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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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…«
    »Ich fahre gern schnell«, sagte Max. »Der Wagen ist auf Geschwindigkeit ausgelegt, und er hat mehr Sicherheitsvorrichtungen als ein Düsenjäger.« Er schloss die Tür, setzte sich auf den Fahrersitz und wartete darauf, dass sich auch über ihm der Riegel schloss.
    »Ganz schön volles Armaturenbrett«, sagte Jamie.
    »Ich habe alles, was ich möglicherweise brauchen könnte, direkt bei der Hand. Und Muffin hat den Überblick.«
    »Muffin?«
    »Mein Computer. Sie werden sie mögen. Wenn sie genervt ist, kann sie ein ziemlicher Klugscheißer sein, aber ansonsten …«
    Jamie runzelte die Stirn. »Was soll das denn heißen, wenn sie genervt ist? Computer sind nicht genervt.«
    Max ließ den Motor an und schoss wie ein Silberpfeil vom Parkplatz. »Im Gegenteil, Muffin kann ganz schön launisch sein.« Jamie ließ sich nichts anmerken. »Launisch, hm?«
    »Sie will, dass ich sie Lee oder Hannah nenne, weil sie findet, das klingt kompetenter. Es passt ihr auch nicht, dass ich ihr eine Stimme wie Marilyn Monroe verpasst habe. So aus Spaß.«
    »Aha.«
    Max bog auf die Hauptstraße ein. »Muffin, das ist Miss Jamie Swift von der Zeitung. Sie fährt ein Stückchen mit.«
    Stille.
    Jamie sah den Mann an. Sie war nicht nur gerade zu einem Fremden ins Auto gestiegen, sondern der war außerdem offensichtlich auch noch gestört. Und sie war unter einem Metallriegel gefangen. Verdammt.
    »Muffin, sei nicht so unhöflich. Sag Miss Swift guten Tag.« Max sah Jamie an. »Ich wusste es. Sie hat schlechte Laune.«
    Jamie lächelte gezwungen. »Ist schon in Ordnung. Sie muss ja nichts sagen, wenn sie nicht will.« Jamie zog an dem Riegel, der sie festhielt. Er rührte sich nicht. Ihr fielen die Sicherheitsriegel in diesen blödsinnigen Fahrgeschäften auf dem Jahrmarkt ein. Sie rang die Hände, rutschte auf dem Sitz herum und fühlte sich gefangen, und das gefiel ihr nicht. Überhaupt nicht. Und dieser Max redete wirres Zeug.
    »Okay, Muffin, dann halt nicht«, sagte er.
    Jamie sah ihn an. Vielleicht nahm er sie auf den Arm. Er wirkte wie jemand, der Spaß an so was hatte. Entweder das, oder er war komplett irr.
    »Hm, eigentlich sollte ich mich doch besser im Country Club unters Volk mischen«, sagte Jamie schließlich. »Sie wissen schon, um rauszuhören, wie unser neuer Kandidat so ankommt. Angeblich hat Frankie eine große Überraschung parat. Habe ich jedenfalls gehört.«
    »Dafür haben Sie immer noch genug Zeit«, antwortete Max. Plötzlich ging der Motor aus.
    »Verdammt, Muffin, das ist nicht witzig! Du machst mich ja vor Miss Swift lächerlich. Mach den Motor wieder an.«
    Nichts.
    Max sah Jamie an. »Tut mir Leid.« Er drehte den Schlüssel um, und der Wagen sprang wieder an. Ganz plötzlich plärrte das Radio mit einem Country-Western-Song los, in dem es um ein gebrochenes Herz, einen alten Hund und einen Pick-up ging. Max fletschte die Zähne und drehte das Radio aus. »Sehr lustig, Muffin.«
    Jamie sah aus dem Fenster, als er beschleunigte.
    Sie sollte sich mal untersuchen lassen, ob sie noch ganz gesund war, dass sie einfach zu so einem Kerl ins Auto stieg. Da waren wohl mal wieder die Pferde mit ihr durchgegangen. Phillip war ja mit Sicherheit nicht ohne Grund einfach weggeblieben. Oder vielleicht hatte er sich schlicht verspätet. Vielleicht war auch im letzten Moment noch ein Mandant gekommen. Manche Mandanten waren furchtbar umständlich. Phillip hatte bestimmt einfach die Zeit vergessen. Das passierte ihm manchmal, wenn er über Steuergesetze sprach.
    Oder vielleicht, nur ganz vielleicht, hatte sie vergessen, ihm von dem Dinner zu erzählen. Sie verdrehte die Augen. Das war ihr schon mal passiert. Sie hatte nicht daran gedacht, sich noch einmal mit ihm kurzzuschließen, bevor sie das Haus verlassen hatte, weil sie, wie üblich, spät dran gewesen war.
    Warum auch immer er nicht aufgetaucht war, sie musste toleranter sein. Phillip gab sich alle Mühe, sich an ihre chaotische Zeitplanung anzupassen, und beschwerte sich selten. Sie dagegen war viel zu ungeduldig und immer in Eile. Sie setzte sich unter Druck, bis es ihr zu viel wurde und sie ihre Laune an Phillip ausließ. Sie würde beim Mental Health Center einen Stressmanagement-Kurs belegen, genau. Oder mit Vera in die Kirche gehen. Die meisten Baptisten kamen ihr ganz entspannt vor. Sie verbrachten eine Menge Zeit im Liegestuhl im Garten und unterhielten sich mit Nachbarn und Freunden. Sie nahm sich vor, sich bei nächster Gelegenheit einen Liegestuhl zu

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