Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Scheidung war dann der Hammer.«
    »An die Scheidung kann ich mich noch erinnern«, sagte Connie. »Die war sensationell, ein absoluter Rekord, du warst gerade erst eine Viertelstunde verheiratet.« Sie übergab mir eine Akte. »Dieser Fall ist eben hereingekommen. Der Mann ist nicht zu seinem Prozesstermin erschienen. Die Kaution ist nicht hoch, und es dürfte nicht allzu schwierig sein, ihn aufzutreiben. Er lebt zusammen mit seinem Bruder in einem Reihenhaus in der Vine Street.«
    »Wie lautet der Vorwurf?«
    »Unsittliche Entblößung.«
    »Könnte lustig werden«, sagte Lula. »Meine Hilfe wäre dabei bestimmt ganz nützlich.«
    Ich las mir die Kautionsvereinbarung durch. »Der Mann ist einundachtzig.«
    »Wenn ich es mir recht überlege«, sagte Lula. »Eigentlich habe ich doch noch viel zu erledigen. Ich glaube, ich habe keine Zeit, irgend so einen einundachtzigjährigen nackten Kerl einzufangen.«
    »Er wird ja wohl nicht ständig nackt herumlaufen«, sagte ich zu Lula. »Wahrscheinlich hat er nur vergessen, den Kuhstall zuzumachen.«
    »Na gut, dann komme ich eben mit, aber ich habe keinen Bock, mich mit achtzigjährigen Sackratten anzulegen, wenn du verstehst.«
    »Bevor ich es vergesse, Mary Ann Falattio veranstaltet heute Abend eine Handtaschen-Party«, sagte Connie. »Interessiert?«
    Mary Ann Falattios Mann Danny entführt Trucks im Auftrag der Mafia von Trenton, und manchmal bessert Mary Ann ihr Haushaltsgeld etwas auf, indem sie das Warenlager in ihrer Garage anzapft. »Was hat sie denn im Angebot?«, fragte ich Connie.
    »Sie und Danny haben gestern Abend eine Ladung Louis Vuitton hereinbekommen. Die haben sie in Port Newark abgeholt.«
    »Ich bin dabei«, sagte Lula. »Ich könnte eine neue Handtasche gebrauchen. Hat sie nur Taschen, oder gibt es auch Schuhe?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Connie. »Sie hat mir nur eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen.«
    Ich stopfte die neue Akte in meine Tasche. »Ich habe heute Abend zu tun. Brenda ist zum Dinner beim Bürgermeister eingeladen. Wenn sie zeitig genug aus den Latschen kippt, komme ich noch vorbei.«
    Die Hamilton war verstopft vom Berufsverkehr, als Lula und ich aus dem Büro auf die Straße traten. Der Himmel war so blau, blauer wird er nicht in Jersey, und die Luft war so warm, dass ich den Reißverschluss an meinem Sweatshirt aufziehen konnte.
    Ich ging mit Lula den halben Häuserblock entlang zu meinem Auto, und plötzlich blieb sie mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen stehen. »Ach, du liebe Scheiße!«
    Zook stand da auf meinem Auto, über die ganze Länge, in Schwarz, Knallrot und Gold, der Schriftzug umringt von züngelnden Flammen, die grünmetallic umrandet waren.
    »Das hat er heute Morgen aufgesprüht, als ich unter der Dusche stand. Er sagte, es sei wasserlöslich.«
    »Schade«, sagte Lula. »Es veredelt deine Schrottkarre.«
    »Es soll mich vor dem Griefer schützen.«
    »Schutz kann man nie genug kriegen«, sagte Lula.
    Wir stiegen ein, schnallten uns an, und ich fuhr die kurze Strecke zur Conway Street.
    »Es dauert nur eine Minute«, sagte ich zu Lula. »Ich muss kurz mit Dominic Rizzi sprechen.«
    »Schrei, wenn du Hilfe brauchst. Ich habe gehört, der Kerl hätte sie nicht mehr alle.«
    Alma Rizzis Vorgarten bot dem Auge nichts Freundliches, außer einer Gipsstatue der Jungfrau Maria. Die Jungfrau und dahinter das verwitterte graue, schindelverkleidete Haus wirkten unerschütterlich. Sie hatten schon alles gesehen, gute Zeiten, schlechte Zeiten.
    Ich klopfte an die Haustür, und Dom öffnete. Er war knapp 1,80 Meter groß, mit Bierkutscherbrust und Melonenkopf. Er war paar Jahre älter als Loretta und einige Kilo schwerer. Er sah aus wie Bruder Friar Truck, der Begleiter von Robin Hood, nur von in sich ruhend konnte bei Dom keine Rede sein.
    »Stephanie Plum«, schnauzte er mich an. »Sie haben vielleicht Nerven! Eine Frechheit, dass Sie sich hierhertrauen. Erst sperren Sie meine kleine Schwester in den Knast, und dann kidnappen Sie auch noch meinen Neffen. Wenn ich nicht auf Bewährung wäre, würde ich Sie erschießen. Erschießen würde ich Sie!«
    »Ich habe Mario nicht gekidnappt. Ich musste Loretta versprechen, dass ich mich um ihn kümmere. Und wenn Sie eine Sicherheit für eine Kaution für sie geben würden, dann könnte er auch wieder nach Hause, statt bei Morelli und mir zu wohnen.«
    Dom gingen die Augen über. »Mario wohnt bei Joe Morelli? Der Dreckskerl hat meinen Neffen bei

Weitere Kostenlose Bücher