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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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deshalb vergewisserte sie sich, dass die Sicherheitskette vorgelegt war, bevor sie öffnete. Sie knipste das Licht an, und durch den Türspalt sah sie Sam mit klatschnassen Haaren in dem Wolkenbruch stehen.
    »Was machst du hier?«, rief sie, um das laute Prasseln des Regens zu übertönen.
    »Keine Ahnung.«
    Sie schloss die Tür nur kurz, um die Sicherheitskette zu entfernen, und öffnete sie wieder. »Es besteht eine Reisewarnung.«
    Der Regen tropfte an seiner Stirn herab und klebte seine Wimpern zusammen, doch er rührte sich nicht. Er stand nur da und starrte sie an, als wäre er verloren.
    Sie drehte ihre Armbanduhr um und schaute auf das Zifferblatt. »Es ist zehn Uhr abends, Sam.«
    Tropfen rannen ihm über die Wangen, während sich sein Blick von ihren Augen auf ihren Mund senkte. »Tatsächlich?«
    »Warum bist du hier?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, warum ich eben noch mit Ty, Darby und ein paar Talentscouts beim Japaner gesessen hab und dann einfach aufgestanden und gegangen bin.« Sein dickes Kapuzensweatshirt war an den Schultern ganz durchnässt, und sein Blick sank noch tiefer, über ihren Hals zu ihren kalten Brüsten mit den harten Nippeln. »Ich weiß nicht, warum ich in den Truck gestiegen und zwei Stunden durch diesen gottverdammten Sturm gefahren bin.« Er sah ihr wieder in die Augen. »Ich weiß nicht, warum ich zehn Minuten vor dem Haus gestanden hab, bevor ich endlich an die verfluchte Tür geklopft hab.«
    Sie würde ihn nicht noch einmal nach dem Grund fragen. Sein Gefasel ergab keinen Sinn. Vielleicht brachte es ihn um den Verstand, nicht Eishockey spielen zu können. »Sam, ich bin verwirrt.«
    »Das ist nur fair.« Er griff nach ihr und krallte sich ein Stück T-Shirt-Stoff knapp unter ihren Brüsten. »Denn du verwirrst mich total.« Damit zog er sie über die Schwelle, hinaus in den Regen.
    Kalte Tropfen prasselten auf ihr Gesicht und ihren Hals. Sie hob das Gesicht, um ihm zu sagen, dass er verrückt war, doch sein Mund brachte sie zum Schweigen. Heiß, schlüpfrig und fordernd. Sie stand regungslos da, während er sie küsste, und wartete darauf, dass er aufhörte. Wartete darauf, dass ihre Hände sich auf seine Brust legten, damit sie ihn wegschieben und ihm die Tür vor der Nase zuknallen konnte. Aber der Kuss war zu sinnlich, zu köstlich, und er musste etwas von seiner Verrücktheit an sie weitergegeben haben, denn sie reckte sich auf die Zehenspitzen und erwiderte den Kuss. Ihre Zungen berührten sich, umtanzten und verflochten sich. Die Hitze, die von seiner Hand und seinem Mund ausging, durchdrang ihren Körper und ließ sich zwischen ihren Schenkeln nieder. Der kalte Regen durchnässte ihre Haare und Arme und strömte unter Donnergrollen über ihre versiegelten Lippen. Sie fuhr ihm mit den Fingern durch die nassen Haare und küsste ihn, bis er keine Luft mehr bekam.
    Er zog sich als Erster zurück, und die schwarze Nacht warf einen Schatten über seine Augen und seine Nase. In ihrem Herzen herrschte derselbe Aufruhr wie am Himmel, und sie rang um Atem und atmete die kalte Luft, den Regen und Sams Duft ein. Sie konnte ihn nicht deutlich sehen, doch das brauchte sie auch nicht, um zu wissen, dass in seinen Augen Leidenschaft brannte. Sie umgab sie beide in heißen Wellen. Drang in sie ein und verlangte nach Erfüllung. Eine Leidenschaft, die nur mit heißer Haut auf heißer Haut gestillt werden konnte.
    »Komm rein, Sam.« Sie hatte sie schon einmal gespürt. Vor Jahren. Intensiv. Kraftvoll. Dominant. Wie der Mann selbst.
    »Wo ist Conner?«
    »Der schläft.« Es war riskant. Ein gefährliches Spiel, das sie schon einmal verloren hatte, allerdings war sie jetzt älter. Klug genug, um ihre Lust zu befriedigen, während ihr Herz unbeteiligt blieb.
    »Du weißt, was ich will.«
    Ja. Sie wusste es. Sie wusste, dass sie es am nächsten Morgen bereuen würde. Aber das war noch Stunden hin, und diese Stunden wollte sie damit verbringen, das schmerzliche Verlangen zu stillen, das in ihr grollte wie der Donner am Himmel.
    Also nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn ins Haus. Sie schloss die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, während er nach seinem Sweatshirt griff und es sich über den Kopf zog. Der Saum des dicken Kapuzenshirts hob sich vom Hosenbund seiner abgetragenen Levi’s, die ihm tief auf den Hüften hing, und von den fünf Knöpfen über die schmale Linie aus blonden Haaren auf seinem flachen Bauch. Sein

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