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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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wollte ich gerade vorschlagen, dass Sie sich etwas ausruhen und es dann morgen Abend nochmals probieren. Sie waren wirklich fast eine Woche fort?«
    »Nun, ich habe zwei Tage durchgeschlafen. Zumindest hat das der Tigerjunge dort drüben behauptet.« Finster funkelte ich Ren an, der mit einem unbedarften Tigergesicht unserer Unterhaltung lauschte.
    Ren war die Aufmerksamkeit in Person, süß und harmlos wie ein kleines Kätzchen. In Wirklichkeit jedoch ungefähr so harmlos wie ein Kappa. Ich hingegen glich einem Stachelschwein. Aufbrausend und zornig. Mir sträubten sich alle Borsten, damit ich meinen weichen Bauch vor den Klauen des Raubtiers schützen konnte, das sich für mich interessierte.
    »Zwei Tage? Du meine Güte. Warum kehren wir nicht zum Hotel zurück und ruhen uns etwas aus? Wir können morgen Nacht einen weiteren Versuch unternehmen, die Frucht zu erlangen.«
    »Aber, Mr. Kadam«, sagte ich und öffnete den Reißverschluss des Rucksacks, »wir müssen nicht zurückkommen. Wir haben Durgas erste Opfergabe, die Goldene Frucht.« Ich holte meine Steppdecke heraus und faltete sie auseinander, sodass die Goldene Frucht, die darin verborgen war, zum Vorschein kam.
    Vorsichtig hob er sie aus ihrem Kokon. »Erstaunlich!«, rief er.
    »Es ist eine Mango.« Mit einem Grinsen fügte ich hinzu: »Das macht Sinn. Immerhin ist die Mango für die indische Kultur und den Handel sehr wichtig.«
    Ren schnaubte in meine Richtung und rollte sich im Gras auf die Seite.
    »Tatsächlich, das macht Sinn, Miss Kelsey.« Er bewunderte die Frucht noch einen Augenblick und wickelte sie dann behutsam wieder in meine Steppdecke. Mr. Kadam klatschte in die Hände. »Das ist so aufregend! Wir sollten das Lager abbrechen und nach Hause fahren. Oder vielleicht wäre es besser, wenn wir erst einmal in ein Hotel gehen, damit Sie schlafen können, Miss Kelsey.«
    »Oh, ist schon in Ordnung. Es stört mich nicht, im Auto zu sein. Wir können heute Nacht in einem Hotel absteigen. Wie viele Tage werden wir nach Hause brauchen?«
    »Auf unserer Reise werden wir zwei weitere Nächte in einem Hotel verbringen müssen.«
    Für einen kurzen Moment war ich beunruhigt und blickte zu Ren. »Okay. Äh, wäre es möglich, dass wir diesmal, falls es Ihnen nichts ausmacht, in einem der größeren Hotels einchecken? Sie wissen schon, einem mit mehr Leuten. Mit Fahrstühlen und Zimmern, die man abschließen kann. Oder noch besser, einem Hotel in einem Hochhaus, in einer großen Stadt. Weit, weit, weit weg vom Dschungel?«
    Mr. Kadam kicherte. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Gut! Können wir jetzt bitte los? Ich kann’s kaum erwarten zu duschen.« Ich öffnete die Beifahrertür, drehte mich dann um und zischte Ren zu: »In meinem hübschen, für Tiger unzugänglichen Hotelzimmer im obersten Stockwerk.«
    Wieder sah er mich mit seinem unschuldigen, blauäugigen Tigergesicht an. Ich lächelte ihm kalt zu, hüpfte in den Jeep und ließ die Tür hinter mir zuknallen. Mein Tiger trottete einfach ruhig nach hinten, wo Mr. Kadam die letzten Vorräte verlud, und sprang auf die Rückbank. Er lehnte sich nach vorne, und bevor ich ihn wegschubsen konnte, gab er mir einen dicken, nassen, glitschigen Tigerkuss direkt ins Gesicht.
    »Ren!«, stotterte ich. »Das ist so eklig!«
    Ich benutzte mein T-Shirt, um mir die Tigerspucke von Nase und Wange zu wischen, drehte mich um und wollte ihn weiter beschimpfen. Doch er lag bereits auf der Rückbank, den Mund weit aufgerissen, als würde er lachen. Bevor ich ihn mir richtig zur Brust nehmen konnte, stieg Mr. Kadam, der so glücklich wie nie zuvor aussah, in den Jeep, und wir machten uns auf unsere holprige Reise zurück in die Zivilisation.
    Mr. Kadam brannte darauf, mir Fragen zu stellen, aber ich war immer noch wütend auf Ren, weshalb ich ihn vertröstete und ihn bat, mich ein wenig ausruhen zu lassen. Nach einer Weile reichte mir Mr. Kadam ein Mineralwasser, ein Sandwich und eine Banane. Beim Anblick der Banane zog ich eine Augenbraue hoch, und mehrere gute Affenwitze kamen mir in den Sinn, mit denen ich Ren hätte ärgern können, doch ich hielt wegen Mr. Kadam den Mund. Stattdessen stürzte ich mich auf das Sandwich und leerte mein Getränk in einem Zug.
    Mr. Kadam lachte und reichte mir ein weiteres. »Sind Sie nun bereit, mir zu erzählen, was vorgefallen ist, Miss Kelsey?«
    »Natürlich.«
    Es kostete mich fast zwei Stunden, ihm von dem Tunnel, dem Nadelwald, der Höhle, den Kappa und Kishkindha zu

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