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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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Sitzung des Kuratoriums hat länger gedauert als erwartet, deshalb bin ich ziemlich erschöpft.«
    Callie wurde rot, als Jacks Mutter weiterging. Die Frau hatte ihr nicht einmal ins Gesicht gesehen, als ob sie sie dadurch verschwinden lassen könnte, indem sie so tat, als wäre sie nicht da.
    Doch Jack war für sie eingetreten und hatte dem alten Drachen deutlich zu verstehen gegeben, wie groß sein Respekt vor ihr und ihrer Arbeit war.
    Als er seiner Mutter mit zugekniffenen Augen hinterhersah, blickte sie ihn an.
    »Das war wirklich nicht nötig.«
    »Doch.«
    »Ich kann mich auch selbst verteidigen.«
    Er wandte sich ihr zu. »Davon bin ich überzeugt, aber meine Mutter ist nicht Ihr Problem. Kommen Sie, gehen wir ins Gerards Büro.«
    Jack führte sie an dem Mann vorbei, der die Eintrittskarten kontrollierte, durch eine Ausstellung afrikanischer Kunst bis zu einem Fahrstuhl, der so groß wie eine Garage war. Das Ding war wirklich riesig und mindestens sechs Meter hoch. Als es ruckelnd anfuhr, spürte Callie Jacks durchdringenden Blick.
    »Was?«
    Er steckte die Hände in die Taschen seines maßgeschneiderten Jacketts. »Warum darf ich Sie nicht beschützen?«
    »Weil ich mich nicht daran gewöhnen sollte, mich im Umgang mit Ihrer Mutter auf Sie zu verlassen.« Doch nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Obwohl das eine wirklich nette Geste war.«
    »Tut mir leid – habe ich etwa richtig gehört? Sie billigen etwas, was ich getan habe?«
    »Jetzt werden Sie bloß nicht eingebildet«, gab sie zurück, und auch wenn sie selbst ein Lächeln unterdrückte, lachte er fröhlich auf.
    »Darüber brauchen wir uns sicher keine Sorgen zu machen, solange Sie in meiner Nähe sind.«
    Sie hob den Kopf und nahm erschrocken seine plötzlich grimmige Miene wahr.
    »Sagen Sie mir, Callie, was muss ich tun, damit Sie mich mögen?«
    »Weshalb interessiert es Sie, ob ich Sie mag?«, hakte sie nach, von seiner Frage überrascht.
    »Ich liebe die Herausforderung«, erklärte er und setzte wieder sein charmantes Grinsen auf.
    »Dann sollten Sie es vielleicht mit Bergsteigen versuchen.«
    Wieder lachte er. »Ich glaube, Sie sind wesentlich interessanter, und vor allem leide ich an Höhenangst. Und jetzt beantworten Sie meine Frage.«
    »Warum beantworten Sie nicht erst meine?«, gab sie schlagfertig zurück.
    »Okay.« Er behielt sein Lächeln bei, sein Blick aber verfinsterte sich leicht. »Als ich Ihnen Ihr Schlafzimmer gezeigt habe, war Ihnen die Freude deutlich anzusehen, aber ich weiß, Sie hätten auch kein Problem damit gehabt, weiter in der Kammer zu hausen, die Ihnen von meiner Mutter zugewiesen worden war. Sie haben mich mit keinem Wort danach gefragt, wann Sie das Geld von mir bekommen, das ich Ihnen für die Arbeit versprochen habe. Und mein Hund ist vollkommen vernarrt in Sie.«
    »Vielleicht bin ich ja einfach eine unkomplizierte, in finanziellen Dingen verantwortungslose Person, die ständig Hundekuchen in der Tasche hat.«
    »Ich bin einfach total von Ihnen fasziniert.«
    Der Fahrstuhl hielt.
    »Das kann ja wohl unmöglich Ihr Ernst sein«, murmelte sie und versuchte, das plötzliche Pochen in ihrer Brust zu ignorieren.
    Als die Tür zur Seite glitt, hielt er sie höflich auf, ließ ihr den Vortritt und stieg hinter ihr aus.
    »Doch«, erklärte er. »Und zwar, weil Sie wirklich ungewöhnlich sind.«
    Sie spürte die Hitze, die ihr in die Wangen stieg.
    »Wo ist Gerards Büro?«
    Zu ihrer Erleichterung ging er wortlos an ihr vorbei und zeigte ihr den Weg.
    Sie hatte es nicht eilig damit, ihm zu sagen, dass er sich in etwas völlig anderes als einen betörend schönen, wohlhabenden Mann, der sie anders geküsst hatte als je ein Mann zuvor, verwandeln müsste, um ihr sympathisch zu sein.
    Dazu müsste aus dem menschlichen Pendant eines Aston Martin DB -sonstwas so etwas werden wie ein klappriger Chevy Chevette.

9
    S ie liefen durch ein von deckenhohen, mit einer farbenfrohen Sammlung zerfledderter Bücher bestückten Sammlung von Regalen durchbrochenes Labyrinth aus Arbeitsräumen und Büros bis zu einer Flügeltür, Jack drückte auf einen Knopf, und als die Metalltür geöffnet wurde, tauchte dahinter ein kleiner älterer Herr mit schütterem, ergrautem Haar und – vor allem dank seiner blitzenden Augen – überraschend jungen Zügen auf.
    »Jackson, wie geht es Ihnen?« Der Mann sprach mit einer hellen, melodiösen Stimme und einem fast unmerklichen französischen Akzent. Die Hände, mit denen er die

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