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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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Sie gekidnappt.« Er kicherte.
    »Das ist nicht lustig, Mr. Kadam.«
    »Ich konnte nicht widerstehen. Entschuldigen Sie, Miss Kelsey.«
    Er führte mich aus der Küche zu einer kleinen Essecke und wir setzten uns vor einem Erkerfenster an einen runden Tisch mit Blick auf den erleuchteten Pool. Ren machte es sich zu meinen Füßen bequem, und Mr. Kadam wollte alles erfahren, was mir seit unserer letzten Begegnung widerfahren war. Ich erzählte ihm von dem Laster und fand heraus, dass er den Fahrer bezahlt hatte, damit mich dieser einfach meinem Schicksal überließ. Dann redeten wir über den Dschungel und Phet.
    Mr. Kadam stellte mir viele Fragen zu meinem Gespräch mit dem Schamanen und war besonders an der Hennazeichnung interessiert. Er nahm meine Hand in seine und begutachtete eingehend die Symbole.
    »Sie sind also tatsächlich die Auserwählte Durgas«, sagte er, und es klang irgendwie anerkennend.
    »Woher wussten Sie, dass ich die richtige Person war?«, fragte ich. »Ich meine, woher wussten Sie, dass ich diejenige bin, die den Fluch bannen kann?«
    »Wir konnten nicht völlig sicher sein, bis Sie Phet getroffen haben und er es bestätigte. Während Ren in Gefangenschaft war, konnte er seine Gestalt nicht verändern. Sie müssen unbeabsichtigt die Worte gesprochen haben, die ihn erlöst haben. Dadurch konnte er sich wieder in einen Mann verwandeln und Verbindung mit mir aufnehmen. Wir hofften, dass Sie die richtige Person sind, um den Bann zu brechen, diejenige, nach der wir schon lange suchen, Durgas Erwählte.«
    »Mr. Kadam, wer ist Durga?«
    Mr. Kadam holte eine kleine goldene Statuette aus dem anderen Zimmer und stellte sie behutsam auf den Esstisch. Es war eine wunderschöne geschmiedete indische Göttin mit acht Armen. Sie schoss mit Pfeil und Bogen – und ritt auf einem Tiger.
    Ich strich über den fein gemeißelten Arm und sagte: »Bitte, erzählen Sie mir von ihr.«
    »Natürlich, Miss Kelsey. Auf indisch bedeutet Durga ›die Unbesiegbare‹. Sie ist eine mächtige Kriegerin und wird als Mutter vieler indischer Gottheiten angesehen. Ihr stehen Waffen zur Verfügung und sie reitet auf einem prächtigen Tiger namens Damon in die Schlacht. In den Überlieferungen wird sie als wunderschön beschrieben, mit langem gelockten Haar und strahlendem Teint, der im Kampf sogar noch mehr leuchtet. Sie wird häufig in coelinblauen Gewändern dargestellt und mit edelsteinverziertem Goldschmuck, wertvollen Juwelen und schimmernden schwarzen Perlen.«
    Ich drehte die Statue in der Hand. »Was sind das für Waffen, die sie trägt?«
    »Es gibt ganz unterschiedliche Darstellungen von ihr. In jeder verfügt Durga über eine leicht abweichende Anzahl und Auswahl an Waffen. Diese Statue zeigt sie in prunkvoller Rüstung mit einem Dreizack, Pfeil und Bogen, dem Schwert und einer Gada, also einer Art Keule oder Knüppel. Außerdem trägt sie ein Kamandal, das ist ein Muschelhorn, dann ein Chakram, eine Schlange. Ich habe andere Bilder von Durga gesehen, mit einem Seil, einer Glocke und einer Lotosblüte. Durga hat nicht nur die unterschiedlichsten Waffen zu ihrer Verfügung, sondern befehligt außerdem Blitz und Donner.«
    Ich hob die Statue auf und besah sie mir von allen Seiten. Die acht Arme waren Furcht einflößend. Nicht vergessen: Sollte ich je Durgas Zorn auf mich ziehen, sofort abhauen.
    Mr. Kadam fuhr fort: »Die Göttin Durga wurde aus dem Fluss geboren, um der Menschheit in Zeiten der Not beizustehen. Einmal musste sie gegen einen Dämon antreten, Mahishasur, der halb Mensch, halb Büffel war. Er verbreitete Schrecken auf der Erde und im Himmel und niemand vermochte ihn zu besiegen. Also nahm Durga die Gestalt einer Kriegsgöttin an, wegen ihrer unermesslichen Schönheit wird sie auch Fair Lady genannt.«
    Ich stellte die Statue zurück auf den Tisch und sagte zögerlich: »Mr. Kadam, ich möchte nicht respektlos erscheinen und hoffe, dass ich Sie jetzt nicht beleidige, aber ich glaube nicht wirklich an dieses Zeug, auch wenn ich es durchaus faszinierend finde. Im Moment habe ich das Gefühl, als würde ich in der Twilight Zone feststecken, in der es um einen indischen Mythos geht.«
    Mr. Kadam lächelte. »Ach, Miss Kelsey, seien Sie unbesorgt. Ich bin nicht gekränkt. Während meiner Reisen und im Zusammenhang mit meinen Forschungen, die Ren und seinem Bruder Kishan helfen sollten, den Fluch zu bannen, habe ich mich Ideen und Ansichten geöffnet, die auch ich nie für möglich gehalten hätte. Was real ist

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