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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dorthin.
    Die Tische in den Nischen waren gut besetzt, und vor allen Kassen an der Theke hatten sich Schlangen gebildet. Ein Angestellter im Clucky-Chicken-Kostüm blies Hühnchen-Luftballons für die Kinder auf und verteilte Gutscheine für Clucky Apple Pies. Ich stellte mich an das Ende einer Schlange und schaltete ab. Keinem der Anwesenden schien aufzufallen, dass ich blau im Gesicht war.
    Ich dachte an Lisa Zero und an die Puzzlestücke, von denen sie gesprochen hatte. Angenommen Dom war derjenige, der das Geld versteckt hatte: Dann wollte er bestimmt sichergehen, dass auch noch alles da war, wenn er aus der Haft entlassen würde, und hatte seinen Komplizen den Ort nicht verraten. Und irgendwann war man sich vielleicht gar nicht so sicher, dass Dom die Gefängnisstrafe unbeschadet überstehen würde, und jedem Komplizen war ein Teil der Schatzkarte ausgehändigt worden. Nein. Wie sollte das funktionieren? Die anderen hätten ihre Teile jederzeit zusammensetzen und Dom ausschalten können. Also gut. Angenommen, eine fünfte Person hatte das Geld versteckt, Tante Rose zum Beispiel. Und dann hatte sie jedem Komplizen einen Abschnitt der Karte gegeben. Ich rückte ein Stück vor in der Brathühnchenschlange und dachte weiter über die Karte nach. Die Theorie mit der fünften Person hielt auch nicht stand. Diese Männer schreckten vor nichts zurück. Sie brachten einander um, verstümmelten Loretta – das Versteck hätten sie ohne Weiteres von Rose erfahren.
    Geistesabwesend sah ich mich um, während ich wieder einen Schritt weiterrückte. Zwei Leute vor mir, drei hinter mir. Fünf Kassen waren in Betrieb. Ich stand in der Schlange, die vom Eingang am weitesten entfernt war. Ein untersetzter Mann stieß die Tür auf. Groß, Stirnglatze, schwarzes, lockiges Haar, durchgehende Augenbraue. Er sah aus, als hätte er in seinen Kleidern geschlafen. Dom.
    Ich hatte nichts dabei, um ihn irgendwie zu bändigen, weder Elektroschocker noch Pfefferspray noch Handschellen. Das hatte ich alles in meiner Tasche im Auto gelassen. Dom war größer und bösartiger als ich, und ich hatte keinen juristisch haltbaren Grund, ihn festzunehmen. Ich trat aus der Schlange, behielt Dom dabei im Auge und versuchte, mich unsichtbar zu machen. Mein Plan war, mich bis zur Tür zu hangeln und Dom zu folgen, wenn er das Restaurant wieder verließ.
    Dom pöbelte herum und suchte sich die kürzeste Schlange. Meine Schlange rückte gerade voran, Dom schob sich zu uns herüber und entdeckte mich. Unsere Blicke trafen sich, wir starrten uns an, dann drehte er sich auf dem Absatz um und boxte sich seinen Weg frei zur Tür. Seine Flucht wurde ihm fälschlich als Vordrängen ausgelegt, und Vordrängen kommt in Jersey absolut nicht gut an.
    »Arschloch«, schimpfte eine Frau und stieß ihm mit der Faust kräftig in die Nieren.
    Instinktiv wandte sich Dom um und versetzte der Frau einen Schlag gegen die Stirn. Die Frau fiel bewusstlos zu Boden, danach brach Chaos aus. Ich hechtete hinter Dom her, verfehlte ihn jedoch um wenige Zentimeter. Mütter ließen ihr Essen fallen und schnappten sich ihre Kinder, Clucky Chicken mitten im Getümmel. Er schlug mit den Flügeln und versuchte angestrengt, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich rutschte auf einer Portion Kartoffelbrei aus und riss Clucky mit zu Boden. Ein ganzer Haufen Leute fiel auf uns drauf.
    »Ein Scheißjob ist das«, gackerte Clucky plötzlich los und stieß die Leute mit den Füßen von sich. »Das dritte Mal in diesem Monat passiert das jetzt.«
    Ich befreite mich aus dem Knäuel und kroch auf allen vieren, als ich Brenda und ihre Filmcrew an der Tür sah. Brenda hielt ein Mikrofon in der Hand, und der Kameramann filmte.
    »Hier meldet sich wieder Brenda«, sagte Brenda. »Diesmal live aus Cluck-in-a-Bucket mit dem Allerneuesten über die Jagd nach dem Neun-Millionen-Dollar-Schatz. Ein Interview mit Stephanie Plum.«
    Ich rappelte mich auf und strich mir die Kartoffelbreibatzen aus dem Haar. Ich war durchnässt von Limo und mit Soße bespritzt. Ich schaute mich um, Dom war weg.
    »Also«, sagte Brenda und hielt mir das Mikro unter die Nase, »machen Sie Fortschritte bei der Suche nach dem Geld?«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte ich sie. »Wir sind vorbeigefahren und haben Ihr Zookmobil auf dem Parkplatz gesehen.« Toll. Das Zookmobil.
    »Kein Kommentar«, sagte ich und quetschte mich an dem Filmteam vorbei.
    »Du meine Fresse«, sagte Brenda genervt. »Langsam reicht es aber. Ich

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