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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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versuche doch nur, mir ein neues Standbein aufzubauen. Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie das ist als einundsechzigjährige Frau im Showbusiness? Immer dürfen Sie nur Hexen oder Omas spielen.«
    »Und Ihre Bühnenshow? Ist das etwa nichts?«
    »Die Bühnenshow ist beschissen! Ich trete hier in Trenton auf, das ist das Letzte! Die Männer in meinem Act sind alle schwul, und die Frauen sind vierzig Jahre jünger als ich. Gut, ich sehe nicht so alt aus, wie ich bin, aber ich reiße mir ja auch den Arsch auf, um in Schuss zu bleiben. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalten kann, ehe ich wieder unters Messer muss.«
    »Unters Messer?«
    »Mein letztes Facelift ist acht Jahre her. Ich habe noch zwei Jahre, höchstens, dann läuft die Garantie ab. Meine Brustimplantate fangen an zu wandern, und diese jungen Kerle, mit denen ich rumvögle, bringen mich noch ins Grab. Ich brauche eine Vaginatransplantation.«
    »Vielleicht sollten Sie sich lieber einen Mann in Ihrem Alter suchen.«
    »Haben Sie Männer in meinem Alter jemals nackt gesehen? Da kriegt man es mit der Angst zu tun. Alles ausgeleiert. Man treibt es mit ihm und denkt die ganze Zeit, man liegt mit Rubberman im Bett. Mittendrin hört man plötzlich so ein sägendes Geräusch, man fragt sich, Scheiße, was ist das bloß, und dann merkt man, dass er eingeschlafen ist und schnarcht. Nur Football gucken hält die Kerle noch wach.«
    »Manchmal guckt Joe danach Football.«
    »Joe? Ist das Ihr Machohengst, der mich mit dem Wasserschlauch nassgespritzt hat?«
    »Ja.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, aber den würde ich gerne mal flachlegen.«
    »Ist o.k. Den würden viele gerne flachlegen.« Ich sah auf mein Hemd. Die Soße war mittlerweile geronnen. »Ich muss nach Hause, mich umziehen.«
    »So viel für heute von Stephanie Plum«, sagte Brenda in die Kamera. »Sieht ganz so aus, als wäre das Geld noch zu haben. Also los, Leute, schnappt es euch.«
    Ich rannte zum Auto, klemmte mich hinters Steuerrad und raste los. Ganz schön niederschmetternd, was Brenda mir da über einundsechzigjährige Männer verklickert hatte. Auf Morelli und Ranger traf das natürlich nicht zu. Unterwegs rief ich Lula an.
    »Sag den drei Heckenschützen, sie sollen nicht mit Gemüse auf mich schießen«, bat ich sie. »Ich bin gleich da und parke direkt vorm Haus.«
    »Ich gebe es weiter«, sagte Lula. »Feuer einstellen!«, hörte ich sie ins Haus rufen.
    Kein gutes Zeichen. Ich hatte gehofft, sie würde alles waffenfähige Material beschlagnahmen, aber das klang fast so, als hätte sie sich dem Kommando angeschlossen.
    »Wo ist mein Brathühnchen?«, fragte Lula gleich als Erstes, als sie mir die Tür öffnete. »Du hast keine Tüten und keine Buckets dabei. Trägst du dein Essen jetzt immer am Leib?«
    »Es ist etwas kompliziert«, sagte ich.
    »Das sehe ich. Ist das mein Kartoffelbrei in deinem Haar?«
    »Zu einer Bestellung bin ich gar nicht gekommen. Ich stand in der Schlange, und dann gab es einen Aufstand bei Cluck.«
    »Nach dem Aufstand hättest du es ja mal am Autoschalter versuchen können.«
    Mooner hatte seinen Posten am vorderen Fenster bezogen.
    »Er hat doch keinen erschossen, oder?«, fragte ich Lula.
    »Seit du weg bist, meinst du? Nein. Nur einen alten Knacker mit einer Tomate beworfen. Der Mann hatte eine Schaufel dabei. Er hat ihn am Kopf getroffen, das gab gleich Ketchup. Das war aber auch alles.«
    Der Van des Fernsehsenders hielt hinter meinem Wagen an.
    »Whoa«, entfuhr es Mooner. »Die Fernsehleute. Ich hasse Nachrichten. Nachrichten sind nie gut.«
    »Ich wimmele sie ab«, sagte Lula. »Gebt mir die dicke Berta.«
    Gary lief los und übergab Lula eine Monster-Kartoffelkanone. Sie bestand aus einem schwarzen extrabreiten Rohr und musste über einen Meter lang sein. Lula machte die Haustür auf, legte das Rohr auf Mooners Schulter ab, Gary steckte eine Honigmelone hinein, stopfte sie bis unten durch und besprühte sie mit Haarspray.
    »Deckung!«, brüllte Lula und zündete.
    Wuff! Lula und Mooner wurden von dem Rückstoß umgehauen, und die Melone schoss aus dem Rohr, segelte wie eine Kanonenkugel über Brendas Van hinweg und kappte den Wipfel eines blühenden Holzapfelbaums auf der anderen Straßenseite.
    »Ziel getroffen?«, fragte Lula.
    »Nein, aber du hast ihnen eine irre Angst gemacht. Sie sind schon wieder über alle Berge.«
    »Ich brauche ein Visier«, sagte Lula zu Mooner. »Wir Scharfschützen arbeiten nur mit Visier.«
    »Mit

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