Kuss im Morgenrot: Roman
Zimmer kommen sollen. Jeder Versuch, sich herauszureden, würde lächerlich klingen, denn es gab keinen vernünftigen Grund für die nächtliche Störung.
Unbeholfen stammelte sie: »Ich … ich bin gekommen, um zu sehen, ob …« Sie verstummte.
Sie wollte die Hand gerade wieder zurückziehen, da packte er sie mit bemerkenswerter Schnelligkeit am Handgelenk. Immerhin war es mitten in der Nacht und er praktisch im Halbschlaf. Sie wurden beide still, als sie nun über ihm verharrte, das Handgelenk in seinem Griff gefangen.
Leo zog sie am Arm näher zu sich heran und zwang sie, sich über ihn zu beugen, so weit, bis sie das Gleichgewicht verlor und sie langsam auf ihn stürzte. Aus Angst, ihn zu verletzen, versuchte sie verzweifelt, die Hände auf die Matratze aufzustützen, er aber nutzte jede ihrer Bewegungen, um sie noch mehr auf seinen Körper niederzudrücken. Sie erschrak, als sie sein nacktes muskulöses Fleisch berührte, seine Brust, die mit einem weichen, krausen Fell bedeckt war.
»Mylord«, flüsterte sie, »ich wollte nicht …«
Seine große Hand legte sich um ihren Hinterkopf, und er brachte ihren Mund auf seinen.
Was folgte, war kein Kuss, sondern eine Inbesitznahme. Er nahm sie ganz, seine heiße Zunge stieß in sie und beraubte sie jeglichen Willens und Denkvermögens. Der maskuline Geruch seiner Haut drang ihr in die Nase. Erotisch. Köstlich. Zu viele Gefühle, um sie alle auf einmal aufzunehmen … sein heißer, seidenweicher Mund, der sichere Griff seiner Hände, die harten, männlichen Konturen seines Körpers.
Die Welt drehte sich langsam, als sich Leo mit ihr herumrollte und sie auf die Matratze hinunterdrückte. Seine Küsse waren wild und süß, Küsse, die Lippen und Zähne und Zunge einschlossen. Keuchend umschlang sie seinen Hals und die verbundene Schulter. Er beugte sich über sie, groß und dunkel, und küsste sie, als wollte er sie regelrecht verschlingen.
Ihr Morgenmantel öffnete sich, und der Saum ihres Nachthemds rutschte ihr bis zu den Knien hoch. Leo nahm den Mund von ihrem und begann, intensiv ihren Hals zu erkunden, folgte empfindsamen Nervenbahnen hinunter zu der Stelle, wo Nacken und Schulter aufeinandertrafen. Seine Finger machten sich auf der Vorderseite ihres Nachthemds zu schaffen, lösten winzige Knöpfe, schoben den dünnen Stoff auseinander.
Sein Kopf senkte sich auf ihren Körper herab, seine Lippen erklommen die bebende Rundung ihrer Brust, bis er zur Spitze gelangte. Er nahm sie in den Mund, wärmte die kühle Knospe mit schnellen Zungenschlägen. Leise Seufzer entfuhren ihrer Kehle und vermischten sich mit seinen Atemstößen. Leo verstärkte den Druck zwischen ihren Beinen, schenkte ihr sein Gewicht, bis sie seine Härte an ihrer intimsten Stelle spürte. Er suchte ihre andere Brust, schloss die Lippen über der Spitze, knabberte und zog mit den Zähnen daran und schickte unbeschreibliche Wogen der Wonne durch ihren Körper.
Jede Bewegung steigerte die Empfindung, und die sanfte Erregung wich einer vorzüglichen Rauheit. Leo nahm ihren Mund mit langen, berauschenden Küssen, während er weiter unten einen vorsichtigen Rhythmus begann, stoßend und gleitend, um sie noch mehr zu erregen. Sie wand sich unter ihm, versuchte verzweifelt, der neckenden Härte zu folgen. Ihre Körper waren aufeinandergepresst wie die Seiten eines geschlossenen Buches, und es fühlte sich so richtig an, so über die Maßen lustvoll, dass sie es mit der Angst zu tun bekam.
»Nein«, japste sie und drückte ihn von sich. »Warte. Bitte …«
Mit einer Hand stieß sie aus Versehen gegen seine verletzte Schulter, und Leo rollte fluchend von ihr herunter.
»Mylord?« Sie kletterte vom Bett und blieb am ganzen Leibe zitternd vor ihm stehen. »Es tut mir leid. Habe ich Ihnen wehgetan? Was kann ich …«
»Gehen Sie!«
»Ja, aber …«
» Sofort , Marks.« Seine Stimme war tief und kehlig. »Oder alternativ: Kommen Sie ins Bett zurück und lassen Sie es mich zu Ende bringen.«
Sie floh.
Elftes Kapitel
Nach einer elenden Nacht tastete Catherine nach ihrer Brille und stellte fest, dass sie sie während ihres Besuchs in Leos Zimmer verloren haben musste. Stöhnend saß sie an ihrer Frisierkommode und vergrub das Gesicht in den Händen.
Ein dämlicher Impuls, dachte sie matt. Ein Augenblick des Wahnsinns. Sie hätte ihm niemals nachgeben dürfen.
Sie war ganz allein schuld an der Sache.
Eine bemerkenswerte Ladung Munition hatte sie Leo da geliefert! Er würde sie mit dieser
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