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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Shorty’s.«
    »Klar.« Sam umarmte Conner und sah ihm ins Gesicht. »Oder wir gehen mal ins Kino, oder du kommst mal zu einem Spiel, wie wir es besprochen haben.«
    Autumn brauchte Conner gar nicht anzuschauen, um zu wissen, dass er seinen Dad anhimmelte, als sei er das Beste seit der Erfindung von heißer Schokoladencremetorte. Der Kerl brauchte ihm nur die Brosamen seiner Aufmerksamkeit hinzuwerfen, und Conner fiel total darauf rein.
    Conner nickte. »Und zum Angeln.«
    Lachend richtete sich Sam wieder auf. »Vielleicht nächsten Sommer.«
    Conner schnappte sich seinen Rucksack vom Boden. »Okay.«
    »Lauf schon mal rein und räum dein Zeug weg.« Sie legte die Hand auf das feine Haar ihres Sohnes. »Ich komm gleich nach.«
    Conner blickte zu ihr auf und sah dann wieder Sam an.
    »Bis bald, Kumpel.«
    »Bis bald, Dad.« Conner umarmte rasch noch die Beine seines Vaters und rannte die Treppenstufen zur Haustür hoch.
    Autumn verschränkte die Arme und wartete ab, bis ihr Sohn die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann wandte sie sich Sam zu. Sie wollte ihn nicht ankeifen oder anbrüllen oder ihm eine scheuern. So durchgeknallt wollte sie nicht sein. Nicht so wie früher. Sie hatte sich inzwischen unter Kontrolle. »Du hast gesagt, du bringst ihn um zwölf.«
    »Ich sagte gegen.«
    »Was?«
    »Ich sagte gegen zwölf.«
    Das nervöse Zucken in ihrem Auge wanderte zur Mitte ihrer Stirn. »Was soll das denn bitte sein? Eine spezielle Sam-Zeitrechnung? Während der Rest der Welt in Zeitzonen eingeteilt ist und sich daran hält, bist du ein Sonderfall und orientierst dich an gegen ?«
    Er grinste. Anscheinend fand er sie total lustig. »Ich wollte nur noch ein bisschen länger mit ihm zusammen sein, Autumn. Es ist nichts Falsches daran, wenn ich noch ein bisschen Zeit mit meinem Sohn verbringen will.«
    Aus seinem Mund klang das ganz vernünftig. »Ihr seid anderthalb Stunden zu spät. Ich dachte, euch wäre was passiert.«
    »Tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast.«
    Das reichte ihr nicht. Außerdem nahm sie es ihm nicht ab. Er warf mit Entschuldigungen nur so um sich, meinte sie allerdings nie ernst. Sam tat nie etwas leid. »Als ihr nicht gekommen seid, hab ich dich angerufen.«
    Er nickte verständnisvoll. »Ich hab mein Handy zu Hause vergessen. Als wir zurückkamen, hab ich gesehen, dass du angerufen hast.«
    »Was? Und dir ist nicht in den Sinn gekommen, mich zurückzurufen? Und mir zu sagen, dass es Conner gut geht?«
    Er verschränkte seine kräftigen Arme vor seiner gleichermaßen kräftigen Brust. »Es ist mir durchaus in den Sinn gekommen, aber so wie du mich mit Anrufen bombardiert hast, wusste ich, dass du mich sowieso nur fertigmachen würdest. Genau wie du es jetzt brennend gern tätest. Und um die Wahrheit zu sagen, rufe ich niemals bei Leuten an, die nur darauf brennen, mich fertigzumachen.«
    Sie atmete tief durch und warf einen verstohlenen Blick zu dem großen Fenster, hinter dem Conners Gesichtchen förmlich an der Scheibe klebte. Sie beherrschte sich nur mit Mühe und sagte ganz ruhig: »Du bist unreif und verantwortungslos.«
    »Tja, Süße. Ich hab auch nie behauptet, verantwortungsbewusst zu sein. Aber du bist zu bevormundend.«
    »Er ist mein Sohn.«
    »Er ist auch mein Sohn.«
    »Er ist dein Sohn, wenn es dir in den Kram passt.«
    »Tja, heute hat es mir in den Kram gepasst. Finde dich damit ab.«
    Finde dich damit ab? Das Zucken auf ihrer Stirn stach in ihr Hirn, und sie verlor die Beherrschung. »Und beim nächsten Mal? Was ist, wenn du ihn nächste oder übernächste Woche wieder versetzt? Was ist, wenn er sich wie wahnsinnig auf dich freut und du ihm wegen einer Sause mit deinen Kumpels absagst?«
    »Ich hab gewisse Termine, die ich wahrnehmen muss.«
    »Musstest du auch an der Hafenrundfahrt mit den halbnackten Weibern teilnehmen? Und was ist mit den vielen Trips nach Las Vegas, um Craps zu spielen und dir Lapdances reinzuziehen?« Zumal ihr unbegreiflich war, wie er angesichts ihrer gemeinsamen Vergangenheit je wieder einen Fuß in die Wüstenstadt setzen konnte.
    Er schaukelte unbehaglich auf die Fersen zurück. »Wird das eine Eifersuchtsnummer?«
    Sie verdrehte die Augen, was sie sofort bereute, weil der Schmerz sich jetzt auf ihrem Nasenrücken festsetzte.
    »Nun komm mal wieder runter, Sam. Du glaubst vielleicht, dass die Welt sich nur um dich dreht, aber ich sage dir, dass dem nicht so ist.« Wieder warf sie einen Blick auf Conner, der zu ihr heruntersah. »Und den

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