Kuss im Morgenrot: Roman
entgegenzuheben, während sich sein seidiges Schwert wieder und wieder auf sie herabsenkte und in sie eintauchte. Sie winkelte die Knie an, um ihn mit den Beinen zu umfassen. Sein Körper erbebte heftig, und ein qualvolles Ächzen entfuhr seiner Kehle.
»Cat … Cat …« Leo zog sich blitzschnell aus ihr zurück und entlud sich auf ihren Bauch. Sie spürte, wie sein heißer Saft auf sie ergoss. Dann schloss er sie in seine Arme und hielt sie fest, während er in die Mulde zwischen ihrer Schulter und ihrem Hals stöhnte.
So lagen sie beisammen und versuchten, Atem zu schöpfen. Catherine fühlte sich kraftlos, ihre Glieder waren schwer wie Blei. Zufriedenheit hatte sie durchtränkt und weicher gemacht wie Wasser einen trockenen Schwamm. Im Augenblick war es jedenfalls unmöglich, sich über irgendetwas Sorgen zu machen.
»Es stimmt«, sagte sie schläfrig. »Du bist begabt.«
Leo rollte sich mühsam zur Seite, als kostete es ihn große Anstrengung. Er drückte seine Lippen auf ihre Schulter, und sie spürte die Umrisse seines Lächelns auf ihrer Haut. »Wie wunderbar du bist«, flüsterte er. »Es war, als hätte ich mit einem Engel geschlafen.«
»Ohne Heiligenschein«, murmelte sie und wurde mit einem leisen Kichern seinerseits belohnt. Sie berührte den feuchten Film auf ihrem Bauch. »Warum hast du es so gemacht?«
»Du meinst, warum ich mich zurückgezogen habe? Ich wollte dich nicht schwängern, bevor du nicht bereit dazu bist.«
»Willst du Kinder? Ich meine … nicht wegen der Zinslehensklausel, sondern für sich betrachtet?«
Leo dachte darüber nach. »Abstrakt gesehen, nicht unbedingt. Aber mit dir … hätte ich nichts dagegen.«
»Warum mit mir?«
Leo ließ die blonden Strähnen ihres Haares durch seine Finger gleiten. »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht, weil ich eine Mutter in dir sehe?«
»Wirklich?« Catherine hatte sich selbst nie so gesehen.
»O ja. Die praktische Sorte. Die dafür sorgt, dass du deine Steckrüben aufisst, und die dich ausschimpft, weil du mit einem scharfen Gegenstand in der Hand gerannt bist.«
»Ist deine Mutter so gewesen?«
Er streckte sich, und seine Füße reichten weit über ihre hinaus. »Ja. Und das war unser Glück! Mein Vater, Gott hab ihn selig, war ein brillanter Wissenschaftler und nicht weit vom Wahnsinn entfernt. Jemand in unserer Familie musste vernünftig sein.« Er stützte sich auf den Ellbogen und betrachtete sie. Mit dem Daumenballen glättete er ihr eine Augenbraue. »Bleib liegen, Schatz, ich hole dir ein Tuch.«
Catherine wartete mit angezogenen Knien und beobachtete ihn, wie er aus dem Bett kletterte und zum Waschgestell ging. Er nahm ein Tuch, feuchtete es mit etwas Wasser aus dem Krug an und säuberte sich selbst hinreichend. Dann nahm er ein frisches Tuch, befeuchtete es reichlich und brachte es ihr. Sie spürte, dass er ihr den Dienst erweisen wollte, doch sie nahm ihm das Tuch ab und sagte verschämt: »Ich mach das schon.«
Leo sammelte die verstreuten Kleider auf und schlüpfte in seine Unterwäsche und Hosen, dann kehrte er mit nacktem Oberkörper zu Catherine zurück. »Deine Brille«, murmelte er und setzte sie ihr vorsichtig auf die Nase. Seine Hände waren kräftig und warm im Vergleich zur feuchten Kühle ihrer Wangen. Als er sie erschaudern sah, zog er ihr die Steppdecke bis zu den Schultern hoch und setzte sich auf den Rand des Bettes.
»Marks«, sagte er ruhig. »Was heute zwischen uns passiert ist … darf ich das als ein Ja zu meinem Antrag verstehen?«
Sie zögerte, ehe sie den Kopf schüttelte. Sie warf ihm einen offenen, aber entschlossenen Blick zu, als wollte sie ihm deutlich zu verstehen geben, dass er nichts tun oder sagen könnte, um sie umzustimmen.
Seine Hand fand ihre Hüfte und kniff sie durch die Decke hindurch. »Ich verspreche dir, es wird schöner für dich werden, sobald die Wunde verheilt ist und du Zeit …«
»Nein, daran liegt es nicht. Ich habe es genossen.« Sie hielt inne und errötete stark. »Sehr sogar. Aber außer im Schlafzimmer passen wir überhaupt nicht zusammen. Wir streiten uns so entsetzlich.«
»Das wird ab jetzt anders. Ich werde nett zu dir sein. Ich werde dich jede Auseinandersetzung gewinnen lassen, selbst wenn ich recht habe.« Seine Lippen zuckten vor Belustigung. »Wie ich sehe, bist du noch nicht überzeugt. Worüber, glaubst du, würden wir uns streiten? Wovor hast du Angst?«
Catherine blickte auf die Decke und strich eine ausgefranste Naht glatt. »Unter den Peers
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