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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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schon auf den Beinen gewesen, hatte sich hinter sie gestellt und die Hände auf ihre Taille gelegt. In der Sekunde, als er sie berührte, hatte er etwas gespürt. Irgendein Funke traf ihn im Unterleib.
    Sie hatte ihm ihren spitzen Ellenbogen in den Bauch gerammt, ungefähr dort, wo er den kleinen Funken verspürt hatte, und sich zu ihm umgedreht. Ihre Augen waren vor Angst groß und rund geworden, und sie schien mit dem Gedanken gespielt zu haben wegzulaufen. Er hatte es ihr nicht verdenken können, allerdings auch nicht die Absicht gehabt, das zuzulassen.
    Autumn war nicht gleich am ersten Abend mit ihm im Bett gelandet, aber nachdem er sie erst einmal dort hatte, waren sie nicht mehr herausgekommen. Als er dann heute sah, wie sie auf ihn losging, hatte ihn das daran erinnert, wie sie sich nackt an ihn presste. An ihre weiße Haut und ihre festen weißen Brüste in seinen Händen und in seinem Mund. Autumn war vielleicht nicht ganz sein Typ, doch ihr Körper war perfekt. Und während jener Tage in Las Vegas, als absolut nichts real gewesen war, war auch sie ihm perfekt vorgekommen.
    Sam hob die Flasche an den Mund und trank einen großen Schluck Bier. Doch dann war er aufgewacht, verkatert und völlig ausgelaugt, und hatte sich gefragt, was zum Henker er getan hatte. Er hatte eine Frau geheiratet, die er gerade erst kennengelernt hatte und überhaupt nicht kannte. Verdammt, er hatte nicht mal gewusst, wo sie lebte.
    Einen Monat vor diesem Super-GAU in Las Vegas hatte er bei den Chinooks einen Fünf-Millionen-Dollar-Vertrag für drei Jahre unterschrieben. Mit einer einzigen leichtfertigen Handlung hatte er das alles aufs Spiel gesetzt. Mit einer einzigen leichtfertigen Handlung hatte er sein Leben für immer verändert. Und Autumns dazu.
    Er hatte nie so recht gewusst, was sie mehr aufgebracht hatte. Dass er sie, ohne sich auch nur zu verabschieden, im Caesar’s hatte sitzen lassen, wie er die Scheidung abgewickelt hatte oder dass er auf einem Vaterschaftstest bestanden hatte. Wenn er eines von den dreien ändern könnte, dann seinen unrühmlichen Abgang. Wenn er im Umgang mit ihr eine Sache noch einmal machen könnte, würde er die Art und Weise ändern, wie er sie verlassen hatte. Er würde seinen Mann stehen und sich von ihr verabschieden. Es wäre zwar schwer gewesen, aber das einzig Richtige.
    Sam stützte sich auf den Armlehnen ab und stand auf. Er war als Vater nicht so mies, wie Autumn ihn darstellte, allerdings auch nicht so gut, wie er sein sollte. Das musste anders werden. Er musste das Richtige tun. Er musste an die Treffen mit seinem Sohn genauso engagiert rangehen wie an sein Eishockeyspiel. Er sah auf die Uhr und trank einen letzten Schluck aus seiner Bierflasche. Ein paar von den Jungs trafen sich heute Abend bei Daniel zum Pokern. Sam war mit dreitausend Riesen im Rückstand und würde die Chance sehr begrüßen, sie zurückzugewinnen.
    Sein Privatleben ernster zu nehmen hieß ja nicht, dass er alles andere aufgeben musste. Bedeutete nicht, dass er auf seine Pokerabende verzichten musste.

FÜNF
    Der richtige Mann für mich:
    mag ein gutes Buffet
    »Ich will eine Renaissance-Jahrmarkt-Hochzeit. Mit Schloss, Burggraben und Zauberern.«
    Betreten senkte Autumn den Blick auf die Spitze ihres Kugelschreibers und zwang sich, »Renaissance-Jahrmarkt« in die Rubrik »Motto« einzutragen. Es war Samstagabend, kurz nach sechs, und sie hockte im Büro und half bei der Planung der Henson/Franklin-Hochzeit. Mit dem Motto »Renaissance«, allem Anschein nach. Im Büro nebenan hörte sie Shiloh auf der Computertastatur klappern und nebenher telefonieren. »Sie müssen berücksichtigen, dass der Veranstaltungsort, den Sie gewählt haben, relativ klein ist.« Sie erhob sich vom Schreibtisch und strich ihr rotschwarzes Blümchenkleid glatt, das sie sich während ihres letzten Kalifornienurlaubs mit Conner in einem Vintage-Laden im Zentrum von Santa Cruz gekauft hatte. Die Sohlen ihrer flachen roten Lederschuhe waren kaum zu hören, als sie die Tür schloss. Shiloh war eine großartige Assistentin, neigte aber dazu, laut zu werden, wenn sie aufgeregt war. »Ich weiß nicht, ob dort Platz genug für einen Burggraben ist.« Das war ihr erstes persönliches Treffen mit dem Paar, nachdem sie mit der Braut bereits diverse Telefongespräche geführt hatte.
    »Oh. Und wie sieht es mit Schlangenbeschwörern und Hofnarren aus?«
    Autumn setzte sich wieder und hob den Blick zu der jungen Braut, die ihr gegenübersaß. Mit

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