Kussen hat noch nie geschadet
Sonne Nevadas.
Sie warf den Kopf in den Nacken, und ihre Brüste hoben sich. »Alles.«
SIEBEN
Der richtige Mann für mich:
ist gut im Bett
Das Wörtchen »gut« beschrieb Sex mit Sam nicht mal annähernd. Er war mehr als nur gut. Mehr als befriedigend. Mehr als alles, was sie bisher erlebt hatte. Der Sex mit ihm war heiß und gierig. Schweißtreibend und aufwühlend. Er war systematisch und spontan, stürmisch und sanft. Autumn war damals fünfundzwanzig und ganz bestimmt keine Jungfrau mehr, aber Sam hatte wirklich Ahnung davon. Er wusste mehr als nur, wo er sie anfassen musste. Er wusste auch wie .
Er nahm sie mit in sein Schlafzimmer in einer hundertzwanzig Quadratmeter großen Suite. Sie registrierte nur flüchtig überdimensionale Ledermöbel, schwarzen Marmor, voll ausgestattete Bars und gewaltige Fenster, bevor er sie auf ein extragroßes, mit dunkelblauem Samt überzogenes Bett warf. Er hatte behauptet, dass er sich die Suite mit seinen Kumpels teilte, doch Autumn hatte niemanden gesehen oder gehört.
Mit Sam zusammen zu sein war zwar nicht Liebe machen, aber auch mehr als purer Sex. Mehr als nur ein paar Stunden Spaß im Bett. Ihr ganzer Körper fühlte sich lebendig an. Als raste sie lodernd mit 160 Sachen auf einen Orgasmus zu, der ihren Rücken wölbte und ihre Zehen krampfen ließ. Sie hatten zwei Mal Sex. Beim zweiten Mal viel langsamer und systematischer als beim ersten Mal, das schon im Pool seinen Anfang genommen und damit geendet hatte, dass sie vom Bett fielen und auf dem Boden zum Ende kamen.
Als sie die Suite drei Stunden später wieder verließen, schmerzte Autumns Ellenbogen und ihre Knie waren wund. Sie konnte sich nicht erinnern, sich den Ellbogen angeschlagen zu haben, dass sie auf den Knien gelandet war, wusste sie allerdings noch.
Lächelnd stieg sie in die Badewanne in ihrem Hotelzimmer. Sam hatte versprochen, sie anzurufen, sobald er geduscht hätte, und sie wollte ihm glauben. Sie wollte glauben, dass sie mehr für ihn war als nur ein Nachmittagsfick; aber wenn nicht, war es auch okay. Sie hatten sich gegenseitig benutzt; sie erwartete nichts und empfand keinerlei Reue.
Sie griff nach einem weißen Waschlappen und packte ein Stückchen Seife aus. Vom Wasserhahn fiel ein Tropfen in die Wanne, während ihr der Duft fein gemahlener Seife in die Nase stieg und sie sich das Gesicht und die Stelle am Hals wusch, auf die er sie geküsst hatte. Sie fuhr sich mit dem Seifenlappen über Brüste und Bauch und ließ sich tiefer ins Wasser gleiten, bis sie den Hinterkopf bequem hinten anlehnen konnte. Autumn zog die Füße näher zum Hintern und schloss genüsslich die Augen. Sie hatte es noch nie mit einem Wildfremden getrieben. Einem Kerl, den sie eigentlich nicht kannte. Bisher waren ihre One-Night-Stands immer mit Männern gewesen, die sie kannte. Wenigstens flüchtig. Sie war sich nicht mal so sicher, ob das überhaupt als One-Night-Stand zählte. Aber zu diesen Gelegenheiten hatte sie am Morgen danach möglichst rasch ihre Klamotten zusammengesammelt und beschämt den Rückzug angetreten.
Diesmal schämte sie sich nicht. Obwohl sie es wahrscheinlich sollte. Schließlich war ihr von klein auf Schamgefühl eingetrichtert worden. Sie war in dem Glauben erzogen worden, dass der Preis der Sünde nicht eine schöne Zeit war, sondern ein schön schlechtes Gewissen. Nachdem Autumns Vater gegangen war, hatte ihre Mutter sich an ihren christlichen Glauben geklammert und ihn vor sich gehalten wie einen Schutzschild. Autumn war sieben und Vince zehn, als ihre kleine Welt plötzlich Kopf stand. Die zwei, die an ein behütetes Zuhause mit beiden Elternteilen gewöhnt waren, mussten von heute auf morgen allein mit einer Mutter zusammenleben, die nicht in der Lage war, sich auf die Umwälzungen in ihrem Leben einzustellen. In den ersten Jahren nach der Trennung saß ihre Mutter nur tatenlos herum und wartete auf die Rückkehr ihres Mannes. Als er schließlich wieder heiratete, eine neue Familie gründete und selbst ihr klar wurde, dass er nicht zurückkäme, wandte sich Joyce Haven Gott zu. Ersetzte ihren Mann durch ihn.
In der Regel hatte Autumn kein Problem mit der Religion oder mit Menschen, die ihren Glauben lebten. Wenn der Glaube einen Menschen besser machte, geerdeter, war sie total dafür. Doch sie hatte ein Problem mit Menschen, die zu keiner Entscheidung fähig waren, ohne vorher Gott um Rat zu fragen, angefangen beim Autokauf bis hin zu Strahlenbehandlungen. Sie war der Meinung, dass
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