Kussfest
Choo-Choo hat, bringt ihn um?« Max und Duncan sahen sich an.
»Und erzählt mir keine Märchen«, sagte Jamie. »Ich will die Wahrheit wissen.«
»Ich glaube, das ist nur ein Einschüchterungsversuch«, sagte Duncan. »Aber Hunde machen Lärm, und derjenige wird kein Gebell riskieren wollen.«
»Also ja«, sagte Jamie.
Max rutschte auf dem Stuhl herum. »Wir können nicht automatisch davon ausgehen, dass der Hund tot ist, Jamie, aber wir müssen trotzdem mit dem Schlimmsten rechnen.«
»Und das wäre?«
Duncan sah nicht von seiner Kaffeetasse auf. »Wir könnten Körperteile geschickt bekommen.«
Jamie hörte jemanden nach Luft schnappen und stellte fest, dass sie das selbst gewesen war. Ihr war schlecht, und sie hatte Tränen in den Augen. »Oh Gott.«
Max nahm ihre Hand und drückte sie. »Das ist nur das, was im schlimmsten Fall passieren kann, Jamie.«
Sie begegnete seinem Blick. »Versprich mir …«
»Deedee wird davon nichts erfahren«, sagte er sanft. Max sah Duncan an. »Ich verlasse mich drauf, dass nichts in dieses Haus gelangt, was nicht gründlich untersucht wurde.«
Nach drei Uhr nachts kam Beenie durch die Schwingtür in die Küche, wo Choker am Tisch saß und eine Wrestling-Zeitschrift las. Seine Pistole lag auf dem Tisch. Beenie schauderte.
»Haben Sie Nachtwache?« Choker antwortete nicht.
»Ich kann nicht schlafen«, sagte Beenie.
»Dann seien Sie ruhig, damit wenigstens die anderen schlafen können«, antwortete der Mann ohne aufzusehen.
»Ich brauche frische Luft.«
Beenie öffnete die Hintertür und trat ins Freie. In der Nähe stand ein Wachmann. »Was, zum Teufel, wollen Sie denn schon wieder hier?«, fragte er. »Wir haben genug zu tun, auch ohne dass Sie hier mitten in der Nacht rumspazieren und nach einem dämlichen Köter suchen.«
»Ich will nur noch ein letztes Mal gucken.« Beenie ging an der Hecke entlang. »ChooChoo«, flüsterte er. »Komm zu Papa. Ich weiß, du versteckst dich, weil du Angst vor den ganzen fremden Männern hast, aber jetzt kannst du rauskommen. Deine Mama vermisst dich so.« Beenie schaute ins Gebüsch. »Komm schon, Süßer. Onkel Beenie kümmert sich um dich.«
Beenie suchte weiter. Er umrundete das Haus und blieb plötzlich stehen, als ein Mann aus dem Schatten trat. »Was wollen Sie denn hier?«, flüsterte der Mann drohend.
»Ich suche Choo-Choo.« Das waren die letzten Worte aus Beenies Mund, bevor ihm ein Pistolenkolben auf den Kopf geschlagen wurde. Mit einem Bums fiel er zu Boden.
Ein paar Minuten später kam Max in die Küche. »Soll ich dich ablösen?«
»Geht schon«, sagte Choker. Er streckte sich. »Beenie ist schon wieder draußen und sucht den Hund. Er war schon ein paarmal hier unten. Macht mich ganz verrückt. Er ist ungefähr vor zehn Minuten hier durchgekommen.«
»Dann gehe ich ihn wohl mal suchen«, sagte Max. Er ging auf die Tür zu, die von außen aufgerissen wurde, bevor er die Klinke in der Hand hatte.
»Stehen bleiben!«, rief Choker und richtete die Waffe auf die Tür. Beim Anblick eines Sicherheitsmannes ließ er sie sinken.
»Wir haben ein Problem«, sagte der Wachmann. »Dieser Beenie …«
Max schob sich an ihm vorbei und raste hinaus. Er folgte dem Klang von Stimmen auf die Seite des Hauses, wo Duncan und einige andere neben Beenie knieten.
»Sieht übel aus«, sagte Duncan.
Max zog sein Handy aus der Tasche und wählte den Notruf.
DREIZEHN
Jamie saß auf einer Seite neben Deedee, Frankie auf der anderen im Wartezimmer der Notaufnahme, wo sie auf Nachricht über Beenies Zustand warteten. Deedee hatte Rotz und Wasser geheult, seit der Rettungswagen sie wegen der nächsten Katastrophe geweckt hatte.
»Ich habe solche Angst, Frankie«, sagte sie. »Ich kann doch Beenie nicht verlieren. Er ist so was wie eine Schwester für mich.«
Max hätte trotz des Ernstes der Lage beinahe gegrinst. »Er hat gute Chancen durchzukommen, Süße. Er ist jung und gesund. Das ist eine Menge wert.«
»Wir finden den, der das getan hat«, sagte Lamar, der kurz nach Beenies Einlieferung im Krankenhaus eingetroffen war.
Deedee fauchte ihn an. »Bisher haben Sie ja noch nichts Gescheites auf die Reihe gekriegt. Mein Mann ist derjenige, der die ganzen Wachleute engagiert hat. Was, zum Teufel, macht die Polizei denn eigentlich? Muss ich mich jetzt noch selbst bewaffnen, damit ich in meinem eigenen Haus sicher bin?«
»Wir verfolgen einige Spuren, Mrs Fontana. Ich habe noch ein paar Leute zusätzlich auf den Fall
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