Kuss mich kuss mich nicht
sprach. »Das überrascht mich nicht.«
»Sie wollte damit zum Shoppen fahren. Wir waren damals in Italien, und da das Mieten eines Wagens ihrer Ansicht nach fast so etwas wie die Benutzung eines öffentlichen Transportmittels gewesen wäre, hat sie diese Möglichkeit strikt abgelehnt.«
Callie lächelte ein wenig, obwohl sich ihr Magen bei dem Gedanken an einen romantischen Urlaub von Jack mit einer anderen schmerzlich zusammenzog. »Lass mich raten. Wir sprechen nicht von einem Ford Escort, oder?«
Er schüttelte den Kopf. »Von einem Ferrari. Sie wollte einen gelben Ferrari von mir haben.«
Sie zog die Augenbrauen hoch. »Passend zu ihrem blonden Haar? Und was hast du gemacht?«
»Ich habe den Wagen gekauft.«
»Das hat sie doch bestimmt gefreut.« Als sie hörte, wie missbilligend sie klang, schränkte sie eilig ein. »Ich meine …«
»Es hat sie glücklich gemacht, aber nicht, weil sie den Wagen wirklich wollte. Es war ein Test, eine absurde Forderung, um zu sehen, wie weit zu gehen ich bereit war«, gab er schulterzuckend zu. »Und ich habe ihr gezeigt, wo meine Grenzen sind. Ich wusste, sie würde nie vergessen, dass mir der Wagen vollkommen egal war, vor allem, wenn ich ihr erlauben würde, ihn einen Tag lang zu benutzen. Also habe ich den Ferrari gekauft, eine große rote Schleife drumgebunden und ihr gesagt, dass sie sich damit amüsieren soll. Als sie abends wieder nach Hause kam, habe ich sie darüber informiert, dass ich sie nicht wiedersehen möchte, und bin mit dem Wagen abgedüst. Woraufhin sie noch monatelang bei mir angerufen hat.«
Callie stand wieder auf und leerte ihre Hand über dem Papierkorb aus. Diese Art von beidseitigem rücksichtslosem Vorgehen war ihr völlig fremd. »Bist du sicher, dass sie dich nur auf die Probe stellen wollte? Vielleicht war es ihr ja wirklich ernst.«
»Sie ist mit dem Wagen zu ihrem anderen Liebhaber gefahren. Wahrscheinlich um zu sehen, ob sich aus ihm nicht noch ein bisschen mehr rausholen lässt.«
»Oh.«
»Was ich damit sagen will, ist, dass du so was niemals tätest.«
»Da hast du eindeutig recht«, stimmte sie ihm lachend zu.
Auch Jack warf seine Scherben in den Mülleimer. »Heute Morgen saß ich in meinem Bett, und mir wurde klar, dass ich bestimmte Dinge von dir will. Dinge, an denen mir bisher nichts weiter lag.«
»Wie zum Beispiel?«, fragte sie und hielt gespannt den Atem an.
»Ich hatte schon jede Menge Beziehungen, die von außen betrachtet gut aussahen.« Er lächelte kalt. »Wahrscheinlich, weil wir meistens in Abendgarderobe waren. Was allerdings hinter verschlossenen Türen stattfand, war nicht viel mehr als ein paar sportliche Übungen im Bett. Selbst im Zusammensein mit Blair, die ich sehr respektiert habe, hat etwas gefehlt. Aber das mit dir« – er sah sie reglos an – »ist etwas völlig anderes. Ich weiß, dass du mehr zu bieten hast, und ich möchte alles haben, was du geben kannst. Ich weiß, dass du die Sache zwischen uns als kurze Affäre siehst, aber ich will dich nicht nur in meinem Bett. Ich will dich auch in meinem Leben haben. Ich will morgens aufwachen und dir in die Augen sehen. Ich will mittags nach Hause kommen, weil ich weiß, dass du hier bist, und weil ich es nicht erwarten kann, dich endlich wiederzusehen. Ich will, dass du mir vertraust. Und ich will mir dieses Vertrauen verdienen.«
Bevor sie etwas sagen konnte, rollte er selbstironisch mit den Augen und warf beide Hände in die Luft. »Ich weiß, ich weiß. Das aus dem Mund von einem Mann, der dich erst gestern Abend noch daran erinnert hat, dass er beziehungsunfähig ist. Ich habe allerdings gründlich darüber nachgedacht. Verdammt, ich habe schon seit Wochen kaum an etwas anderes als an dich gedacht.«
Wie gern hätte sie ihm geglaubt und eine gemeinsame Zukunft für sie beide gesehen. Doch Callie sagte sich, dass es auch weiter klüger wäre, das, was zwischen ihnen war, einfach als netten Zeitvertreib zu sehen. Sie hatten ein bisschen über ihre Gefühle gesprochen und eine wunderbare Nacht miteinander verbracht, aber trotzdem war es für eine konkrete Planung ihrer Zukunft viel zu früh.
»Das wird nicht so schnell gehen, Jack.«
»Ich weiß. Aber wenn du es versuchen willst, will ich es auch.«
Sie sah ihn durchdringend an. »Ja, das will ich.«
»Gut.« Er küsste sie innig auf den Mund, trat dann vor seinen Schreibtisch und zog eine der Laden auf.
»Jack?«
Er hob den Kopf.
»Nur zu deiner Information: Ich habe kein Problem mit
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