Kussfest
lassen haben.« Er eilte fort und kam mit einem Silbertablett mit einem hohen Glas darauf wieder. »Stand auf dem Tischchen im Foyer«, sagte er. »Ich kann mich nicht mal erinnern, dass ich ihn da hingestellt habe. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist.« Er stellte das Tablett auf den Tisch neben Deedee. »Das Eis ist schon ein bisschen geschmolzen. Soll ich dir einen neuen machen?«
»Nein, geht schon«, sagte Deedee.
Beenie stand einen Augenblick lang da und rang die Hände mit dem Taschentuch.
»Deedee, ich weiß, dass du mich verachtest, aber es tut mir wirklich Leid mit Choo-Choo. Ich suche noch weiter. Ich finde ihn, ganz sicher.«
Deedee blickte auf. Sie sah traurig aus. »Da kannst du doch nichts für, Beenie. Du hast ihn doch genauso lieb wie ich.« Sie griff nach dem Glas und trank ein paar große Schlucke. Als sie das Glas sinken ließ, kratzte etwas Metallisches an der Innenseite entlang. Sie sah hinein. »Da ist irgendwas drin.« Sie nahm einen Löffel vom Tablett und rührte den Kaffee um. »Ja, irgendwas ist da echt …« Sie zog den Löffel hoch und wurde blass. »Oh mein Gott!«
Jamie sah sie an. »Was ist das denn?« Ihr stellten sich die Nackenhaare auf, als Deedee Choo-Choos Halsband aus dem Glas zog. »Er war im Haus«, flüsterte sie. Das Glas glitt Deedee aus der Hand und zerschellte auf dem Boden.
Eine Sekunde später flog die Tür zum Arbeitszimmer auf. Max und Frankie schossen heraus, Lamar direkt hinter ihnen. »Was ist denn?«, fragte Frankie. Er sah in die Richtung, in die Deedee zeigte.
»Jemand hat Choo-Choos Halsband in Deedees Frappuccino getan«, sagte Jamie.
Max murmelte einen Fluch. »Was für eine Scheiße. Wie konnte das denn passieren? Wer war denn alles im Zimmer?«
»Ich bin gerade erst gekommen«, sagte Phillip.
»Das muss in der Küche passiert sein, oder als es auf dem Tisch im Flur stand«, sagte Beenie und erzählte, wie er den Kaffee zunächst hatte stehen lassen, nachdem er ihn gemacht hatte. Er tupfte sich die Tränen ab. »Ich mache alles falsch.«
Max marschierte entschlossen vom Wohnzimmer in die Küche. Jamie folgte ihm. Der Raum war leer.
»Wo ist denn das Küchenpersonal?«, fragte Max. Plötzlich waren Schritte von der Treppe zum Weinkeller zu hören. Der Koch erschien mit einer Weinflasche in jeder Hand. Er blieb abrupt stehen, als er die beiden sah.
»Kann ich Ihnen helfen?«
»Haben Sie irgendwen in diesen Raum kommen sehen?«, fragte Max.
»Ich war unten und habe Wein ausgewählt. Nicht, dass das noch eine Rolle spielen würde, in zwischen ist sowieso alles verkocht und schmeckt wie Gummi, wenn ich endlich servieren kann.«
»Wo ist die Frau, die Ihnen normalerweise zur Hand geht?«
»Sie hat mich sitzen lassen. Hat gesagt, sie ist so einen durchgeknallten Arbeitsplatz nicht gewohnt.«
»Haben Sie
irgendwas
Ungewöhnliches bemerkt?«, fragte Jamie.
Der Koch sah sie finster an. »Hier latschen den ganzen Tag Leute rein und raus«, bellte er. »Ich kriege vor lauter Trubel überhaupt nichts geschafft.«
Max fegte mit Jamie auf den Fersen durch die Schwingtür. Frankie und Deedee waren an der Treppe. »Deedee und ich wollen mal einen Moment allein sein«, sagte Frankie.
»Gute Idee«, sagte Max. Durch die Eingangstür kamen Duncan und Big John herein und blieben stehen, als spürten sie, dass es ein Problem gab. Max wartete, bis Frankie und Deedee verschwunden waren, dann zog er Duncan beiseite. »Gibt es noch einen Weg ins Haus, den ich nicht kenne?«
»Es gibt noch eine Kellertür unten bei der Hecke. Aber da kommt keiner rein oder raus, ich habe ein Schloss davor gemacht.
»Das will ich sehen«, sagte Max. »Ich habe eine Taschenlampe.« Wieder gingen sie zur Küche, wo der Koch, sichtlich genervt von Max‘ Fragen, Töpfe und Pfannen gegeneinander schlug, während er das Abendessen vorbereitete. Draußen sahen die Wachleute von ihren Posten auf, als Max und Duncan die Hecke beleuchteten.
»Irgendwo da muss es sein«, sagte Duncan. »Ich habe Blätter und Kiefernnadeln darüber gestreut, damit man es nicht sieht.« Er blieb stehen und fegte Gestrüpp beiseite. Max sah ihm über die Schulter, als eine Falltür zum Vorschein kam. Duncan richtete die Taschenlampe auf das Schloss.
»Mist.« Er nahm das Schloss auf und reichte es Max. »Hat jemand einfach durchgesägt. Er könnte noch im Haus sein.«
»Wo ist Swamp Dog?«, fragte Max. »Er bewacht den hinteren Bereich des Geländes. Er sagt, das traut er sonst keinem
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