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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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meine Mom stinksauer gemacht, weil sie mir dann mehr Lunch-Geld geben musste.«
    Sie hatte seine Mom zu diversen Gelegenheiten getroffen, wenn sie zu Besuch nach Seattle gekommen war. »Wie geht es deiner Mutter?«, fragte sie, während sie das Körbchen auf die Theke stellte.
    Seine blauen Augen sahen in ihre, und sein Blick glitt zu ihrem Mund. »Gut.« Langsam schweifte er weiter an ihr herab, über ihre Brüste und die Rundung ihrer Taille und Hüften in dem engen Rock, bis ganz nach unten zu ihren roten Schuhen. »Sie kommt wahrscheinlich an Weihnachten her.«
    »Da wird sich Conner aber freuen.« Sie ignorierte das Hämmern ihres Pulses und öffnete eine Schublade unmittelbar neben ihm, aus der sie eine Rolle Alufolie zog. »Du brauchst nicht aufzuräumen.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun kann, wo ich mich schon selbst eingeladen hab.« Er schaute ihr wieder in die Augen und trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab.
    Da sie nicht viel gekocht hatte, musste sie auch nicht viel aufräumen. Also gab es nicht mehr viel zu tun. »Ich dachte, Conner hätte dich eingeladen.«
    »Conner ist fünf.« Er lächelte schief, und um seine Augen bildeten sich Lachfältchen. »Könnte sein, dass ich ihm den Floh ins Ohr gesetzt hab.«
    Sie hielt beim Abreißen der Alufolie inne.
    »Wieso?« Warum war er hier? Spülte ihr Geschirr und vereinnahmte ihre Küche mit seinen breiten Schultern und seiner überwältigenden Ausstrahlung? Zog sie mit seinen Blicken aus und ließ ihren Magen Kapriolen schlagen?
    Er warf ihr das Geschirrtuch über die Schulter und schlenderte zurück ins Esszimmer. Jetzt ging ihr eigener Blick auf die Reise und glitt über seinen grauen Pullover zu den Gesäßtaschen seiner schwarzen Wollhose. Es gab nur wenige Männer auf der Welt, die eine Hose zur Vollkommenheit ausfüllten. Sam war einer von ihnen.
    »Aus Neugier«, sagte er, als er mit dem Truthahnfleisch zurückkam.
    »Nein.« Neugier war es bei ihr nicht. Schließlich hatte sie seinen Hintern schon gesehen, und obwohl es schon eine Weile her war, nahm sie an, dass er noch genauso knackig war wie immer. So knackig, wie man ihn nur von hartem Training bekam.
    »Was?«
    »Was?« Sie erwiderte seinen Blick und riss ein großes Stück Alufolie ab.
    »Du hast gefragt, warum ich mich selbst eingeladen hab.«
    Ach ja … Sie warf die Rolle zurück in die Schublade und schubste sie mit der Hüfte wieder zu.
    Er stellte das Truthahnfleisch auf die Theke. »Und ich hab geantwortet, aus Neugier.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Was Conner und du an Thanksgiving so macht.«
    Ja, klar. Sie hatte sich ablenken lassen, aber zu ihrer Verteidigung musste sie sagen, dass sie leicht verunsichert war. »Wahrscheinlich dasselbe wie ihr. Nur an einem anderen Tag.« Sie bedeckte die Servierplatte mit Alufolie, die sie um die Ränder festknüllte.
    »Ich hab den ganzen Thanksgiving-Zirkus schon seit Jahren nicht mehr mitgemacht.« Er schloss die Spülmaschine mit dem Fuß. »Weder hier noch in Kanada.«
    »Das ist traurig.«
    »Eigentlich nicht. Ich weiß eben nie so genau, wo ich an jenem Montag oder Donnerstag sein werde.«
    Das erklärte seine Anwesenheit. Er hatte nichts Besseres zu tun. »Du brauchst wirklich nicht noch zu bleiben und aufzuräumen.«
    »Je schneller das Geschirr fertig ist, desto schneller kriege ich Kuchen.«
    »Ernsthaft?« Sie war die ganze Zeit so angespannt gewesen, und war es noch immer, dass sie nicht viel runtergekriegt hatte, aber Sam hatte nicht gerade unter Nervosität gelitten und mehr gegessen als alle anderen zusammen. »Du willst noch Kuchen?«
    »Kuchen will ich immer, Schätzchen.« Er sah ihr tief in die Augen, griff nach dem Geschirrtuch und zog es ihr langsam von der Schulter. »Es ist schon eine Weile her, seit ich guten Kuchen hatte.«
    Irgendwie bezweifelte sie das. »Keine Kuchen-Witze.« Sie rieb sich den schmerzenden Nacken.
    »Wenn es um Kuchen geht, mache ich nie Witze.« Achtlos warf er das Geschirrtuch weg, trat hinter sie und schob ihre Hand weg. »Kuchen ist eine ernste Angelegenheit.«
    »Was machst du da?«
    »Du bist total verspannt.« Er drückte mit den Daumen auf zwei Punkte an ihrem Halsansatz. »Du warst während des Essens so angespannt, dass ich schon Angst hatte, du würdest zerspringen.«
    Das hatte sie auch befürchtet, und seine Hände fühlten sich gut an. So gut, dass sie fast laut aufstöhnte. Natürlich völlig unangemessen, und gleich würde sie ihn stoppen. »Das könnte etwas damit zu

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