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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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nicht mal zwei Monatsmieten für ihr Büro bezahlen. Weshalb viele Event-Managerinnen von zu Hause aus arbeiteten. Im Gegensatz zu Autumn. Sie hatte schon immer geglaubt, dass erfolgreich zu wirken auch Erfolg brachte. Ihr Büro war zwar alles andere als groß und beeindruckend, nur ein fünfundsechzig Quadratmeter großer Raum, den sie in einer Einkaufsmeile nicht weit von ihrem Haus angemietet hatte, aber es gab ihr den Anschein von Professionalität, den man als Event-Managerin schlicht und ergreifend nicht hatte, wenn man seine Kunden zu Hause empfing.
    Um Sauregurkenzeiten zu überstehen und ihre Firma in Schwung zu halten, war Autumn finanziell von Großveranstaltungen und großen Hochzeiten wie der der Savages abhängig. Damit sie ihre Brötchen verdienen und die Nebenkosten abdecken konnte. Auch wenn sie es nur ungern zugab, war das Geld, das sie jeden Monat von Sam bekam, bei weitem mehr, als sie zum Leben brauchte. Conner und sie lebten bescheiden, und sie hätte gern von sich behauptet, dass sie von den Alimenten, die Sam ihr zahlte, keinen Cent anrührte. Am liebsten hätte sie ihm das Geld vor die Füße geworfen, doch sie war keine Märtyrerin und ein Kind großzuziehen war kostspielig. Sie hätte nur allzu gern behauptet, dass sie das Geld für Conners Ausbildung auf die hohe Kante legte, aber auch dafür hatte Sam gesorgt.
    Die Summe, die Sam für ein einziges Kind zahlte, war lächerlich hoch, allerdings schien sie die Einzige zu sein, die das so sah. Weder ihr eigener Anwalt noch Sams oder gar Sam selbst schienen zu finden, dass er weniger zahlen sollte. Was vermutlich nur zeigte, wie viel Geld der Mann im Jahr verdiente. Sie verbrauchte nicht einmal die Hälfte davon und hatte einen Großteil beiseitegelegt, sodass sie, als der Hauskauf anstand, die ganze Summe bar hinblättern konnte. Das Haus war zwar fünfunddreißig Jahre alt, doch es gehörte ihr und Conner und sie hätten immer ein Dach über dem Kopf. Müssten nie von Ort zu Ort ziehen, um Vermietern und Räumungsbefehlen aus dem Weg zu gehen, wie sie selbst in ihrer Kindheit. Müssten nie von einer Stadt zur anderen ziehen, dem Gerichtsvollzieher stets einen Schritt voraus.
    Wenn Autumn eine Schwäche hatte, dann war es das Reisen, weshalb sie sich jedes Jahr mit Conner einen fantastischen Urlaub gönnte. Normalerweise im Januar, weil zu der Zeit in der Eventplanungsbranche eine Flaute herrschte. Doch da Conner jetzt in die Vorschule ging, müssten sie sich vorerst mit Kurzurlauben begnügen und bis zu den Frühlingsferien warten, bis sie nach St. Barts Island oder auf die Bahamas fliegen konnten.
    »Hey, Autumn.« Shiloh, Autumns fünfundzwanzigjährige Assistentin, steckte ihren dunklen Schopf durch die Tür. »Ich hab mit Tasty Cakes gesprochen, und sie machen die Torte für das Kramer-Hochzeitsjubiläum für tausend, wenn wir sie auch für die Peterson-Geburtstagsparty buchen.«
    »Fabelhaft.« Die goldene Hochzeit der Kramers war in der zweiten Novemberwoche; dreihundert Familienmitglieder mussten verköstigt und eine fünfstöckige Hochzeitstorte organisiert werden. »Für den eingesparten Betrag können wir besseren Wein kaufen.« Sie drehte ihr Handgelenk und sah auf die Uhr. Neunzehn Uhr dreißig. Freie Abende am Wochenende waren selten. »Haben Sie keine Verabredung?«
    Shiloh zog die dunklen Augenbrauen über ihren braunen Augen hoch. »Sie etwa?«
    Autumn lachte. »Ja, klar. Ich hab einen Fünfjährigen daheim.«
    Shiloh lehnte sich mit der Schulter an den Türrahmen. »Aber nicht heute Abend.«
    Das stimmte. Conner war beim Eishockey und schaute seinem Vater dabei zu, wie er übers Eis sauste und seine Gegner auf den Kopf kloppte. Diesmal hatte Sam sein Versprechen gehalten. Doch das würde nicht lange andauern. »Mich hat für heute Abend niemand gefragt.«
    »Das liegt an dem Schutzmittel.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Von Ihrem Männer-Schutzmittel.«
    Sie blinzelte verständnislos. »Meinem was?«
    Shiloh klappte die Kinnlade herunter. »Ich dachte, Sie wüssten es. Ich dachte, Sie machen das mit Absicht.«
    »Mache was mit Absicht?«
    »Das männerabweisende Mittel benutzen. Sie wissen schon, wenn Sie sich mit der ›Bleib mir vom Leib‹-Vibe einsprühen. Wenn ich mit meinen Freundinnen ausgehe und wir unsere Ruhe haben wollen, strahlen wir das auch aus.«
    »Ich strahle was aus?« Entgeistert legte sie die Hand auf ihre Brust. »Ich bin ein männerabweisendes Mittel?«
    Shiloh schüttelte den Kopf, und das Licht fing

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