Kussfest
aufpassen kann, und du willst auch nicht mit mir von hier weg. Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann.« Phillip zog einige Scheine aus der Tasche und legte sie auf die Rechnung. »Ich muss wieder an die Arbeit.« Er ließ sie dort sitzen.
Jamie bestellte noch eine Tasse Kaffee und steckte sich eine Zigarette an. Sie rauchte einen Zug und seufzte. Dann drückte sie die Zigarette aus und ging.
Max hatte kaum Gelegenheit gehabt, den Stapel Rentnerzeitschriften auch nur anzugucken, als die Assistentin des Rechnungsprüfers die Tür öffnete. Alexa Sanders starrte Max eine volle Minute lang an, bevor sie etwas sagte. Sie war eine üppige Frau in den Vierzigern und trug ein schwarzes Kleid und ein fuchsiafarbenes Tuch. Ihr dunkles Haar war unten lockig und berührte ihre Schultern kaum.
Sie schluckte. »Ich bin fast hintenüber gekippt, als Phillip anrief und sagte, dass Sie auf dem Weg hierher sind. Ich habe noch nie einen Prominenten getroffen. Was kann ich für Sie tun, Mr Holt?«
Er stand auf. »Nennen Sie mich ruhig Max. Und Sie sind bestimmt Alexa Sanders, die Frau, die die Geschicke der Stadt in Händen hält.« Er zeigte auf eine der Zeitschriften. »Und viel zu jung, um so was zu lesen.«
Sie wirkte geschmeichelt. »Ich lese die
Cosmo.
Aber wir haben ein paar alte Herren hier, die stürzen sich auf diese Zeitschrift, als würde sie ihnen ewiges Leben versprechen.« Sie verdrehte die Augen. »Einer davon ist übrigens mein Chef.«
Max lächelte. »So alt?«
»Ganz zu schweigen von senil. Ich verbringe einen Großteil meiner Arbeitszeit damit, hinter ihm herzuräumen und sein Chaos zu beheben. Ich rede zu viel, oder? Das ist nur, weil ich nervös bin. Ich habe sonst nie mit Promis zu tun. Sie sind doch bestimmt ein persönlicher Freund von Donald Trump. Und Ted Turner«, fügte sie hinzu. »Ich habe gehört, Sie waren mal mit Sandra Bullock aus.«
»Sie sind doch viel zu klug, um der Klatschpresse alles zu glauben, Alexa.« Er sah sich um. »Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
»Seit dem College, und ich sage Ihnen lieber nicht, wie lange das schon her ist. Ich hatte gehofft, eines Tages selbst Rechnungsprüferin zu werden, aber der alte Grimby überlebt wahrscheinlich noch meine Enkelkinder.
»Ich wette, Sie wissen genau Bescheid, was hier so läuft.«
Sie zögerte, und ihre Augen verdunkelten sich ein wenig. »Ja.«
»Wäre es sehr schwierig, mir den Haushaltsplan und die Bilanzen zu besorgen? Sagen wir, die letzten drei Jahre.«
»Das ist öffentlich zugänglich, aber ich brauche einen Moment, um es auszudrucken.«
»Wenn Sie das für mich tun, lade ich Sie zum Mittagessen in das beste Restaurant der Stadt ein.«
»Das reicht nicht«, sagte sie.
Max lehnte sich an den Tresen, der den Empfangsbereich von den Büros trennte. »Oh, knallharte Verhandlungen? Okay, nennen Sie einen Preis.«
»Ich will ein Autogramm für meinen Sohn, er ist zehn. Er steht auf so was.«
»Gebongt.« Er grinste. »Sie sind bestimmt eine strenge Mutter, oder?«
»Allerdings. Ich habe seit seiner Geburt gespart, damit ich ihn auf ein gutes College schicken kann. Aus dem Jungen soll mal was werden.«
»Mit Ihnen als Mutter schafft er das bestimmt.« Sie sah stolz aus. »Also, möchten Sie eine Tasse Kaffee? Dann fange ich mal an, Ihnen den Haushaltsplan auszudrucken.«
Jamie traf Max am Abend wieder, als sie bei Frankie und Deedee vorfuhr. Max saß im Auto, sprach mit Muffin und machte sich Notizen.
»Hast du was rausgefunden?«, fragte Jamie und stieg auf der anderen Seite ein.
»Muffin überprüft noch was für mich. Ich hatte heute einen netten Tag bei Alexa Sanders.«
»Ach ja? Weißt du, dass sie geschieden ist?«
»Sie hat mir alles darüber erzählt. Gut, dass sie den Deppen los ist. Eine reizende Frau. Und offensichtlich total überqualifiziert für den Job.«
»Ich hätte nicht gedacht, dass sie der Typ Frau ist, auf den du stehst.«
»Ich finde alle Frauen toll, Jamie.«
»Ja, ich hörte davon. Aber mit jemandem wie Alexa Sanders würdest du doch nicht ausgehen.«
»Ich war mit ihr Mittag essen und habe es sehr genossen.«
Jamie konnte ihre Überraschung nicht verhehlen. »Echt?«
»Der Rechnungsprüfer ist so alt, der hätte schon in Rente gehen sollen, als Elvis noch angesagt war. Alexa sagt, er bringt alles durcheinander, deswegen muss sie seine Arbeit immer gründlich überprüfen, also ….«
»… hat sie den Durchblick«, beendete Jamie den Satz.
»Das Geld geht in alle möglichen
Weitere Kostenlose Bücher