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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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Gefühle waren in Aufruhr. Ich fühlte mich wild. Ekstatisch. Ich riss an seinem Hemd. Ich konnte ihm nicht nah genug sein. Selbst sein Geruch war köstlich.
    Man hätte glauben können, dass er nach mehreren Tagen, an denen er von sonderbaren Kreaturen gejagt wurde und durch ein geheimnisvolles Königreich samt Höhlen und Morast gewandert war, schlecht riechen würde. Im Grunde wollte ich, dass er schlecht roch. Händeringend suchte ich nach irgendeinem Fehler an ihm. Irgendeiner Schwäche. Irgendeiner … Unvollkommenheit . Doch Ren roch unglaublich – nach einer Mischung aus einem Wasserfall, einem warmen Sommertag und Sandelholz, und das alles in Gestalt eines unglaublich heißen, gut aussehenden Mannes.
    Wie soll ein Mädchen den perfekten Angriff eines perfek ten Mannes abwehren? Ich gab auf und überließ Mr. Wun dervoll die Kontrolle über meine Sinne. Mein Blut kochte, mein Herz hämmerte, mein Bedürfnis nach ihm steigerte sich ins Unermessliche und ich verlor in seinen Armen jegliches Zeitgefühl. Ich nahm nichts weiter wahr als Ren. Seine Lippen, seine Seele. Ich wollte einfach alles von ihm.
    Schließlich legte er die Hände auf meine Schultern und trennte uns sanft. Ich war überrascht, dass er die Willensstärke aufbrachte, aufzuhören, denn mir wäre es nie und nimmer gelungen. Widerwillig schlug ich die Augen auf. Wir atmeten beide schwer.
    »Das war … aufschlussreich«, hauchte er. »Vielen Dank, Kelsey.«
    Ich blinzelte. Die Leidenschaft, die meinen Verstand benebelt hatte, verpuffte schlagartig, und meine Gedanken kreisten allein um ein neues Gefühl. Wut.
    »Vielen Dank? Vielen Dank! Von all den …« Zornig stapfte ich die Stufen hinauf. »Nein! Ich danke dir, Ren!« Meine Hände durchschnitten die Luft. »Du hast bekommen, was du wolltest, also lass mich in Ruhe!« Mittlerweile rannte ich die Treppe hinauf, um einen größtmöglichen Abstand zwischen uns zu bringen.
    Aufschlussreich? Was sollte das? Testet er mich aus? Gibt er mir etwa Punkte auf einer Skala von eins bis zehn für meine Kusstechnik? So eine Frechheit!
    Ich war froh, dass ich sauer war. Ich konnte alle anderen Gefühle verdrängen und mich einfach auf den Zorn, die Entrüstung konzentrieren.
    Er nahm zwei Stufen auf einmal. »Das ist nicht alles, was ich will, Kelsey. So viel ist sicher.«
    »Nun, mich interessiert nicht mehr, was du willst!«
    Er warf mir einen vielsagenden Blick zu und hob eine Augenbraue. Dann schob er den Fuß aus der Öffnung, stellte ihn auf den staubigen Boden und verwandelte sich im selben Moment in einen Tiger.
    Ich lachte spöttisch, stolperte über einen Stein, fand jedoch rasch wieder Halt. »Geschieht dir ganz recht!«, rief ich verärgert aus und taumelte blind den dunklen Weg entlang. »Komm, Fanindra. Lass uns Mr. Kadam suchen.«

23 · Sechs Stunden

    23
    S echs S t unde n
    E s war früh am Morgen. Die Sonne spähte gerade über den Horizont. Ich stürmte an den Gebäuden von Hampi vorbei und ließ mich von der Wucht meiner Wut bis zu Mr. Kadams Lager tragen.
    Ren folgte mir leise. Ich konnte ihn nicht hören, doch ich wusste, dass er da war. Ich war mir seiner Gegenwart schmerzlich bewusst. Da war ein nicht greifbares Band zwischen mir und ihm, dem Mann. Es war beinahe, als ginge er genau neben mir. Als würde er mich berühren.
    Einmal musste ich einen falschen Weg eingeschlagen haben, denn er trottete voraus und nachdrücklich in die andere Richtung. »Angeber«, murmelte ich. »Wenn ich das möchte, gehe ich in die falsche Richtung.« Doch ich folgte ihm natürlich.
    Nach einer Weile machte ich den Jeep aus, der auf einem Hügel geparkt war, und sah Mr. Kadam, der mir zuwinkte.
    Ich ging auf sein Lager zu und er umarmte mich kurz und heftig. »Miss Kelsey! Sie sind zurück. Erzählen Sie, was geschehen ist.«
    Seufzend schnallte ich den Rucksack ab und setzte mich auf die hintere Stoßstange des Jeeps. »Nun, ich muss Ihnen sagen, diese letzten paar Tage gehören zu den schlimmsten meines Lebens. Da waren Affen und Kappa und vermoderte, sich küssende Leichen und Schlangenbisse und Bäume, die mit Nadeln bestückt waren und …«
    Er hielt eine Hand hoch. »Was meinen Sie mit diese letzten paar Tage? Sie sind doch erst gestern Abend losgegangen.«
    Verwirrt sagte ich: »Nein. Wir sind schon mindestens«, ich zählte an meinen Fingern ab, »mindestens vier oder fünf Tage fort.«
    »Es tut mir leid, Miss Kelsey, aber Sie und Ren haben sich letzte Nacht von mir verabschiedet. Eigentlich

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