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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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mal gerade außer Haus waren. Zook hat sie durch den Hintereingang kommen hören und die Polizei gerufen, aber die beiden waren erst noch im Keller, bevor sie wieder abgehauen sind.«
    »Das klingt aber gar nicht gut«, sagte Dom. »Und jetzt ist Stan tot, und nur noch der vierte Mann ist übrig. Wenigstens weiß er nicht, wo die Garage ist, in der ich den Lieferwagen abgestellt habe. Er ist also noch auf mich angewiesen. Und er ist darauf angewiesen, dass Loretta am Leben bleibt. Andernfalls würde ich nie mit dem Schwein verhandeln.«
    Das nahm mir ein bisschen von meiner panischen Angst. Wir konnten also noch immer um Loretta feilschen. Man könnte sich auf ein Tauschgeschäft einigen.
    »Das ist doch großartig«, sagte ich. »Wir geben Ihrem Komplizen das Geld und bekommen dafür Loretta.«
    »Ich will nicht, dass Morelli da mit hineingezogen wird. Morelli würde sich nämlich niemals darauf einlassen. Morelli würde seine Bullenmasche abziehen und das Geld der Bank übergeben. Er hat meine Schwester schon mal im Stich gelassen, und er würde es wieder tun.«
    Dom hatte sich in Rage geredet und ging mit den Händen fuchtelnd auf und ab. Sein Gehänge hatte sich offenbar wieder eingepegelt, und er fühlte sich nicht mehr so schwach. Jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt, um über Vaterschaft mit ihm zu diskutieren, sagte ich mir. Versuch lieber herauszufinden, wo er das Geld versteckt hat.
    »O.k., lassen wir Morelli außen vor«, sagte ich. »Wir machen es ohne ihn. Wo ist das Geld?«
    »Ich hasse Morelli«, sagte Dom. »Ich habe ihn immer gehasst. Dieses verlogene Arschloch. Er hat nicht mal eine Glatze.«
    »Wie bitte?«
    »Glatze! Jetzt sagen Sie bloß, Ihnen ist noch nicht aufgefallen, dass ich eine Glatze kriege.«
    Oh Mann. Jetzt drehte er völlig durch. Knall auf Fall. Eben noch einigermaßen normal, plötzlich ein fanatischer Glatzkopf.
    »Na gut«, sagte ich, »vielleicht haben Sie wenig Haare auf dem Kopf, aber ich finde es nicht unattraktiv.«
    »Hat Morelli eine Glatze?«
    »Nein.«
    »Sage ich doch. Er hat keine«, belehrte mich Dom. »Er ist der Sonnyboy. Hat er Haare auf dem Rücken? Auf dem Arsch? Hat er Haare auf den Fingerknöcheln? Auf den Zehen? Nein. Er ist perfekt. Haare hat er da, wo sie hingehören, auf seiner Scheißbirne.«
    Ich dachte an Morelli. »Und auch ein paar auf seinem Hintern«, sagte ich. Er war schließlich Italiener. Haare auf dem Arsch sind bei Italienern praktisch ein Muss.
    Für einen Moment hielten wir beide die Luft an, ein hohes Jaulen ließ uns aufhorchen.
    »Was ist das?«, fragte Dom.
    Das Jaulen steigerte sich zu einem Kläffen, und die Erkenntnis traf uns wie ein Schlag.
    »Hunde«, sagte Dom.
    Die Meute kam hinterm Haus angepest und raste auf uns zu. Fünf Dobermänner mit Killerinstinkt. »Nichts wie weg!«, schrie ich.
    Zwischen uns und den Hunden erstreckte sich ein großes Stück Rasen und ein gleich großes zwischen uns und der Straße. Wir nahmen die Beine in die Hand, und ich hörte Dom mit keuchendem Atem hinter mir herstampfen.
    »Schießen Sie auf die Köter!«, rief er. »Schießen Sie auf die Scheißköter!«
    Ich hielt noch immer Doms Waffe in der Hand, und während ich in meiner Angst und Panik die Ungeheuer in ihrem Lauf am liebsten mit Gewalt aufgehalten hätte, sah ich auch immer Snoopy vor mir. Niemals hätte ich auf Tiere schießen können. Wahrscheinlich beißen sie uns sowieso nicht, wenn sie uns schnappen, sagte ich mir. Trotzdem, ich rannte wie eine Verrückte.
    Wir erreichten Doms Auto, die Hunde hingen uns an den Fersen. Ich kletterte aufs Dach und kauerte mich hin, Dom lief unbeirrt weiter. Er überquerte die Straße und verschwand hinter der nächsten herrschaftlichen Villa. Die Hunde blieben bei mir, tollten um das Auto herum, bellten und knurrten.
    Lula hatte die ganze Zeit in ihrem Firebird gewartet. Sie quälte sich aus dem Auto, zielte mit ihrer Glock in die Luft und gab einen Warnschuss ab. Die Hunde kläfften noch einmal, zogen den Schwanz ein und liefen zurück zum Haus.
    Ich kletterte von dem Dach des Lexus herunter, wackelte mit weichen Knien zu Lulas Auto und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen.
    »Das war knapp«, sagte ich. »Ich dachte schon, aus mir würde noch Hundefutter.«
    »Wo hast du denn die Knarre her?«
    »Die habe ich Dom abgenommen.«
    Ich steckte die Waffe in meine Umhängetasche, lehnte mich zurück und legte eine Hand aufs Herz. »Ich muss mich unbedingt in einem Sportstudio anmelden«, sagte ich.

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