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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ihn rumzukriegen. Und in wie viel Minuten seine Besprechung anfing. Ich glaube, ich brauchte nicht viel Zeit. Immerhin trug er ja keine Unterwäsche. Das war doch ganz praktisch.
    »Ich muss gehen«, sagte er. »Ich bin schon spät dran.«
    Gott sei Dank war er schon spät dran. Also hatten wir keine einzige Minute. Keine Zeit, um Joe zu hintergehen. Keine Zeit, um mich auf kürzestem Weg in die Hölle zu schicken. Ich strich über die Knitterfalten in seinem Hemd, da, wo meine Finger sich in den Stoff gekrallt hatten. »Weißt du, wo der Truck steht?«
    »In der Garage. Ich habe Tank gebeten, ihn zu holen. Alle Autos und Trucks sind mit GPS ausgestattet. Wir wissen immer, wo sie sind.«
    Na toll. Bin ich froh, dass ich mir immer die Mühe gemacht hatte, ihn zwei Straßen weiter abzustellen.
    Ich ging unter die Dusche, zog mich an und verließ die Wohnung. Unten in der Garage entschied ich mich für den Porsche Turbo, fuhr zum Büro und parkte direkt davor, damit ich ihn immer im Auge hatte. Einen abgewrackten Lincoln versaut zu kriegen ist nicht so tragisch, aber ich wollte auf keinen Fall, dass Rangers superteurer Porsche unnötig Löcher verpasst bekommt.
    »Du liebe Scheiße«, sagte Lula und glotzte aus dem Fenster. »Ist das etwa Rangers Turbo?«
    »Ja. Ranger ist wieder da. Er brauchte den Truck, deswegen hat er mir den 911 geliehen. Heute Abend will er sich mal unseren Freund vorknöpfen. Bis dahin sollten wir lieber keinen Kontakt mit ihm aufnehmen. Und zu essen sollen wir ihm auch nichts geben.«
    »Nichts dagegen«, sagte Connie. »Ich bin nicht darauf erpicht, unsere erbärmliche Vorstellung von gestern zu wiederholen.«
    »Allerdings«, sagte Lula. »Das war mehr als peinlich.«
    »Sind neue Fälle hereingekommen?«, fragte ich.
    »Nein, aber du hast noch drei ungelöste«, sagte Connie.
    »Shoshanna Brown, Harold Pancek und diesen Daumenfetischisten Jamil Rodriguez. Rodriguez überlässt du vielleicht lieber Ranger.«
    »Mal sehen, wie es so läuft«, sagte ich. »Shoshanna Brown hole ich heute Morgen ab.«
    Lula sah mich erwartungsvoll an. »Brauchst du Hilfe?«
    »Bei Shoshanna Brown nicht. Die habe ich schon mal abgeholt. Sie ist meistens sehr kooperativ.« Dass ich mir den schnittigen Turbo ausgesucht hatte, würde die Sache noch erleichtern. Shoshanna würde zu Hause in ihrer versifften Wohnung hocken und kiffen, ihr geklauter Fernseher wäre eingeschaltet und sie würde den Travel Channel gucken. Für eine Fahrt in einem Porsche würde sie das ganz sicher kurz unterbrechen.
    Shoshanna wohnte in der Sozialsiedlung am anderen Ende der Stadt. Ich gondelte die Hamilton entlang bis zur Olden und umfuhr das Revier der Slayers. Vor Shoshannas Haus blieb ich stehen und rief sie an. Normalerweise wäre ich zur Haustür gegangen und hätte Shoshanna aufgefordert, mich zu begleiten. Würde ich das heute auch machen, alleine und mit dem Porsche vor der Tür – der Wagen wäre in null Komma nichts wie vom Erdboden verschluckt, kaum hätte ich ihm den Rücken zugewandt.
    »Was ist?«, sagte Shoshanna.
    »Hier ist Stephanie Plum. Gucken Sie mal aus dem Fenster.«
    »Wehe, Sie haben mir zu viel versprochen. Ich gucke nämlich gerade einen Film über die schönsten Badezimmer in Vegas.«
    »Ich wollte Sie zu einer Spazierfahrt in Rangers Turbo einladen.«
    »Wollen Sie mich verarschen? In einem Porsche? Sie holen mich mit einem Porsche ab? Warten Sie einen Moment. Ich komme sofort. Ich muss nur noch eben meine Lippen schminken, für das neue Foto von mir. Ich habe sowieso auf Sie gewartet. Ich hoffe, die schicken mich wieder ins Arbeitshaus, ich habe nämlich einen kranken Zahn, der tut höllisch weh. Und die haben da einen guten Zahnarzt. Ich müsste auch keinen Cent dafür bezahlen.«
    Zwei Minuten später kam Shoshanna aus ihrer Wohnung gestürmt und glitt neben mir auf den Beifahrersitz. »So ein Porsche hat doch echt was«, sagte sie. »Hoffentlich gucken auch alle meine Nachbarn. Könnten Sie freundlicherweise noch an der Wohnung von meiner Freundin Latisha Anne vorbeifahren, damit sie mich sehen kann?«
    Ich fuhr mit Shoshanna an Latisha Annes Wohnung, an Shirelle Maries Wohnung und an Lucy Sues Wohnung vorbei. Danach brachte ich sie zum Gefängnis.
    Shoshanna saß in Handschellen auf der Besucherbank, als ich den Papierkram erledigt hatte. »Vielen Dank auch«, sagte sie. »Bis zum nächsten Mal.«
    »Wollen Sie sich nicht mal überlegen, wie Sie sich solchen Ärger in Zukunft ersparen können?«
    »No

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