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Kuss im Morgenrot: Roman

Kuss im Morgenrot: Roman

Titel: Kuss im Morgenrot: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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getan.«
    »Sie meinen … in Ihren Gedanken? Oder wortwörtlich in der Gestalt eines Geistes?«
    »Beides, nehme ich an. Ich habe mir und allen um mich herum das Leben zur Hölle gemacht, bis ich irgendwann akzeptiert habe, dass sie nicht mehr hier ist.«
    »Und Sie lieben sie immer noch.« Catherines Stimme klang verletzlich. »Das ist der Grund, warum Sie niemals heiraten wollen.«
    »Nein. Ich habe sie ihn zärtlicher Erinnerung. Aber das ist eine Ewigkeit her. Der Grund ist, dass ich so etwas nicht noch einmal durchstehen kann. Ich liebe wie ein Wahnsinniger.«
    »Beim nächsten Mal wäre es vielleicht anders.«
    »Nein, es wäre sogar noch schlimmer. Damals war ich ein junger Bursche. Aber heute … wer ich bin, was ich brauche … das ist verdammt noch mal zu viel, um es einem anderen Menschen aufzubürden.« Ein sardonisches Lachen rasselte in seiner Kehle. »Ich bin sogar mir selbst zu viel, Marks.«

Achtes Kapitel
    Als sie schließlich das Holzlager erreichten, das unweit von Ramsay House lag, war Catherine in schrecklicher Sorge. Leo war einsilbig geworden, und sein Gewicht lastete schwer auf ihr. Er zitterte und schwitzte, und der Arm, den er um sie geschlungen hatte, um sich an ihr festzuhalten, fühlte sich kalt an. Das Kleid, das an einer Stelle von seinem Blut durchtränkt war, klebte ihr an der Schulter fest. Sie erkannte verschwommen eine Gruppe von Männern, die das Entladen eines Langholzwagens vorbereiteten. Bitte, lieber Gott, lass Merripen unter den Männern sein .
    »Ist Mr. Merripen hier?«, rief sie laut.
    Zu ihrer großen Erleichterung löste sich Merripens dunkle, schlanke Gestalt aus der Gruppe. »Ja, Miss Marks?«
    »Lord Ramsay ist verletzt«, teilte sie ihm verzweifelt mit. »Ein Dach ist unter uns eingebrochen – er hat sich an der Schulter aufgespießt …«
    »Bringen Sie ihn zum Haus. Wir sehen uns gleich dort.«
    Bevor sie etwas erwidern konnte, war er bereits mit großen geschmeidigen Schritten in Richtung Gutshof unterwegs.
    Als Catherine auf den Hauseingang zuritt, war Merripen schon da.
    »Bei der Ruine ist ein Unfall passiert«, sagte Catherine. »Ein großer Holzspreißel steckt seit mindestens einer Stunde in seiner Schulter. Er fühlt sich sehr kalt an, und er redet wirr.«
    »Das ist eben meine Art zu reden«, sagte Leo hinter ihr. »Mein Verstand ist völlig klar.« Er versuchte vom Pferd abzusteigen. Merripen bekam ihn mit einem geschickten Griff zu fassen. Er klemmte seine Schulter unter Leos und legte sich den gesunden Arm um den Hals. Ein stechender Schmerz ließ ihn aufseufzen. »Oh, du gottverdammter Bastard!«
    »Dein Verstand ist klar«, sagte Merripen trocken und blickte zu Catherine. »Wo ist Lord Ramsays Pferd?«
    »Bei den Ruinen.«
    Merripen warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Sind Sie verletzt, Miss Marks?«
    »Nein, Sir.«
    »Gut. Laufen Sie ins Haus und holen Sie Cam.«
    Notfälle wurden bei den Hathaways zügig und mit höchster Effizienz in Angriff genommen. Cam und Merripen halfen Leo ins Haus und die Treppen hinauf, einer auf jeder Seite. Obwohl man neben dem Anwesen ein Junggesellenhaus für Leo gebaut hatte, bestand er darauf, dass Merripen und Win dort wohnten, mit der Begründung, dass sie als frisch verheiratetes Paar die Privatsphäre weit nötiger hatten als er. Wenn er Hampshire besuchte, bezog er eins der Gästezimmer im Haupthaus.
    Cam, Merripen und Leo bildeten ein recht harmonisches Dreiergespann, wobei jeder seinen eigenen Zuständigkeitsbereich hatte. Obwohl Leo das Oberhaupt der Familie und der rechtmäßige Besitzer des Landguts war, hatte er nichts dagegen, die Verantwortung mit den anderen zu teilen. Als er nach zweijähriger Abwesenheit aus Frankreich zurückgekehrt war, hatte er mit Dankbarkeit wahrgenommen, wie Cam und Merripen das Ramsay-Anwesen während seiner Genesungszeit wiederaufgebaut hatten. Sie hatten das vernachlässigte Land in ein florierendes und fortschrittliches Unternehmen verwandelt, und keiner von ihnen hatte eine Gegenleistung dafür verlangt. Und Leo hatte erkannt, dass er noch viel von den beiden lernen konnte.
    Ein Gut effizient zu führen erforderte mehr als mit einem Glas Portwein in der Bibliothek herumzusitzen, wie es die Aristokraten in den Romanen zu tun pflegten. Es erforderte umfassende Kenntnisse in den Bereichen der Landwirtschaft, Unternehmensführung, Viehhaltung, Baukunst, Holzverarbeitung und Melioration. Hinzu kamen die Aufgaben in der Politik und im Parlament. All das war zu viel, als dass

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