Kuss Mit Sosse
Barnhardt rummacht.«
Ich schlang meine Arme um den Hamsterkäfig. »Ich bringe Rex zu Rangeman, solange du die Küche sauber machst.«
»Gute Idee«, sagte Lula. »Wir wollen ihn ja schließlich nicht mit den Reinigungsdämpfen vergiften. Und der Anblick eines behaarten Riesen in einem türkisfarbenen Cocktailkleid ist sicher auch nicht die reinste Freude. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich das sehen will.«
Ich stellte Rex’ Käfig auf der Theke in Rangers Küche ab und kratzte die restlichen Flecken Barbecuesauce von den Glaswänden.
»Es ist nur vorübergehend«, erklärte ich ihm. »Gewöhn dich nicht an Ranger. Ich weiß, er ist stark und sexy, er riecht gut, in der Küche steht gutes, gesundes Essen, und in der Wohnung herrscht immer genau die richtige Zimmertemperatur. Es gibt nur ein Problem: Der Mann hat dunkle Geheimnisse. Und er ist nicht auf Brautschau, ich meine, er sucht keine Frau. Dass ich jetzt hier untergekommen bin, hat nichts zu bedeuten. Mit Bindungen an Männern hatte ich sowieso immer Schwierigkeiten. Und die Geheimnisse, die Ranger mit sich herumschleppt, sind zweifellos gefährlich.«
Ich gab Rex frisches Wasser und ein Stück Brot und goss mir ein Glas Rotwein ein. Mit dem Glas in der Hand verzog ich mich in Rangers gemütliches kleines Wohnzimmer, machte es mir auf dem Sofa bequem und schaltete den Fernseher ein. Auf dem Reisekanal sah ich mir eine Stunde lang eine Sendung über Spanien an, danach zappte ich mich durch die anderen Programme, fand aber nichts Interessantes mehr. Als Schlafanzug zog ich mir ein T-Shirt von Ranger über den Kopf, kroch zwischen die lüsternen Laken und wusste nicht, was ich lieber wollte, dass er heute früh nach Hause kam oder bis in die frühen Morgenstunden Dienst schob.
Abrupt wachte ich auf und wusste im ersten Moment nicht, wo ich mich befand, doch dann setzte die Erinnerung wieder ein, richtig, ich lag in Rangers Bett. Ich sah auf die Uhr, es war 6:20. Im Badezimmer brannte Licht. Ranger tauchte daraus hervor, noch immer in Rangeman-Kampfausrüstung. Er ging auf die andere Seite des Bettes, setzte sich auf die Kante und kickte die Schuhe von den Füßen.
»Entweder stehst du jetzt sofort auf, oder du ziehst dich aus«, sagte er. »Keine Kompromisse!«
»Du hast achtzehn Stunden am Stück gearbeitet. Eigentlich müsstest du todmüde sein.«
»Ganz so müde bin ich nun auch wieder nicht.« Er band die Uhr ab und legte sie auf das Nachttischschränkchen. »Rex ist in der Küche. Wird das eine Dauereinrichtung?«
»Wäre das ein Problem für dich?«
»Ich bin verhandlungsbereit. Hättest du was zu bieten?«
»Miete?«
»Sex und Platz im Schrank«, sagte Ranger.
Ich hievte mich aus dem Bett. »Du kannst auf meiner Seite schlafen. Die ist vorgewärmt.«
Ich duschte, trocknete mir die Haare und ging auf Zehenspitzen am Bett vorbei. Ranger sah gefährlich aus, selbst im Schlaf; ganz besonders mit dem dunklen Bartschatten und der seidenbraunen Strähne, die ihm in die Stirn fiel. Ich zog mir schwarze Rangeman-Klamotten an, schnappte mir ein frisches T-Shirt und taperte in die Küche, um Rex guten Morgen zu sagen.
»Denk daran, was ich dir über Ranger gesagt habe«, ermahnte ich ihn, aber ich glaube, er beachtete mich gar nicht. Rex schlief in seiner Suppendose.
Ich steckte den Rangeman-Funkschlüssel ein, schlang mir die Tasche um die Schulter und ging die Treppe hinunter in den vierten Stock. Hal und Ramon saßen an einem der Tische in der Küche. Ramon wirkte frisch und ausgeruht, Hal sah aus, als hätte er gerade eine anstrengende Schicht hinter sich. Ich holte mir Kaffee und einen Bagel und setzte mich zu ihnen.
»Was liegt an?«, fragte ich.
»Was soll schon anliegen? Immer dasselbe«, sagte Ramon.
Hal gab keine Antwort. Er schien bereits eingeschlafen zu sein, mit dem Löffel in der Hand.
»Hallo?«, sagte ich. »Erde an Hal.«
Ramon musterte Hal schräg von der Seite. »Hal macht zwei Schichten hintereinander. Das ist hart, wenn man die ganze Zeit im Auto sitzen muss.«
»Es macht mich fertig«, sagte Hal. »Man weiß nicht mehr, ob es Tag oder Nacht ist.«
»Große Männer wie Hal brauchen ihren Schlaf«, sagte Ramon. »Kleine drahtige Typen so wie ich kommen mit weniger aus. Und Leute wie Ranger, die irgendwie nicht von dieser Welt sind, brauchen überhaupt keinen Schlaf.«
»Dem Kerl breche ich sämtliche Knochen, der für diese Einbrüche verantwortlich ist«, sagte Hal. »Aber erst müssen wir ihn finden, und danach schlafe
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