    »Glauben Sie wirklich, dass er so skrupellos ist?«
    »Ich weiß, dass er es ist.« Mr. Kadam machte eine Pause und schlug dann leise vor: »Vielleicht ist es an der Zeit, dass Sie nach Hause zurückkehren.«
    »Was?« Ich geriet in Panik.
    Nach Hause zurückkehren? Zu was zurückkehren? Zu wem zurückkehren? Ich hatte keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, wie es weitergehen würde, wenn der Fluch erst mal gebannt war. Bestürzt

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