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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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wieder tun.«
    »Das wirst du nicht! «
    Widerstrebend ließ Ren mich los und ich beklagte mich murrend über Tiger, Männer und Käfer. Er dagegen schien sehr zufrieden zu sein, eine Nahtoderfahrung überlebt zu haben. Ich konnte praktisch hören, wie er sich im Stillen gratulierte: Ich habe es geschafft. Ich habe gesiegt. Ich bin ein Mann. Ich schmunzelte. Männer! Egal aus welchem Jahrhundert sie stammen, sie sind alle gleich.
    Ich überprüfte, ob ich alles bei mir hatte, was ich brauch te, und holte dann meine Taschenlampe heraus. Ren verwandelte sich zurück in einen Tiger und ging vorneweg.
    Wir durchwanderten noch mehrere Korridore, bis wir zu einer mit Symbolen verzierten Tür kamen, die weder einen Türknauf hatte noch eine Klinke. An der rechten Seite befand sich etwa in Hüfthöhe ein Handabdruck mit Zeichen, die meinen ähnelten. Ich besah meine Hand und drehte sie. Die Symbole waren Spiegelbilder.
    »Sie stimmen bis aufs kleinste Detail mit der Zeichnung von Phet überein!«
    Ich legte die Hand auf die kalte Steintür, schob sie genau auf die Zeichnung und verspürte ein warmes Prickeln. Hastig zog ich die Hand weg und blickte erschrocken auf meine Handfläche. Die Symbole leuchteten feuerrot, doch meine Hand tat seltsamerweise nicht weh. Ich wollte sie gerade wieder auf die Tür legen, da kehrte die Wärme zurück. Elektrische Funken sprangen zwischen der Tür und meiner Hand hin und her. Es sah aus, als würde ein winziger Gewittersturm zwischen mir und dem Stein wüten, und dann, wie von unsichtbaren Händen gezogen, öffnete sich die Tür nach innen und gewährte uns Einlass. Wir betraten eine geräumige Grotte, die schwach beleuchtet wurde von phosphoreszierenden Flechten, die an den Steinwänden emporwuchsen. In der Mitte der Grotte stand ein hoher, rechteckiger Monolith und davor eine niedrige Steinsäule. Ich wischte den Staub von der Säule und sah zwei Handabdrücke – einen rechten und einen linken. Der rechte Handabdruck glich dem an der Tür und auf dem linken waren dieselben Zeichnungen zu erkennen wie auf meinem rechten Handrücken.
    Erst legte ich beide Handteller auf, doch nichts geschah. Als ich aber meine rechte Hand mit dem Handrücken nach unten auf den linken Handabdruck legte, flammten die Symbole wieder rot auf. Rasch drehte ich die Hand um, legte sie mit der Innenseite auf den rechten Handabdruck und verspürte diesmal ein heftiges Prickeln. Die Verbindung knisterte vor Energie und Hitze schoss aus meiner Hand in den Stein.
    Ein tiefes Grollen ertönte an der Spitze des Monolithen und ein feuchtes Gurgeln und Blubbern war zu hören. Eine goldene Flüssigkeit ergoss sich aus der Spitze und floss an den vier Seiten herab, um sich am Boden in einem Becken zu sammeln. Es musste irgendeine chemische Reaktion geben. Der Stein zischte und dampfte, als sich die Flüssigkeit schäumend, brodelnd und gurgelnd einen Weg in das Becken bahnte.
    Nachdem das Zischen aufgehört und der Dampf sich gelegt hatte, keuchte ich erschrocken auf. Hieroglyphenartige Gravuren waren auf allen vier Seiten des Steins erschienen, wo zuvor keine gewesen waren.
    »Ich denke, das ist es, Ren. Das ist Durgas Prophezeiung! Das ist, wonach wir gesucht haben!«
    Ich zog die Digitalkamera heraus und machte Bilder von dem Monolithen. Sicherheitshalber schoss ich noch welche mit der Einwegkamera. Als Nächstes schnappte ich mir das Papier und den Kohlestift und pauste die Handabdrücke auf dem Stein und der Tür ab. Ich musste alles dokumentieren, damit Mr. Kadam herausfinden konnte, was das Ganze bedeutete.
    Ich wanderte um den Monolith herum, in dem Versuch, einige der Symbole zu entziffern, als Ren auf einmal aufjaulte. Ich sah, wie er die Pfote vorsichtig hob und dann bedächtig absetzte. Die goldene Säure schwappte über das Becken, sickerte auf den Steinboden und füllte alle Spalten. Ich blickte hinab und sah, dass mein Schnürsenkel, der in einer goldenen Lache lag, rauchte.
    Wir waren beide gerade zum sandigen Teil des Bodens gesprungen, als ein weiteres lautes Grollen das Labyrinth erschütterte. Felsbrocken fielen von der hohen Decke herab. Sie knallten auf den Steinboden und zersplitterten in winzige Stücke. Ren stupste mich zurück an die Wand, wo ich mich zusammenkauerte und die Hände schützend um den Kopf legte. Das Beben wurde schlimmer, und mit einem ohrenbetäubenden Knall zerbrach der Monolith in zwei Teile, krachte mit einem Donnerschlag zu Boden und zerbarst. Die goldene Säure blubberte in

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