Kuss im Morgenrot: Roman
Pfützen bildeten und der Teppich völlig durchnässt war. Sie kämpften, bis Catherine sich auf dem nassen Fußboden wiederfand. Die Brille war ihr von der Nase geflogen und der Raum ein einziger Nebel. Doch Leos Gesicht war nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt, und seine umwerfenden blauen Augen funkelten sie an. Er brachte sie mühelos unter Kontrolle, indem er ihr die Handgelenke festhielt und den Oberkörper zu Boden drückte, als hätte sie nicht mehr Substanz als ein im Wind bewegtes Kleidungsstück auf einer Wäscheleine. Sein Gewicht wog schwer auf ihr, seine Muskeln, seine Kraft, seine Männlichkeit ruhten zwischen ihren Schenkeln.
Sie wand sich machtlos unter ihm. Sie wollte, dass er von ihr abließ, und gleichzeitig wollte sie, dass er für immer auf ihr liegen blieb, dass er seine Hüften noch fester, noch tiefer in sie grub. Ihre Augen wurden feucht.
»Bitte«, japste sie. »Bitte halten Sie mich nicht an den Handgelenken fest.«
Als er die Angst in ihrer Stimme hörte, veränderte sich sein Ausdruck. Er ließ ihre Arme sofort los. Sie klammerte sich an ihn, ihr tropfnasser Kopf grub sich in seine Schulter.
»Nein«, murmelte er, »haben Sie keine Angst vor mir. Ich würde Sie niemals …« Sie spürte seine Lippen an ihrer Wange, an ihrer hektisch zuckenden Kehle. Eine wohlige Wärme überkam sie, und sein Gewicht in ihrem Schoß brachte eine einzigartige Empfindung hervor, die stetig anwuchs. Sie ließ die Arme ausgebreitet und schlaff neben sich auf dem Boden liegen, doch mit den Knien umklammerte sie seinen Körper, hielt ihn instinktiv fest.
»Was kümmert es Sie?«, murmelte sie in sein feuchtes Hemd. »Warum haben Sie etwas dagegen, dass ich meine Haare färbe?« Sie spürte die stählerne Brust unter seinem Hemd, und sie wollte unter das Kleidungsstück kriechen und Mund und Wangen an seinem dunklen Fell reiben.
Seine Stimme war sanft und eindringlich. »Weil das nicht Sie sind. Es erscheint mir nicht richtig. Wovor verstecken Sie sich?«
Sie schüttelte matt den Kopf, ihre Augen schwammen in Tränen. »Ich kann es Ihnen nicht erklären. Es gibt zu viel … Ich kann nicht. Wenn Sie es wüssten, müsste ich fortgehen. Und ich möchte so gerne bei Ihnen bleiben. Nur noch ein bisschen.« Ein Schluchzen entfuhr ihrer Kehle. »Nicht bei Ihnen, sondern bei Ihrer Familie natürlich.«
»Sie können bleiben. Erzählen Sie es mir, damit ich Sie beschützen kann.«
Sie versuchte, den nächsten Schluchzer herunterzuschlucken. Eine heiße Träne lief ihr über die Schläfe und versickerte im Haaransatz. Sie hob die Hand, um sie sich fortzuwischen, doch da hatte er ihr die salzige Flüssigkeit bereits weggeküsst. Ihre zitternde Hand umfasste seinen Hinterkopf. Die Geste war nicht als Ansporn gemeint, doch er verstand sie als solchen, und sein Mund senkte sich gierig auf ihren. Sie stöhnte, versunken in einer Flut dringender Gefühle.
Er schob einen Arm unter ihren Hals, um sie zu stützen, während er sie küsste. Sie spürte seine Erregung, hörte sie auch in der schweren, unregelmäßigen Atmung, während er sie erkundete und neckte und tief mit der Zunge in sie drang. Er nahm sein Gewicht von ihr und legte eine warme Hand auf den feuchten Stoff, der ihr Zwerchfell bedeckte. Sie hätte genauso gut nackt sein können, so wenig vermochte das Unterkleid von ihrem Körper zu verbergen, und ihre aufgerichteten Brustspitzen zeichneten sich klar und deutlich unter dem transparenten Stoff ab. Er küsste sie durch den feinen Musselin, und seine Lippen schlossen sich um die verschleierte rosa Spitze. Von unbändiger Leidenschaft erfüllt, löste er die Schleife und weitete den Ausschnitt, um die Form ihrer Brüste zu betrachten: Sie waren hoch und klein und rund.
»Cat …« Der Hauch seines Atems gegen ihre feuchte Haut ließ sie erzittern. »Ich sterbe vor Verlangen nach dir, du bist so lieblich … so süß … Gott …« Er saugte an einer geröteten Knospe, umkreiste sie mit der Zunge, zog sanft daran. Zur gleichen Zeit wanderten seine Finger zu ihrer intimsten Stelle, folgten dem empfindlichen Schlitz, streichelten sie, bis sie nass und offen war. Sie spürte, wie sein Daumen sanft über eine Stelle qualvoller Empfindsamkeit strich, und die Liebkosung sandte ein Feuer durch ihren Körper hinauf zur Kehle. Ihre Hüften hoben sich ihm entgegen, und er neckte sie vorsichtig, zärtlich, bis die Wonne jeden Winkel ihres Körpers erbeben ließ und eine sonderbare Aussicht auf Erleichterung in
Weitere Kostenlose Bücher