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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aufsteigen zu sehen, aber vielleicht war das auch nur eine Täuschung.
    »Iss doch unterwegs irgendwo einen Donut und trink einen Kaffee«, schlug ich Morelli vor. »Ich kümmere mich hier schon um alles.«
    Morelli tat einen Stoßseufzer und tastete seine Taschen nach Magentabletten ab. »Ich muss mich sowieso beeilen. Für heute früh ist eine Besprechung angesetzt. Also dann, bis heute Abend.« Er gab mir rasch einen Kuss und verließ das Haus.
    Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, wandte ich mich Zook zu. »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Du kannst doch nicht einfach einen Hund mit Farbe besprühen, ohne die Erlaubnis des Besitzers. Nicht mal mit seiner Erlaubnis. Es ist gemein und rücksichtslos und … so was tut man einfach nicht!«
    Ich schrie und fuchtelte mit den Armen, während Zook seelenruhig Milch über seine Cornflakes goss.
    Ich stützte mich mit den Händen auf der Tischplatte ab, beugte mich vor und rückte mit meinem Gesicht ganz nah an Zook heran. »Hörst du mir überhaupt zu?«
    Zook sah zu mir auf. »Was?«
    »Ich schimpfe mit dir.«
    »Das habe ich gar nicht mitgekriegt. Es hörte sich an wie Abendessen bei meiner Oma.«
    Na gut, damit konnte ich was anfangen. »Hast du sonst noch was mit Farbe besprüht, außer Bob?«
    »Die Garage habe ich noch angemalt.«
    Ich ging zum Hinterausgang und sah mir die Bescherung an. Es war das Gleiche wie bei Bob, Zook stand da in grellen pinkfarbenen und grünen, schwarz umrissenen Tags. Um den Namen herum kreisten noch magische Zeichen, und alles leuchtete in dem Halbdunkel, das draußen herrschte.
    »Weiß Morelli das?«
    »Ich glaube nicht. Jedenfalls hat er nichts gesagt.«
    »Bevor er nach Hause kommt, musst du die Farbe wieder abmachen.«
    »Aber das Bild steht für die Macht von Zook. Es ist mein Portal.«
    »Was denn für ein Portal?«
    »Also gut, dann ist es eben kein Portal. Aber eines Tages könnte es eins sein.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst.«
    »So passiert es im Spiel.«
    »Das hier ist kein Spiel.«
    »Ja, aber Zook bleibt lieber in der Zone.«
    Instinktiv wollte ich mir mit der Hand an die Stirn schlagen, unterdrückte aber den Impuls. Es könnte schlimmer sein, sagte ich mir. Er könnte sich auch Pornoseiten im Internet angucken.
    Ich stand noch immer am Hinterausgang, und mir fiel auf, dass der Einbruch von gestern Nacht keine Spuren an der Tür hinterlassen hatte. Auch vorne an der Haustür war nichts zu sehen. Ich ging von Fenster zu Fenster, alle verschlossen und heil. Dass Morelli die Hintertür nicht abgeschlossen hatte, war so gut wie unmöglich. Entweder hatte jemand den Einbrecher hereingelassen, oder er kannte sich gut mit Schlössern aus, oder er besaß sogar einen Schlüssel zu Morellis Haus.
    »Hast du gestern Abend jemanden ins Haus gelassen?«, fragte ich Zook.
    »Nur den Pizzaboten.«
    »Und der ist auch nicht in den Keller gegangen und dageblieben, oder?«
    »Nein. Er ist wieder weggefahren.«
    Ich saß zusammen mit Zook an dem kleinen Küchentisch, aß meine Cornflakes und trank meinen Kaffee. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl, was diesen Mann im Keller betraf. Und ich wusste auch nicht, was ich mit Zook anfangen sollte. Er rührte mit einem Löffel die Frosties um, so dass sie sich mit Milch vollsogen. Er runzelte die Stirn und kaute auf der Lippe.
    »Was ist los?«, fragte ich ihn.
    »Nichts.«
    »Irgendwas hast du doch. Was ist los?«
    »Es ist wegen meiner blöden Mutter, die in diesem blöden Gefängnis sitzt.«
    »Machst du dir Sorgen?«
    »Es ist ihre eigene Schuld. Warum überfällt die auch so einen Scheißschnapsladen. Wenn es wenigstens eine Bank gewesen wäre. Eine Bank, das hätte ich verstanden. Eine Bank, das hätte uns viel Kohle gebracht. Mein Onkel ist mal in eine Bank eingebrochen. Das Geld wurde nie gefunden, und jetzt ist er aus dem Knast raus und kann sich alles leisten. Aber meine blöde Mutter musste ja einen Alkschuppen überfallen, und mitgenommen hat sie nur eine Flasche Gin! Und jetzt wollen meine blöden Verwandten nicht mal die Kaution aufbringen!«
    »Connie versucht, das so schnell wie möglich zu klären. Vielleicht kommt deine Mutter ja heute noch raus. Morelli guckt nachher mal bei ihr vorbei, wie es ihr so geht.«
    »Ich will nie erwachsen werden. Erwachsenwerden ist Scheiße. Dämlich und doof.«
    »Erwachsenwerden ist gar nicht so schlimm«, sagte ich. »Was willst du machen, wenn die Schule vorbei ist?«
    Sein Blick blieb an den aufgeblähten Frosties

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