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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Wohnzimmer herüber.
    »Wer?«, fragte ich.
    »Der Griefer. Moondog. Sonst ist er immer hier, aber heute nicht.«
    »Vielleicht habt ihr ihn verschreckt, Grandma und du.«
    Es klingelte an der Tür. Morelli und ich sahen uns an. Wer konnte das sein? Für einen Freundschaftsbesuch war es zu spät.
    Morelli ging zur Tür, ich hinter ihm her. Nach Lage der Dinge kamen nur Dom oder Loretta oder die Polizei in Frage.
    Morelli öffnete die Tür, und wir glotzten nach draußen auf die Veranda. Vor uns stand ein Mann meines Alters, knapp 1,80 Meter groß, schulterlanges, hellblondes Haar, Mittelscheitel. Er war schmal und blass, trug Baggy-Jeans und ein Fruits-Basket-T-Shirt.
    »Ich möchte zu Zook«, sagte er.
    Ich schaltete das Verandalicht ein und musterte den Knaben. »Mooner? Bist du das?«
    Er blinzelte. »Stephanie Plum?«, sagte er und wandte sich dann Morelli zu. »Und das ist dein Alter? Mann, ist ja heftig! Was geht hier ab? Ihr seid doch nicht etwa Zook, oder?«
    Mit Walter MoonMan Dunphy war ich zusammen zur Schule gegangen. MoonMan war der Kiffer der Klasse gewesen. Er tauchte sporadisch hier und da auf und ließ sich einen Becher Eis oder eine Streicheleinheit spendieren. Früher hatte er sich mit zwei anderen Losertypen eine Wohnung in der Grant Street geteilt, jetzt sollte er, wie ich gehört hatte, wieder bei seiner Mutter eingezogen sein.
    »Ich bin Zook«, sagte Mario vom Sofa aus.
    Mooner sah zu ihm. »Der kleine Kerl ist Zook? Kapiert. Es ist immer irgend so ein kleiner Kerl.«
    »Und wer bist du?«, fragte Zook.
    »Ich bin Moondog.«
    »Kein Scheiß!«
    »Kein Scheiß!«, sagte Mooner. »Ich habe die Adresse gehackt. Wollte mal gucken, wie du aussiehst. Du bist ja ganz schön herbe. Es lief gerade super für mich, und dann hast du mir alles versaut. Du und Scorch. Ihr habt mich total plattgemacht.«
    »Wir haben dich aber nicht gekillt«, sagte Zook.
    »Es musste ja so kommen. War nur eine Frage der Zeit. Und Scorch ist das reinste Tier. Wenn Scorch aufkreuzt, spucke ich Gift und Galle.«
    »Du bist also der Griefer«, sagte Morelli. »Wie bist du denn dazu gekommen?«
    Mooner zuckte die Achseln. »Schicksal, Alter.«
    »Was hast du jetzt vor?«, wollte Zook von ihm wissen. »Du hast immer noch einen hohen Level.«
    »Ja, aber nicht so hoch wie deiner. Du könntest es bis ganz nach oben schaffen. Du könntest der Megamagier der Wizards werden. Du könntest Minionfire beherrschen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, aber dafür müsstest du dich mit den Waldelfen arrangieren.«
    »Die Waldelfen sind mir nicht geheuer.«
    »Ach, die Waldelfen sind schon ganz o.k. Sie werden verkannt.«
    »Wir könnten eine Allianz bilden, und dann könntest du mit den Waldelfen verhandeln«, sagte Zook.
    »Eine Allianz wäre cool«, sagte Mooner. »Wir brauchen einen hammermäßigen Namen … Legion of Q oder so.«
    »Was soll denn das Q bedeuten?«, fragte Zook.
    »Was weiß ich. Alles Mögliche. Das große Q eben. Es ist … gequirlter Mist, was weiß ich, Mann.«
    Mooner schleppte seinen Rucksack von der Veranda herein und holte seinen Laptop heraus. »Ich schicke eine Taube an den König der Waldelfen.«
    »Du musst einen Drogentest machen, bevor du von hier aus eine Allianz eingehst«, klärte Morelli ihn auf.
    »Ich bin clean, Alter. Das schwöre ich. Als Griefer meiner Größenordnung muss man hellwach sein.«
    Wir ließen Mooner die Taube an die Waldelfen schicken, dann warfen wir ihn raus und gingen alle zu Bett.
    Ich war so erleichtert, den Brenda-Job endlich los zu sein, dass ich sofort einschlief und erst wieder aufwachte, als Joe mir am nächsten Morgen zum Abschied einen Kuss gab.
    »Ich habe dir den Wecker gestellt«, sagte er. »Du darfst heute nicht verschlafen. Du musst Zook zur Schule bringen.«
    Ich lauschte seinen Schritten auf der Treppe, hörte, wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Dann plötzlich wurde die morgendliche Stille von zwei Schüssen aus einem automatischen Gewehr zerrissen. Ich sprang aus dem Bett und lief zum Fenster. Morellis SUV stand noch am Straßenrand, Morelli selbst war nirgends zu sehen. Ich schnappte mir ein paar Klamotten vom Boden, stieg hastig in Hose und T-Shirt und rannte die Treppe hinunter. Auf halbem Weg sah ich, dass Morelli ins Haus zurückgekehrt war, er stand im Flur und telefonierte.
    »Was war das, verdammte Scheiße?«, fragte ich ihn. »Ist dir was passiert?«
    Morelli steckte sein Handy in die Tasche. »Mir ist nichts passiert. Das war Dom, dieser

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